Berggasthof & Pension Götzinger Höhe

Wenn man mittags unter der Woche mit dem Wagen durch die einsame Provinz fährt, ohne genau zu wissen, wo sich der Hunger noch stillen lässt, ist man dankbar, wenn man am Rand der Landstraße plötzlich ein geöffnetes Gasthaus findet. Die «Götzinger Höhe» zwischen Neustadt/​Sachsen und Bad Schandau kann so ein Ort sein, bietet sie doch rustikale Küche für ermattete Geschäftsleute und Wanderer mit leerem Magen.
Schon im Eingang weisen alte Fotos, Urkunden und Zeitungsartikel darauf hin, dass man sich hier an historischer Stätte befindet, und dieses Ausflugslokal mit Übernachtungsmöglichkeit schon ein Jahrhundert die Reisenden erquickt. Allerdings wurde es in der jetzigen Form erst im Jahr 2005 von einem wackeren Unternehmer zu neuem Leben erweckt und aufgepeppt.
Aus dem zügigen und freundlichen Einsatz seiner Mitarbeiterinnen konnten wir schließen, dass er bei der Personalauswahl eine glückliche Hand an den Tag legte. Der Andrang selbst an einem kalten Herbsttag zeigt, dass hier für die Umgebung recht gute Qualität geboten wird. Es baut auf, hier nach längerer Tour einzukehren, und sich mit Rinderbraten oder ein Süppchen aufzuwärmen, besonders, wenn man das Glück hat einen Fensterplatz ergattert zu haben.
Die Preise für ein ordentliches Mittagessen liegen bei etwa 12 – 15 EUR.
Nachher kann man sein angefuttertes Phlegma bei einem Marsch auf den Aussichtsturm wieder loswerden. Der Blick vom Eisengerüst, das direkt neben dem Gasthaus steht, ist noch beeindruckender als aus den Glasscheiben der «Götzinger Höhe».
Mir hätte der Aufenthalt noch besser gefallen, wenn die Speisen ein bisschen weniger fettig und etwas raffinierter gewürzt wären. Die Suppe schmeckte uns irgendwie nach Maggi. Und auch das Gedudel mit den beliebten deutschen Schlagerstimmen im Hintergrund hätte man sich von mir aus sparen können. Aber vielleicht waren diese Zutaten dem Stammpublikum geschuldet.