Nicht nur für Geschichts– und Politikstudenten: die Autorenbuchhandlung. Auch sie hält der Verdrängung stand. Und ist dafür in Schwabing genau richtig. Früher stellte ich mir darunter einen ort vor, an dem Bücher von Autoren verkauft werden: ich dachte, Friedrich Ani, Günther Grass und Heinrich Böll schreiben sich selbst Arbeitspläné und wechseln sich mit dem Verkauf ihrer Bücher ab. Wär mal ein Renner gewesen, heute funktioniert es wohl allen schon deshalb nicht mehr, weil die Margen zu klein sind. Deshalb stehen auch hier wie in neunzig Prozent der anderen kleinen Buchläden in Deutschland drei Damen auf dem Parkett, die ihre zehn-, zwanzig-, dreißigjährige Erfahrung in die Auswahl, die Beratung und die Gestaltung stecken. Steht man hier vor der großen, bunten Bücherwand, sieht man ein Durcheinander aus Farben, Formen, Schriften und kann nichts erkennen. Sie dagegen werfen einen scharfen blick auf den Gast, dann einen auf die Wand und ziehen auf Anhieb das perfekte catchy Buch heraus. Wenn sie einen Provisionsanteil vom Verlag bekommen würden, wären sie schon reich.