1860 München. Das Herz schlägt für die Münchner Kultmannschaft. Christian der Wirt lässt nichts an seinen Verein ran. Wer meckert fliegt raus so einfach ist das. Und das ist auch in Ordnung. Alle 60er Fans sind hier willkommen. Ein Bier, bisschen plaudern, ein Schnaps, über Fußball fachsimpeln. Das läuft…Wie geschmiert. Der USB Stick in der Anlage spielt zum 3. Mal Al Stewart«the year of the cat». Macht nix ist ein schönes Lied. Das das Ding hängt, scheint niemanden zu stören. In einer Endlosdiskussion ist man beim vergangenen Samstag hängengeblieben. Was war los, was ist hier passiert? in Katzenhafter Agilität schleicht sich der neue Gast hinter den Tresen und bald spielt er beim Geschehen mit das insgesamt geheim bleiben sollte, aber durch übermäßigem Biergenuß ungehemmt hinausgeschrien wird. Irgendwann dämmert es der Stammkundschaft. Wer ist das? Was will der? Der gehört doch gar nicht dazu… Er mischt sich aber ein und gibt seinen Löwensenf dazu. Herrjeh. Hey yo, bist du 60er? Ja scho… Guat. Bier her. Auf meinen Deckel… Bitte! Danke dir! Prost. Oans muaß i dir oba sogn. Wos? Hoit dei Boppn wenns´t net woaßt worums geht — ois kloar? Jo scho. Na dann… Vui Spaß– Merci… «Klonck” — rumpeln die Gläser aneinander. Der Gast verzieht sich zum Spielautomaten im hinteren Bereich und zockt ein wenig«Sizzling Hot» während der Rest die Diskussion lautstark weiterführt. Alltag im Schnullis, der Letzten Hoffnung Münchens im Bereich«Boatzn» oder auf Hochdeutsch Eckkneipe/Genickschußdiele Viele verirren sich zufällig hier da direkt davor die 20er Tram seine Endhaltestelle hat. Während Gretchen und Karlchen im 1. Stock die Lichter ausknipsen läuft im Schnullis der Punk. Bei guter Laune darfs auch schon mal später werden. Zwischen 3 und 4 ist Schicht im Schacht, egal ob Wochenende oder nicht. Sind die Gespräche gut, läufts lang Sind die Gespräche schlecht, gehts im Sauseschritt nach Hause. Auch schon mal vor Mitternacht… «schleichts eich hoam i wui ins Bett» Das Innenleben der Kneipe ist wie ein Würfelspiel. Mal so, mal so. Doch der Reiz des Schnullis ist nach wie vor groß, auch wenn man weiß– Eventuell geht das Ganze in die Hose heute… Trotzdem… Ich geh hin! Könnte ja eine hübsche Runde werden, und kennen tu ich sowieso alle. Ja so kann man es auch sagen. Stammkundschaft ist groß geschrieben. Viele sind so eine Art Pensionär, dennoch kommen Neulinge nach einiger Zeit und einigen Feuerproben im Bereich Fußball(Frage und Anrtwort Spiel) gut an… soweit man sich ordentlich benimmt. Schnell kann alles kippen und das heißt im Klartext: Adiós Muchacho. Aber so ist das Leben im Bereich Kneipe. Urig, münchnerisch, rüpelhaft aber auch herzerwärmend nah und freundschaftlich. Botzn sind rar und wir sind froh sowas zu besitzen… … Und unser fremde Gast? Hat Bruderschft mit einigen Stammkunden getrunken. Sicherlich kommt er wieder… oh what a night… Es ist wohl doch nur«the year of the cat…» Spiels nochmal, Sam.