Direkt an der B 167 liegt das kleine Örtchen Kunersdorf. Man muss nicht hineinfahren in den Ort, um die Sehenswürdigkeiten zu finden. Am Ortsrand, von einer Steinmauer eingefasst, steht der Musenhof. Er birgt die Kirche, den Friedhof des Dorfes und die Grabkolonnaden. Es ist ein gepflegtes Areal, viele kleine und große Tafeln weisen auf längst vergangene Zeiten und ihre Persönlichkeiten hin. Der Ort besaß im Jahre 1791 eine barocke Kirche, die 1945 infolge des Krieges stark beschädigt und später abgetragen wurde. Heute ist das Wahrzeichen des Ortes die moderne Kirche. Zwischen 1951 und 1955 wurde diese gebaut. Eine architektonische Besonderheit des Oderbruchs ist das runde Kirchenschiff und das Vorlaubenhaus mit Krüppelwalmdach, die 3 Bogenfenster und der auf 5 Pfeilern gestützte Giebel. Auf der 27 m hohen Kirchturmspitze befindet sich eine kupferne Kugel mit Kreuz. (Siehe Foto unten) Leider fand ich die Kirche nur verschlossen vor. Auf dem Land ist es nicht üblich die Gotteshäuser offen stehen zulassen, diese sind nur zum Gottesdienst oder zu besonderen Anlässen wie Führungen oder Konzerten geöffnet Ein Rundgang über den Friedhof und die Besichtigung der Grabkolonnaden derer von Lestwitz, von Oppen und von Itzenplitz lohnt sich allemal. (Siehe Foto unten) Am Ende des Musenhofs stehen sie, eingezäunt, nur aus einer Distanz von mehreren Metern darf man schauen. Die Säulenkolonnade ist aus Marmor und besteht aus neun halbkreisförmigen Nischen, in denen die Grabdenkmäler der Familien von Lestwitz und von Itzenplitz aufgestellt sind. Verschiedene klassizistische Bildhauer, wie Johann Gottlieb Schadow(1764 bis 1850), Christian Friedrich Tieck(17761851) und Christian Daniel Rausch(17771857) haben sich hier mit ihrer wertvollen Arbeit verewigt. (Siehe Foto unten) Die herausragendsten Frauen ihrer Zeit in ganz Brandenburg waren Helene Charlotte von Lestwitz und ihre Tochter Henriette Charlotte, die spätere Gräfin von Itzenplitz. Laut Überlieferung veräußerte Erstere ihren gesamten Schmuck, um den Erlös in die Entwicklung des Gutes zu investieren. Ihre außergewöhnlichen Leistungen in der Landwirtschaft bescheinigte ihr nicht nur der berühmte Albrecht Daniel Thaer, sondern auch General von der Marwitz und Theodor Fontane. Fazit: Eine Sehenswürdigkeit die es lohnt besucht zu werden!