Intact e.V.

Da regt man sich doch neulich im Fernsehen über Ferkelkastration ohne Betäubung auf. Sicherlich zu Recht. Das ist grausam. Doch schaut euch mal an, was seit Jahrhunderten mit afrikanischen und teilweise arabischen Mädchen passiert. Die werden auch kastriert. Auch ohne Betäubung. Aber bei denen ist der Schmerz nicht nach Tagen weg, wie bei den Ferkeln, der hält lebenslang an mit unsagbaren Schmerzen und ständigen Entzündungen beim Verkehr, bei jedem Wasserlassen, bei der Menstruation und gar beim Kinderkriegen Das ist mehr als grausam. Das ist menschenverachtend. Medizinisch wird das so beschrieben: Partielle oder vollständige Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen, mit oder ohne Entfernung der großen Schamlippe, Verengung der vaginalen Öffnung mit Herstellung eines bedeckenden, narbigen Hautverschlusses durch das Entfernen und Zusammenheften oder –nähen der kleinen und/​oder großen Schamlippen. Man näht die Frauen also im Extremfall bis auf eine winzige Öffnung zu und schneidet sie für jede Geburt (und für die Entjungferung auch) auf. Die Operationen finden meist in einfachen Hütten unter katastrophalen hygienischen Bedingungen statt. Die Operateure sind traditionelle Heilerinnen, Hebammen und Barbiere. Der Eingriff, der oft eine halbe Stunde dauert, wird ohne Narkose durchgeführt. Mehrere Frauen halten das Mädchen während der Operation mit Gewalt fest.
Die Instrumente reichen von Rasierklingen über Messer, stumpfe Scheren, Glasscherben bis zu Deckeln von Konservendosen. So geht man mit MENSCHEN um. Damit die Frau rein bleibt, sprich nicht fremdgeht. Das muss man sich mal vorstellen. Der Verein wendet sich gegen diese Praktiken, da Frauen in den betroffenen Ländern keine wirkliche politische Einflußnahme möglich ist. Er hat gerade eine ganz gute Spende von mir bekommen. INTACT gibt übrigens in Stuttgart ein Benefiz-​Konzert um die Weihnachtszeit. Hartgesottene mögen sich bei der Google Bildersuche mal unter Infibulation schlau machen. Aber es braucht einen guten Magen, das sag ich schon vorher.

Ich würde mir eine Bundesregierung wünschen, die nicht so gigantisch leise ist, wenn sie so etwas erfährt. Haben wir denn nicht ein Aussenministerium und gibt es nicht jährlich Millionen für Entwicklungshilfe aus.
Humanität, Menschenrechte und Menschenwürde, ja, das muß uns was wert sein. Aber ich höre da nichts, da sitzen wohl auch alles alles aus.
Was da passiert, ist Verstümmelung und ich bin dafür, dass jeder Euro, der in ein solches Land geht, davon abhängig gemacht wird, dass zunächst einmal Menschenrechte geachtet werden.
Ja, wer bezahlt schafft an. Das war schon immer so. Aber bitte nicht nur, wenn es um wirtschaftliche Belange geht. An 1. Stelle muß weltweit die Menschenwürde stehen — oder.