Marienkirche

Urkundlich erwähnt wird die Marienkirche erstmals 1173, aber schon um 800 wurden hier — vermutlich neben einer frühen Holzkirche — Bestattungen durchgeführt. Im Inneren von St. Marien sind noch größere Bauteile eines romanischen Bauwerks aus der Zeit um 1000 erhalten, und an dieser Stelle trifft man auch auf die stärksten energetischen Wellen, die wohl unsere Vorfahren veranlasst haben, diesen Platz für spirituelle Handlungen auszuwählen.
Zunächst bestand die Marienkirche aus einem schlichten einschiffigen Langbau, danach wurde immer wieder erweitert und schon im 13. Jh. baute man zwei große Seitenschiffe an, um Platz für die ständig zunehmende Gemeinde zu bekommen. Im 15. Jh. kamen dann noch Chor und Chorumgang hinzu. Die gelungene Architektur dieser Kirche verdient höchstes Lob, den Baumeistern ist es gelungen, ein hoch aufstrebendes, schlankes Bauwerk zu schaffen, das den Blick automatisch noch oben lenkt, eben himmelwärts. Von außen fällt die Betonung der Zahl 4 auf: vier hohe Fenster im Nord– und Südschiff, vier Hauptportale, vier Giebel auf jeder Längsseite. Vielleicht eine Verbeugung vor den uralten Gebräuchen der vorchristlichen Zeit, denn die Vier galt schon in der Bronzezeit als heilige Zahl (es gab vier Jahreshauptfeste zum Wechsel der Jahreszeiten, den vier Himmelsrichtungen wurden spezielle, starke energetische Eigenschaften zugesprochen, die vier Daseinszustände des Menschen — Kind, Erwachsener, Greis, Ruhephase bis zur erneuten Geburt) — tauchen in zahlreichen Darstellungen aus Kelten– und Nordmännerzeit auf). Der Innenraum der Kirche ist besonders angenehm gestaltet worden: rote Bänke und rote Sitzauflagen auf Mauersockeln vermitteln eine warme Atmosphäre, und die Wandlampen im Chorumgang schaffen eine geradezu mystische Lichtwirkung, die zu einem Rundgang einlädt. Es gibt zahlreiche bedeutende Kunstschätze zu bestaunen, auffallend schön ist da der vergoldete Antwerpener Altar aus der Zeit 1510 — 1515.
Unbedingt sollte man auch das Turmgewölbe betreten, denn hier ist das energetische Zentrum der Kirche, und man hat durch die eiserne Weltkugel, die auch als Kerzenhalterung dient, einen völlig abgefahrenen Blick in den Kirchenraum. Nach dem Besuch der protestantischen Marienkirche lohnt sich die Besichtigung des Doms besonders, denn eine vollkommen andere, romanische Raumwirkung begeistert wieder auf ganz andere Weise.