Es gibt sie noch, die gute alte Raststätte an der Autobahn, die alle alten Vorurteile bestätigt: Modern sind lediglich der Name: «Dinner’s und die«flippigen» schwarzen«Crew”-T-Shirts, hier allerdings allesamt in XXL-Größe, an die Körperfülle der freudlosen«Crew» angepasst. Der Rest ist, wie früher: lieblos zusammenstelltes Angebot, lieblos präsentiert, unmotivierte, entschleunigte Bedienung, schamlos hohe Preise. Ich hatte das Schnitzelbrötchen und bekam, was ich bestellt hatte: ein kurz in der Fritteuse aufgewärmtes Formfleischschnitzel mit Industriepanade und ein Brötchen. Kein Salatblatt, keine Deko, keine Sauce, kein Nichts. Das alles für stolze 6,50 €. Während mindestens drei Mitarbeiterinnen mit scheinbar nicht dringlichen Putz– und sonstigen Aufräumarbeiten beschäftigt waren, musste eine Mitarbeiterin die Speisen zubereiten, die Gäste bedienen und Kassendienst machen. Bei immerhin fünf Gästen vor mir musste ich mich dann auch 10 Minuten gedulden, bis ich endlich an der Reihe war. Zumindest die wenig anheimelnden Resopaltische waren sauber. Schnellgastrononomie geht heute irgendwie anders. Wann lernen die Betreiber von Autobahnraststätten denn endlich mal dazu? Ist doch kein Wunder, dass die Reisenden lieber auf die Autohöfe mit McDonald’s und Co. ausweichen. Um Hermsdorf West mach’ ich künftig einen weiten Bogen.