Rating des Ortes: 4 Schwabing-West, München, Bayern
Die Kirche«St. Jakob am Anger» oder auch kurz«Jakobskirche» ist die Klosterkirche des ältesten noch bestehende Kloster Münchens. Ursprünglich wurde das Kloster im Jahre 1221 von den Franziskanern gegründet, welches dann im Jahr 1284 von den Klarissinnen übernommen wurde. Das Kloster wurde 1804 von den Klarissinnen im Rahmen der Säkularisation aufgegeben, das Kirchengebäude blieb aber nach Protesten der Münchner Bevölkerung stehen. Ins das nun leerstehende Gebäude zog die Königliche Beschäftigungsanstalt(eine Art frühes Arbeitsamt) und später die Lithographische Anstalt. 1843 übergab König Ludwig I Kirche und Konvent an Maria Theresia Gerhardinger für die von ihr gegründeten Kongregation der Armen Schulschwestern. Dieser Orden widmet sich weltweit der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Maria Theresia Gerhardinger starb 1879 und wurde in der Klostergruft beigesetzt. 1985 wurde sie von Papst Johannes Paul II selig gesprochen. Im Jahr 1944 wurde die Kirche infolge von Luftangriffen vollkommen zerstört. Der heute bestehende Bau wurde 1955 – 1957 nach Plänen von Friedrich Haindl erbaut. Es ist ein reiner Backsteinbau, das Innere der Kirche ist ganz schlicht weiß verputzt. St. Jakob am Anger ist der einzige Neubau einer Kirche im Altstadtbereich nach dem 2. Weltkrieg und grenzt den St. Jakobsplatz vom Unteren Anger ab. Er bietet ein interessantes Gegenstück, aber auch Zusammenspiel mit der Synagoge«Ohel Jakob». Seit Anbeginn des Klosters im 13. Jahrhundert ist hier der Startpunkt des Münchner Jakobsweges. Auch heute finden hier monatlich Aussendungsgottesdienste statt, bei denen die Pilger ihre Pilgerausweise erhalten und gemeinsam mit den Schulschwestern die Eucharistie feiern. St. Jakob am Anger — für mich eine schlichte Kirche, aber mit einer enormer Bedeutung.