Hofpfisterei Ludwig Stocker

Allgegenwärtig ist sie zwar nicht in München, aber auf jeden Fall gut vertreten. Die Rede ist von der Hofpfisterei, die sich schon gefühlte Ewigkeiten ausschließlich um hochwertiges Backwerk, das sich um Welten von der Qualität, die man in den in letzten Jahren wie Pilzen aus dem Boden schießenden Backshops erhält, unterscheidet.
Ich glaube, jeder, der in München mit offenen Augen durch die Stadt geht, wird es nur mit großen Mühen schaffen, keine Filiale der Hofpfisterei zu sehen.
Die Qualität ist eigentlich ausnahmslos gut– der Wermutstropfen sind allerdings die Preise. Qualität hat ihren Preis, das ist schon klar (und damit habe ich auch kein Problem), aber insgesamt bewegt man sich bei der Hofpfisterei doch eher im gehobenen Preisniveau.
Was an dieser Filiale das Problem ist, ist m.E. die räumliche Situation. Sie ist nämlich wirklich recht eng– und schon am Morgen, erst recht am Mittag läuft man Gefahr, dass man sich mit anderen Kunden fast schon stapeln muss. Das ist eher ein Abturner. Ebenso hier wenig prickelnd ist, dass die Warenvielfalt gerne dann mal etwas ausgesucht ist. Wenn ich in unserem Münchner Büro bin und so in Dinge eingebunden bin, dass ich ein richtiges Zeitfenster verpasse, habe ich es schon mehr als einmal erlebt, dass an Belegtem kaum noch etwas da war. Apropos Belegtes: Das belegte Bauernbrot ist einfach der Hammer (das meine ich jetzt im positiven Sinne geschmacklich, nicht im negativen Sinne preislich).
Aufgrund der räumlichen Situation, die wirklich suboptimal ist (und sich seit Anfang des Jahrtausends auch nicht geändert hat) komme ich hier eigentlich auf 3,5 Sterne– aber das wird dann ja aufgerundet.