Apollinaris-Kirche

Heute habe ich mir Remagen angesehen und natürlich als erstes die Apollinaris-​Kirche. Der Bericht ist etwas geschichtslastig, die Bilder lockern das ganze wieder auf.
Der Anstieg zur Apollinaris Kirche ist kurz und heftig. Der steile Weg ist mit den 12 Stationen des Kreuzganges bestückt. Er wird durch moderne Plastiken dargestellt. Einige habe ich als Beispiel fotografiert. Der Bildstock XI ließ mich fassungslos starren. Der Künstler lässt den Mann voller Vorfreude grinsen.
Bauherr der Kirche war Graf Franz Egon von Fürstenberg-​Stammheim. Er gewann den Architekten E. F. Zwirner, der zu diesem Zeitpunkt den Kölner Dom fertig stellte, seine Kirche zu entwerfen und den Bau von 1839 1844 zu leiten.
Ich gehe langsam um die Kirche, soweit das möglich ist. Eigentlich kann ich nur eine Seite abschreiten, der vordere Parkteil mit Sicht auf den Rhein, ist nicht zugänglich.
Das Kircheninnere ist am Montagvormittag wenig beleuchtet, daher liegen die großflächigen Malereien und der Altar im Dämmerlicht.
1857 wurde der Sarkophag mit der Reliquie des Hl. Apollinaris (er wurde im Jahre 70 n. Chr. ermordet) in die Krypta dieser neuen Kirche überführt. Ich konnte durch die Eisengitter hindurch ein brauchbares Foto machen. Die Reliquie wird seit Ende des 14. Jahrhunderts auf dem Apollinarisberg verehrt, bisher in der alten Kirche.
Hinter der Kirche ist die Gruft der Gräflichen Familie angelegt. In der Nähe der Gruft befinden sich zwei Tuffsteingrotten mit Heiligen-​Darstellungen. Ich konnte über diese Grotten nichts herausfinden, es war wohl einfach nur der Geschmack der damaligen Zeit.
Die Kirche ist im Krieg nur unwesentlich beschädigt worden. Ich las, dass die Remagener Bevölkerung 1945 im Kirchenkeller Schutz vor den Bombardierungen fand.
Während ich mir die Grotten ansehe, fällt mir eine hohe Steintreppe auf, die den Berg hinauf führt — ich habe gezählt, es sind 66 Stufen. Es folgt ein steiler Pfad, der eine scharfe Kehre macht. .. und schon stehe ich neben der hohen Statue des Hl. Franziskus. Die Franziskaner haben einige Jahrhunderte (bis 2006) die Kirche betreut. Ein Stück Aussicht auf Kirche, Remagen und Rhein ist noch zu erhaschen, das meiste ist von inzwischen hoch gewachsenen Bäumen verdeckt.
Langsam gehe ich den Weg nach Remagen zurück. Was mir dort alles auffiel, folgt in Teil II.