Erbsenbrunnen

Erbsenspezialkochwasserspender nahe am Cannstatter Markt
Ein hübscher aber eher unspektakulärer Brunnen (1929 von Fritz von Graevenitz geschaffen) ist der Erbsenbrunnen in der Marktstraße in Bad Cannstatt. Zuvor hatte sich an dieser Stelle bereits ein alter eiserner Brunnen befunden.
Der Brunnen aus erbsengelbem Stein zeigt einen nackten, kleinen Jungen, der aufrecht dasteht und mit seinem linken Arm einen Wasserkrug hochhebt. Der Junge steht auf einer Kugel, die eine große Erbse darstellt. Aus der Kugel strömt Wasser durch vier Rohre in ein sechseckiges Brunnenbecken. Krug und Erbse spielen darauf an, dass hier früher Wasser zum Kochen geholt wurde, weil das Wasser dieses Brunnens eine geringe Wasserhärte hat und sich so besonders gut zum Kochen von Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen eignet.
Für die Brunnenfigur des kleinen Jungen diente Fritz von Graevenitzs Neffe, Richard von Weizsäcker (jawohl, der spätere Bundespräsident, es ist der einzige bisher von ihm bekannte Akt), als Modell. Die Figur hätte den Krieg fast überlebt, hätte nicht ein französischer Besatzungssoldat sie mal eben zum Plaisir zerstört. Deshalb wurde die Figur des Jungen von Fritz von Graevenitz nochmals neu geschaffen.
Im Jahr 2000 wurde der vom Zahn der Zeit angeknabberte Erbsenbrunnen saniert. Er führt reines Mineralwasser, das gut trinkbar ist.