Lenbachblock

Der Lenbachblock ist ein Teil– und zwar der westliche Abschluss– des Ensembles Neue Maxburg, das in den 50er Jahren an der Stelle der im 2. Weltkrieg zerstörten Maxburg errichtet wurde. Während im Pacelliblock das Amtsgericht München (mit Ausnahme der Strafabteilungen, die sich im Strafjustizzentrum in der Nymphenburger Straße befinden) untergebracht ist, dient der Lenbachblock dem Landgericht München I. Untergebracht sind dort, unweit des Justizpalastes, in dem der Rest der Zivilabteilungen des LG München I angesiedelt sind, ein Teil der Zivilkammern und der Kammern für Handelssachen.
Man muss hier sicherlich unterscheiden. Zum einen zwischen dem Gebäude als solchem– und zum anderen nach der Geeignetheit des Gebäudes für seine Zweckbestimmung.
Das Gebäude als solches ist ein gutes Beispiel nüchterner, aber zugleich funktionaler und durchaus recht offener früher Nachkriegsarchitektur. Nicht zu Unrecht gilt vor allem der Lenbachblock als eines der wichtigeren Werke des Architekten Sep Ruf und steht berechtigterweise unter Denkmalschutz. Der Betonskelettbau ist– neben der Zugangsmöglichkeit vom Gebäude des Amtsgerichts aus– vom Lenbachplatz aus zugänglich. Der Eingangsbereich ist typisch für die Zeit– und, hier wird es ganz modern, die nach dem Vorfall von Dachau Anfang 2012 eingerichtete Sicherheitskontrolle ist wenig martialisch und beengt nicht die Räume, wie es etwa beim Amtsgericht München geschehen ist– und man betritt gleich ein riesiges Atrium und schaut auf eine schwebend wirkende Treppe, die in die Obergeschosse führt. In den Obergeschossen befinden sich an den Seiten neben dem Aufzug– die Sitzungssäle und die Zimmer der Richter und Geschäftsstellen usw. An den Längsseiten ist der Platz zwischen den Sälen und Zimmern und dem Geländer nicht zu breit, Sitzmöglichkeiten (allerdings der eher ungemütlichen Art mit Klappsitzen) befinden sich ausschließlich vor den Sitzungssälen an den Stirnseiten. Die Sitzungssäle, die ich bislang von innen gesehen habe, sind durchauch brauchbar.
Durch Bauweise und das Glasdach wird das Gebäude bei sommerlichen Temperaturen leider zur Sauna, der Schweiß läuft einem auch sofort. Und wenig glücklich finde ich auch die überschaubaren Sitzmöglichkeiten. Ich finde es schon nicht schlecht, wenn man vielleicht direkt vor einem Sitzungssaal eine Sitzmöglichkeit hat und/​oder irgendwo eine Sitzmöglichkeit mit Tischen hat. Soll ja manchmal die Vorbesprechung vor Ort mit dem Mandanten erleichtern.
Wegen der Saunaatmosphäre und der suboptimalen Sitzmöglichkeiten deshalb nur vier Sterne.