Friedhof der israelitischen Kultusgemeinde

Unmittelbar an den Nürnberger Westfriedhof schließt sich in westlicher Richtung der neue jüdische Friedhof an der Schnieglinger Straße an. Man erreicht ihn über ein Portal von der Schnieglinger Straße aus. Er hat täglich außer an Samstagen und jüdischen Feiertagen geöffnet. Er wurde 1910 eingeweiht und wird heute noch benutzt.
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Aussegnungshalle von Norden aus gesehen
Nachdem sich seit Mitte des 19. Jhdt in Nürnberg wieder eine jüdische Gemeinde gebildet hatte welche ihre Verstorbenen zunächst in Fürth und später auch auf christlichen Friedhöfen in Nürnberg beerdigte (was 1857 verboten wurde) kam es 1864 zur Einweihung eines jüdischen Friedhofs an der Bärenschanzstraße. Dieser wurde in der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach geschändet und durch den Luftangriff vom 2. Januar 1945 völlig zerstört. Er ist heute abgesperrt und wird videoüberwacht.
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Grabstein von Adolf Hamburger (1900 – 1974), einer der Gründer und von 1966 bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg
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Historische Grabsteine
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Der am 23. November 1922 eingeweihte Gedenkstein für die 178 im 1. Weltkrieg gefallenen Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde
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Verwaltungsgebäude und Aussegnungshalle von Südosten aus gesehen; in Letzterer sind seit 1967 vier Grabsteine aus dem 1367 zerstörten Friedhof ausgestellt, welche als Treppenstufen in den Südturm der Lorenzkirche eingebaut worden waren
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Seit 1990 hat sich die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde durch den Zuzug sogenannter Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion fast verfünffacht, diese Tatsache spiegelt sich in den Inschriften der neuen Grabsteine wider
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Friedhofsbrunnen
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Grabstein von Ludwig Ritter von Gerngros (1839 – 1916), dem Stifter des Luitpoldhauses der Stadtbibliothek (2009 abgerissen), des Zweitgusses des Neptunbrunnens und des Künstlerhauses Nürnberg sowie Unterstützer der Errichtung des Kaiser-​Wilhelm-​Denkmals auf dem Egidienplatz

Der Friedhof der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg wurde 1910 eröffnet, nachdem die alte Ruhestätte an der Bärenschanzstraße zu klein geworden war.
Es finden sich hier ein Kriegerdenkmal von 1922 und Gedenktafeln, die auf die 176 Mitglieder der israelitischen Kultusgemeinde hinweisen, welche im Ersten Weltkrieg den «Heldentod» gestorben sind. Außerdem befindet sich an dem Kriegerdenkmal eine Gedenktafel aus Granit, die «Zum Gedenken all derer, die von 1939 – 1945 ihres Glaubens willen gewaltsam den Tod fanden» angebracht worden ist. Hinter dieser Tafel ist eine Höhlung eingelassen, welche man freilich nicht sehen kann. Dort befindet sich eine kupferne Dose, die auf Pergamentpapier geschrieben die Namen der (mindestens) 1626 Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde enthält, welche von den Nazis ermordet wurden.
Zynischerweise sind die Verwandte und Bekannte der Soldaten, welche im Ersten Weltkrieg noch den «Heldentod» für ihr Vaterland sterben «durften».
Allein diese beiden Mahnmale laden ein, sich Gedanken zu machen über die Geschichte der Juden in Deutschland.
Des Weiteren ist es eben ein typischer jüdischer Friedhof; fast alle Gräber sind mit Efeu überdeckt, besonderer Grabschmuck ist nicht zu entdecken, die Grabsteine sind in der Regel schlicht gehalten.
Bei einem Besuch ist es für Männer ratsam, eine Kopfbedeckung zu tragen.