Schloss Colditz

Das Schloss Colditz stand schon länger auf meiner Wunschliste für einen Besuch. Als Fan begeistere ich mich für diese alten Gemäuer und ihrer Geschichte die nicht erst in den letzten 20 Jahren vom Freistaat Sachsen großzügig restauriert und renoviert worden sind. Schloss Colditz war und ist nicht durch Prunksäle und Einrichtungen der verschiedensten Stilepochen bekannt geworden, nein, sondern durch die spektakulären Fluchtversuche alliierter Offiziere die im Hochsicherheits-​Gefangenenlager Schloss Colditz im Zweiten Weltkrieg besondere Bedeutung erlangte.
Wir hatten Wettermäßig wieder einen wunderschönen Tag erwischt. Die Fahrt verlief fast reibungslos bis auf Baustellen und Umleitungen die man nie vorhersehen kann.
Die Landschaft Frühling pur, vorbei an Rapsfeldern, blühenden Obstbäumen am Straßenrand, einfach perfekt.
Schon von weitem ist das Schloss Colditz, das Wahrzeichen der Stadt sichtbar. Es thront auf einem ca. 30 m hohen Felsen über der Zwickauer Mulde. Ohne Navi findet man nicht gleich den günstigsten Parkplatz, aber mit Hilfe «Einheimischer» konnten wir direkt am Schloß parken. Super für mich, da ich an diesem Tag leider etwas «gehbehindert» war.
Auch Schloss Colditz hat eine fast 1000 jährige, wechselvolle Geschichte hinter sich.1046 erstmals urkundlich erwähnt, diente dem Staufferkaiser Friedrich Barbarossa Schloss Colditz als Reichsburg.
Die Besitzer wechselten danach häufig. In Folge von Kriegen, Zerstörungen und
Feuern wurde Schloss Colditz durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder neu errichtet, baulich verändert und erweitert.
Baumeister aus unterschiedlichen Stilepochen hinterließen ihre Handschrift an dem
imposanten Renaissance– bis Neorenaissancebau.
Während seiner wechselvollen Geschichte diente das Schloss als Jagdschloss,
Witwensitz für Kurfürstinnen, Armenhaus, Verwahranstalt für geistig Kranke,
Gefangenenlager, Alten– und Pflegeheim, Krankenhaus… !
Heute ist Schloss Colditz Eigentum des Freistaates Sachsen.
Wir hatten Familienkarten für 19,50 € gewählt und an einer Führung teilgenommen. Bei der Führung geht es hauptsächlich um das Gefangenenlager
Oflag IV C (Offizierslager IV Colditz). Wegen seiner baulichen Gegebenheiten erachtete die Deutsche Wehrmacht das Schlos Colditz als besonders geeignet für einen solchen Zweck.
Wir waren erstaunt, welche Fähigkeiten Menschen entwickeln um aus dem Lager auszubrechen. Mit primitivsten Mitteln, die sie selbst herstellten, gelang es ihnen 300 Fluchtversuche zu unternehmen wovon immerhin 31 erfolgreich waren. Wer erwischt wurde bekam 4 Wochen Einzelhaft.
Man kann nicht alles erzählen, im Internet kann man fast alles nachlesen, außer die Einzelheiten die uns bei der Führung erzählt wurden.
Unsere Enkel waren aufmerksame Zuhörer und stellten auch Fragen was ihnen nicht so plausibel war.
Ein Ausflug der zum Abendessen im La Rustica in Chemnitz endete.

Schloss Colditz ist ein Renaissance-​Schloss in Colditz in Sachsen und erlangte internationale Bekanntheit durch die Nutzung als Kriegsgefangenenlager für alliierte Offiziere im Zweiten Weltkrieg. Es liegt zwischen Hartha und Grimma in Spornlage über der Zwickauer Mulde und besaß den ersten Tiergarten Deutschlands. Inhaltlich wird sich auf die Zeit als Offiziersgefangenlager konzentriert. Das ist nett gemacht, wie die auf Pape gezogenen lebensgroßen Bilder mit kurzer, hinten angebrachter Erläuterung zeigen. Das Bauwerk ist aufwändig und wie ich finde gelungen saniert worden. Respekt dem Freistaat Sachsen. Den Punktabzug gibt es für die 3 Damen im Ticket– und Souvenirshop, die eindeutig nicht arbeiten wollten und nur wiederwilig eine Eintrittskarte verkauften. Schön wäre es auch, wenn der Innenhof mit einen Café bewirtschaftet wäre.

Dieses Schloß ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Bitte keine großen Ansprüche an historische Schloßführung haben, denn hier gehts vor allem um die Zeit der gefangenen Offiziere im 2.WK. Sehr interessante Informationen bekommt man hier geboten.

In Großbrittanien kennen viele Leute dieses Schloss. Hier waren viele Allierte Offiziere interniert die mit ihren kreativen Fluchten viel Material für die Führungen hergeben. Ist einen Besuch wert auch wenn nicht viel über die Geschichte des Schlosses selbst gesagt wird und auch von früher nichts zu sehen ist.