Prinzregent-Luitpold-Denkmal

Von der Existenz eines Luitpold-​Denkmals wusste ich schon seit der Zeit, als ich mich zum ersten Mal intensiver mit Nürnberger Denkmälern beschäftigt hatte. Dass ich erst jetzt einen Beitrag schreibe, liegt daran, dass das Reiterstandbild nach nur 33 Jahren wieder demontiert und einige Jahre später die Bronzeplastik von den Nationalsozialisten eingeschmolzen wurde, um nach Trennung in die Bestandteile Kupfer und Zinn Geschosshülsen und Ähnliches herzustellen. Das Denkmal schmückte also nur in den Jahren von 1901 bis 1934 den Bahnhofsvorplatz im Süden des Hauptbahnhofes und sollte den Wittelsbacher Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (1821 1912) ehren, welcher zwar nie selbst König von Bayern war, aber über den Zeitraum von 26 Jahren zwei als regierungsunfähig eingestufte Monarchen ersetzte. (Siehe Foto unten) (Bildquelle:
) Den Sockel des Denkmals schmückten die Porträtmedaillons seiner vier Vorgänger, der bayerischen Könige Maximilian I. (1806 – 1825), Ludwig I. (1825 – 1848), Maximilian II. (1848 – 1864) und Ludwig II. (18 641 886). Das Reiterstandbild wurde wie auch das zeitgleich am Egidienplatz eingeweihte Kaiser-​Wilhelm-​Denkmal (bis heute erhalten) von Wilhelm von Rümann (1850 – 1906) entworfen, gegossen wurde es in der Königlichen Erzgießerei in München. Zwei riesige Löwen als Wappentiere der Wittelsbacher (Pfälzer Löwe) säumten den Aufgang zum Podest, wo sich heute nur mehr asphaltierte Parkplatzflächen befinden. Der Stadtteil Tafelhof, wo sich das Denkmal befand, ist derzeit mit etwa 1.000 Einwohnern ein schwach bewohnter Ortsteil, wo nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges anstatt der Wohnhäuser vor allem Gewerbebauten wie Hotels, Bürohochhäuser und Schulen errichtet worden waren und wo heute weniger Menschen leben als zu Zeiten der dörflichen Siedlung südwestlich des Frauentores.