Abtei Michaelsberg Verein der Benediktiner

Auf jeden Fall besuchen, wenn es Sie nach Siegburg verschlägt. Ganz abgesehen davon, dass es sonst nicht viel zu besichtigen gibt in Siegburg ;-)

Die Abtei auf dem Michaelsberg ist von weitem sichtbar und prägt das Stadtbild Siegburgs. Die Benediktinerabei wurde 1064 vom Kölner Erzbischof Anno II gegründet. Wenn man also irgendwo in der Abtei Anno II liest, dann denkt der Lateiner unter uns das Jahr 2, ist aber falsch gedacht.
Im 19. Jahrhundert wurde die Abtei aufgelöst und das Gebäude unter anderem als Kaserne, Irrenanstalt und als Zuchthaus verwendet. Seit dem 20. Jahrhundert sind wieder Benediktiner eingezogen.
Die Kirche ist für Besucher geöffnet, in einem Goldschrein werden die Reliquien von Anno II aufbewahrt.
Der Kirchturm kann bestiegen werden
Mo. Sa.: 08.30 12.00 Uhr, 14.30 — 16.30 Uhr außer Donnerstag Nachmittag, So.: 12.30 14.45 Uhr, 15.30 — 16.30 Uhr. Eintritt Erwachsene 1 EUR, Kinder 0,50 EUR
Wer nun erschöpft vom Besuch des Kirchturms ist, der kann im Likörkeller den von den Mönchen nach einem jahrhundertealten Rezept angesetzte Kräuterlikör probieren und ein Fläschchen für alle Fälle mitnehmen. Kräuterlikör hilft bei allen Wehwehchen.

Die Abtei Michaelsberg ist eine Abtei des Benediktinerordens und findet sich auf dem Michaelsberg in Siegburg, etwa 40 Meter über der Stadt.
Ein schöner Sonntag führte mich zu dem Entschluss, meine Gattin doch einmal zu einem schönen Ausflug nach Siegburg zu überzeugen, spontan sagte sie zu. Die kühle Luft machte den Ausflug angenehm, verführte uns jedoch, zumindest den Weg bis zur Siegburger Innenstadt mit dem Bus zu bewältigen.
Von dorthin kann man direkt geradeaus in Richtung Michaelsberg laufen und wird von der Fußgängerzone/​Markt direkt dorthin geleitet. Der Aufgang zumindest etwas kürzer als erwartet, steile Stufen einer Treppe lassen den Aufgang innerhalb weniger Minuten geschehen. Schon steht man auf den letzten Metern vor der Abtei, die auf dem früheren Siegberg steht.
Zuerst gingen wir am Parkplatz vorbei den Weg rechts herum in den Garten, wo sich ein Blick auf den Garten der Stille genauso anbietet, wie der herrliche Ausblick auf die Region. Im Sommer sicherlich ein wenig schöner vom Ambiente her, trotzdem wagten wir uns weiter in Richtung Johannistürmchen, ein schmaler Grat führt direkt auf diesen hinzu. Das Gestein umramt den kleinen Garten, der auf der anderen Seite eine Öffnung in Richtung abnehmender Höhe freigibt und dem Besuch den Ausgang ermöglicht. Doch so weit waren wir noch nicht und kehrten um.
Schließlich wartete auf uns noch der Innenhof, vorbei an den Abtei-​Stuben und dem Shop, in dem es vorwiegend Literatur und Acessoires aus dem christlichen Leben gibt. Hier nahm ich zu späterer Zeit auch noch ein Faltblatt mit, ein kleines Portraitbüchlein kann hier ebenfalls zum Preis von 3 Euro erworben werden.
Kurz durch eine beinahe höhlenähnliche, wunderschöné Unterführung geschlendert fanden wir uns im Innenhof wieder. Die Wege standen frei, zum Gästehaus, zum Liqueur-​Keller oder direkt zur Abtei. Dem Besucher stehen diese Wege jedoch nicht unbedingt offen, insbesondere die Abtei ist verständlichweise für den Publikumsverkehr nicht geöffnet.
Noch einmal kehrten wir in eine Ecke um und genossen erneut die Aussicht vom zweithöchsten Punkt aus, noch höher ist nur der Turm, der im Rahmen einer Führung durch das Abteimuseum zu 2 Euro ebenfalls bestiegen werden kann. Ein wunderschöner Blick über das Land hielt uns einige Zeit dort, ehe wir uns auf den Weg in Richtung Abteikirche machten.
Ein Hinweisschild gab die Regeln vor, keine Handys, Fotos jedoch erlaubt, so lange kein Gebet stattfindet. Davon machte ich gerne Gebrauch und trat ein. Wir schauten uns um. Auch wenn ich persönlich konfessionslos bin, so empfinde ich immer eine gewisse Ehrfurcht beim Eintritt eines Gotteshauses. Die Kirche, in der sich auch ein Grab unter einem Stein befindet, war ein Hort der Ruhe. Zur Linken fand ich mehrere Zeichnungen aus der Geschichte von Jesu und konnte die Geschichte dieses Kunstwerkes nachvollziehen. Berührend.
Zur Rechten des Altars fand ich ein Krippenspiel, wir hielten dort inne und betrachteten die Figuren, ehe wir wieder Richtung Ausgang marschierten wollten. Ein kurzer Blick in das Gesangbuch bot dem Zufall jedoch eine Gelegenheit. Ein älterer Mönch trat ein und begrüßte uns. Für mich ein interessanter Moment.
Die Führung wollten wir nicht mitmachen, doch hatte er uns mit seiner Frage danach überrascht. Er bot uns an, doch einen Blick auf den Annoschrein zu werfen. Der Annoschrein birgt die Gebeine von Erzbischof Anno II. von Köln und stammt zumindest teilweise aus dem Jahr 1183. Ein regelrechtes Kunstwerk von der Form einer Truhe, voller Rätsel und Figuren, in goldenem Farbstil und farbigen Ornamenten und Steinen. Ein wahrer Schatz.
Die Geschichte wahr sehr interessant, eine Interpretation wurde mit Erkenntnissen gemischt, wie auch der historische Aspekt, so etwa, dass Napoleon den Annoschrein bereits in seinem Besitz innehatte und wertvolle Platten entfernen ließ. Dankbar verabschiedeten wir uns und verließen die Kirche. Ein Gefühl von Respekt durchlief meine Geist. Die Gedanken um ein Leben im Kloster kreisten im meinem Körper. Das erste Gebet um 5.45 Uhr und fernab vom digitalen Zeitalter. Eine andere Welt.
Wir verließen den Innenhof und verweilten noch einige Minuten im abteieigenen Laden, ehe wir den Michaelsberg in Richtung Siegburger Busbahnhof verließen.
Ein Ausflug voller Eindrücke. Höchst Lohnenswert.

Seit dem Jahr 1064 leben Benediktinermönche auf dem «Michaelsberg» in Siegburg. Der baumbestandene Michaelsberg liegt im Zentrum der Kreisstadt Siegburg. 40 Meter Höhenunterschied trennen Stadt und Abtei.
Vom Michaelsberg aus hat man eine sehr schöné Rundumsicht über Siegburg und Umgebung. Von der Stadtmitte aus kann man in wenigen Minuten den «Berg» ersteigen. Ein lohnendes Ziel.
Das kostbarste Kleinod der Benediktinerabtei ist der Schrein, in dem die Gebeine des Erzbischofs Anno ruhen. Heute steht der Schrein in einer eigenen Kapelle, nördlich von Turm gelegen. Im Mittelalter wurde der Schrein in der Krypta aufbewahrt.,
Neben der Abteikirche selbst kann sonntags von 13.30 bis 14.30 Uhr das Abteimuseum mit seinen bei Restaurierungsarbeiten entdeckten Funden aus der Geschichte der Abtei Sankt Michael besichtigt werden.
Der original Abteiliqueur der Benediktiner-​Abtei Siegburg, Michaelsberg, wird nach altem Klosterrezept aus Kräutern von den Mönchen hergestellt und ohne chemische Zusätze destilliert. Aber nicht nur der Inhalt ist vom Feinsten, auch die außergewöhnlichen Gestaltungsformen der Flaschen sind etwas Besonderes.
Wer in Siegburg ist, sollte den Besuch der Abtei mit einplanen.
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