Kath. Pfarramt St. Maximilian

Zu aller erst: Ich bin nicht katholisch, und stehe der Institution der römisch-​katholischen Kirche sehr kritisch gegenüber.
Da passt der Gottesdienst von Pfarrer Schießler gut dazu. Die Predigt durchaus modern und hier und da wohl nicht ganz so konform wie die hohen Geistlichen in Rom das gerne hätten. Ganz im Gegenteil: Selbstkritik wo es nötig ist, eine Art Wachrütteln der Gläubigen mehr ihrem Gauben als ihrer Religion zu folgen. Alles mit einem erfrischenden und selbstironischen Witz.
Überzogen (zeitl.) wird hier wohl häufiger, aber dennoch auch für Nichtkatholiken durchaus anregend und unterhaltsam, und kein bisschen langweilig.
Für alle die nicht mit einem schlechten Gewissen beladen werden, aber irgendwie doch ganz gerne mal in München wieder in einen Gottesdienst gehen wollen würden ist dies der passende Gottesdienst.

Ich bin in diese Kirche reinmarschiert, weil ich a) nichts besseres zu tun hatte, b) einen Beitrag im Fernsehen über diese Kirche gesehen hatte, dessen cooler Pfarrer mich sehr beeindruckt hat, denn das Ganze war zu der Zeit, wo groß über die riesen Kindesmissbrauchskandale der katholischen Kirche in den Medien berichtet wurde.
Ich dachte ich mir zu dem Zeitpunkt, «ah wie cool dieser Pfarrer damit umgeht ein sehr bodenständiger Kerl mit einer jugendlichen Ausstrahlung und Charisma». Und dann wurde in demselben Bericht die damalige Ladenvermieterin meiner Mutter interviewt und dann wurde mir ganz schlecht. «Diese Schlange», dachte ich mir, «né jetzt kann ich da auf gar keinen Fall hingehen.» Mann oh Mann, die katholische Kirche hat es echt nicht leicht ;)
Auf jeden Fall war ich am Freitag hier drinnen. Leider ist diese Kirche ein wenig heruntergekommen. Die Türen waren alle offen und es hat so richtig durchgezogen und das fand ich ein bisschen nervig. Denn was ich ja gerade an Kirchen mag ist, dass sie Orte der Stille sind und das war hier leider nicht gegeben. Mann hat jedes vorbeifahrende Auto gehört. Aber vielleicht geht es dieser Kirche nur darum für jedermann zu jederzeit zugänglich zu sein. Zumindest konnte ich mit diesem letzten Gedanken diese Kirche im Frieden verlassen.