Schwabinger Bach

Ich schleppe hier gern meine Touri-​Freunde her um ihnen ein bisschen von der deutschen FKK Kultur zu zeigen. Oben ohne verstehen die ja noch so teilweise, aber oben und unten ohne… und das mitten in einem Stadtpark?!
Da muss erstmal ein Weißbier her im Biergarten am Chinesischen Turm her, um die Leute ein bisschen zu lockern. Tja und dann geht es auf dem Heimweg Richtung U-​Bahnstation Universität dann (ganz zufällig natürlich) am Schwabinger Bach vorbei.
Nach einem Bierchen geht sind die Engländer, Brasilianer und Japaner ein bisschen entspannter. Aber es kommt da doch immer ein Kopfschütteln, wenn sie die nackten Leuten mit ihren baumelnden Körperteilen zu sehen bekommen.

Hach, tut das gut, so eine ganz und gar un-​konsumistischen Beitrag zu verfassen und gleichzeitig einen alten Freund von mir zu Ehren kommen zu lassen: Den Schwabinger Bach, der friedlich & kontemplativ dahinströmende Bruder des Eisbachs — mit dem er nicht identisch ist, ganz entgegen vieler Annahmen.
Er ist außerdem der westlichste der EnglicherGartenBäche, und der von der Uni aus am schnellsten zu erreichende… was dazu führt, dass bei den ersten Sonnenstrahlen (und seien sie im Februar) Horden lebensfroh-​blühender Erstsemester an seine Ufer strömen. Ein wunderbarer Anblick, dessen Ästhetik keine zweite kennt im größten urbanen Park der Welt.
Hier ist der Wasserlauf selbst die Attraktion, statt muskelbepackter Neoprenlinge, die Wunder vollbringen, aber einen eben auch in völliger Passivität erstarren lassen. Nicht so am Schwabinger Bach: Hier begleiten Trommler & Panflötenspieler sein Rauschen, verlieren probende Jongleure ihre Bälle in seinen wadentiefen Fluten, lassen sich Hunde abtreiben, und Picknicks veranstalten.
Wer ihm folgt, kommt nur kurz in Kontakt mit dem Eisbach, um dann keuschen Blickes an der Schönfeldwiese entlang zu stromern (legalisierte und somit gänzlich schnarchige Nudistenliegefläche, die sie ist), den Entenbach und Nymphenburg Kanal in ihn hinein strömen zu sehen, bevor er sich vom Mühlbach trennt und schliesslich unser aller Schicksal erleidet, den Aufgang im Absoluten: Der Isar natürlich, was sonst.