Friedhof auf dem Holm

Durch Zufall sind wir auf oder sagt man im. Holm gelandet…
Persönlich fand ich diese kleine «Ansiedlung» sehr, sehr liebenswert und der Gedanke mit dem Freidhof inmitten der kleinen Häuschen ist Beispielhaft, das Friedhöfe nicht immer ausgelagert liegen müssen.
Die Häuser sind sehr gut gepflegt und mir gefielen besonders die vielen Rosenstöcke die an den kleinen Hauswänden wachsen. Manche Grundstücke gehen bis an das Schleiufer, sehr, sehr schön.Wir hatten großes Glück, wir waren die Einzigsten die rumspazierten, sonst keine Menschenseele weit und breit und das an einem Sonntagmorgen…

Diese Ansammlung kleiner ehemaliger Fischerhäuser ist heute so begehrt, dass kaum noch ein Fischer auf dem Holm wohnt, sondern nur noch Menschen, die sich diese Preise leisten können.
Das tut dem Eindruck von dem Friedhof keinen Abbruch, doch ist die Gesamtkomposition des Hollms dadurch gestört.
Außerdem kann man im Sommer nur noch im Watschelgang in den Menschenströmen mitflißen.

Kleine, sturmerprobte Häuser der 1000jährigen Fischersiedlung auf dem Holm schützen den uralten Friedhof mit seiner Kapelle aus dem 19. Jh. Hier hat die Holmer Beliebung, eine 1650 gegründeten Totengilde, das Sagen. Alteingesessene Angehörige dieser Gilde haben Anspruch auf einen kostenlosen Begräbnisplatz auf diesem ehrwürdigen Gottesacker. Was Sommertags nach purer Idylle aussieht, bekommt in eisiger, nebliger Winternacht einen ganz anderen, sehr mystischen Charakter. Ab 22.00 Uhr trifft man höchstens noch einen spätheimkehrenden Kater, sonst herrscht absolute (Toten-​) Ruhe. Die kreisförmig den Platz säumenden Weiden würden glatt Annette von Droste-​Hülshoff zu noch kunstvolleren Schauergedichten anregen, denn man erkennt allerhand Magisches zwischen den dürren Zweigen. Klar, dass im Zentrum dieses Rundlings die meiste Energie zu spüren ist, das haben so alte spirituelle Plätze eben so an sich. Wenn ihr das Nachtfoto genau anschaut, könnt ihr dieser Mystik nachspüren. Dass der Holm noch bis vor gut 100 Jahren eine Schlei– Insel war, merkt man nirgendwo mehr. Heute befindet sich dort, wo früher die Brücke zum Festland war, der Zebrastreifen vor dem Weg zur Altstadt. Hier setzten vor 1000 Jahren Wikinger aus Haitabu ebenso über wie eifernde Mönche und Nonnen. Das erste Benediktinerkloster auf dem Holm wurde dann auch bald wieder abgerissen, denn die anregenden Erdenergien auf dem Holm hatten die ersten Mönche und Nonnen wohl zu innig vereint. So kamen die Mönche ins ferne Rüdekloster beim heutigen Glücksburg, die Nonnen lebten im Johanniskloster auf dem Holm, das ja heute noch steht und tatsächlich eine Zelle für unfolgsame Nonnen besitzt. Dieser Friedhof verdient einen vorderen Platz unter den schööööönsten Friedhöfen der Welt!