Rating des Ortes: 4 Garmisch-Partenkirchen, Bayern
Der Angermaier ist ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude des Klosters Tegernsee und wurde 1878 mit einer kleinen Gastwirtschaft ausgestattet. 1951 wurde grundlegend um– und ausgebaut und seither ist das Haus eine beliebte Einkehr, die nach und nach von der einheimischen Familie Zacherl zu einem stattlichen, modernen Landgasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten entwickelt wurde. Das Anwesen liegt am Fuße des Baumgartens, weit abgelegen vom Rottach-Egerner Zentrum, in idyllischer Südhanglage, etwas erhöht über dem Talgrund. Das Haus verfügt über ausreichend Parkmöglichkeiten und ist nicht zuletzt auch deshalb Ausgangspunkt für schöné Spaziergänge und leichtere Bergwanderungen.
Im Hausinneren findet man weitläufige, im bäuerlichen Stil gehaltene Gasträume, die sowohl von der Ausstattung, als auch vom Wandschmuck her eine unaufdringliche, weil bodenständige Atmosphäre schaffen. Die Außengastronomie wird auf der sonnigen Terrasse direkt am Haus betrieben und daran angrenzend bietet man einen Gastgarten unter alten Linden, wie er viel schöner nicht sein könnte. Von hier aus bietet sich ein toller Blick in das Tal von Enterrottach und die umliegenden Tegernseer Berge(Wallberg, Leonhardstein, Ross– und Buchstein, Hirsch– und Ringberg).
Witterungsbedingt waren für die Innenplätze drei Bedienungen im Service ausreichend. Nachdem sich aber die Wolken verzogen, nahm die Besucherfrequenz in der Außengastronomie plötzlich ungeahnte Ausmaße an und Service-Verstärkung wurde viel zu spät angefordert. Längere Wartezeiten waren die Folge. Das junge Fräulein A. bemühte sich redlich, durch Leutseligkeit und Herzlichkeit diese unangenehme Situation bestmöglich zu entschärfen. Leider vergaß zudem noch ihre Kollegin beim Servieren meines Hauptgangs das Besteck, sodass ich mehr als beabsichtigt Zeit hatte, meinen Hauptgang eingehend zu beobachten, wie nach und nach die Hitze aus ihm wich. Im Übrigen aber sind die Damen sehr zuvorkommend, lassen dem Gast echte, ungespielte Gastfreundschaft angedeihen und es ist eine wahre Freude, g’standene Weiberleut in sauberer, ortstypischer Dirndlkleidung zu sehen.
Bei der Familie Zacherl finden viele Fleisch– und Milchprodukte aus der eigenen Landwirtschaft Verwendung. Wild kommt aus den heimischen Wäldern und von der Fischzucht aus dem nahen Kreuth stammen Forellen und Saiblinge. Ich wunderte mich allerdings, warum eine von Einheimischen geführte Wirtschaft in Oberbayern Garnelenschwänze und Riesengarnelen«indisch» am Spieß mit Currysauce und gebackener Banane auf der Karte haben muss. Bemerkenswert im positiven Sinne ist hingegen die stattliche Auswahl an hausgemachten Kuchen und Torten. Diese erfreuen sich auch beim Außer-Haus-Verkauf allergrößter Beliebtheit.
Aus den mannigfaltigen Auswahlmöglichkeiten der bestens aufgestellten Speisenkarte, die sowohl bei Fisch-, als auch bei Pfannen– und Grillgerichten eine reichhaltige Produktpalette bietet, begannen wir mit «Lauchcrem-Suppe»(€ 3,50) von der Tageskarte. Leider hatten wir hier wieder einmal den klassischen Fall, dass die Küche eine Crème-Suppe auf die Karte setzt, jedoch nicht in der Lage ist, eine solche herzustellen. Stattdessen wird eine Sahnesuppe mit pürierter Laucheinlage geliefert, die mit dem bestellten Artikel überhaupt nichts gemein hat. Das heißt jedoch nicht, dass die Suppe nicht geschmeckt hat… halt nach Sahne eben! Unter der Voraussetzung, dass die Küche Besserung gelobt, behandle ich dies als Ausrutscher. Tournedos vom Rind mit frischen Pfifferlingen in Rahm mit Spätzle(€ 19,50). Hier scheinen die Pfifferlinge auf der Wiese neben dem Haus zu wachsen und wahrscheinlich werden sie mit der Sense gemäht. Eine derart üppige Portion von frischen, duftenden Pfifferlingen bekommt man nämlich sehr selten auf den Teller. Bestens zubereitete Tournedos und hausgemachte Spätzle mit einer gutbürgerlichen Rahmsoße stellten mehr als zufrieden. Sehr angetan waren wir auch von«2 Hasenfilets rosa gebraten mit Pilzen, Kroketten und Preiselbeeren(€ 16,80), die in kleinerer Ausführung zu € 10,80 auch als Vorspeise erhältlich sind.
Dazu trinkt man die hervorragenden Biere des herzoglichen Brauhauses Tegernsee(0,5 l Dunkles € 3,30).
FAZIT: Die sowohl bei Feriengästen als auch bei Einheimischen beliebte Gaststätte ist jederzeit einen Besuch wert. Freundlicher Service und gutes Essen sind selbstverständlich auch ohne direkten Seeblick auf den«Lago di Bonzo» genießenswert. Eine klare Empfehlung!
RK User (mann…)
Rating des Ortes: 4 München, Bayern
Die Speisekarte hat ein paar«Neuigkeiten» aber das überwiegende Angebot ist immer noch so, wie es vor 20 Jahren«schick» war. Speisenqalität und Quantität waren sehr gut. Die Bedienung sehr freundlich und zuvorkommend. Preis– Leistung ist schon o.k. Das Angermaier ist eine Rottacher Institution. Jeder Rottach-Egern Besucher sollte mal dort gewesen sein!