L’Exposition Internationale de la Houille Blanche et du Tourisme

Im Rahmen der virtuellen Reise durch Raum und Zeit quer durch Europa soll hier der Tourismus– und Wasserkraftausstellung 1925 in Grenoble ein Besuch abgestattet werden.
Im französischen Namen der Ausstellung kommt der Ausdruck Houille blanche vor, welcher wortwörtlich ins Deutsche übertragen weiße Kohle bedeutet. Diesen Begriff darf man natürlich nicht wörtlich nehmen (gibt es weiße Kohle?), er steht in diesem Zusammenhang für die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung und im Gegensatz zum fossilen Energieträger schwarze Kohle. Schon seit den 1870er Jahren wurde in Grenoble das von den Alpengletschern in die Täler strömende Wasser zur Erzeugung von Elektrizität genutzt.
(Siehe Foto unten)
Die Ausstellung fand vom 21. Mai bis zum 25. Oktober 1925 außerhalb der Stadtbefestigung von Grenoble auf einem ehemaligen Militärgelände statt. Heute befindet sich hier der Park Paul Mistral. Paul Mistral war dreizehn Jahre lang Bürgermeister von Grenoble und Organisator der Ausstellung. In seine Amtszeit fällt die Entwicklung der Stadt in südliche Richtung, verbunden mit der Zerstörung der dort befindlichen Militärbefestigungen.
In den fünf Monaten wurde das Ausstellungsgelände (20 ha) von mehr als einer Millionen Menschen besucht. Es war in drei unterschiedliche Themenbereiche gegliedert: Wasserkraft, Industrie und Telegrafie, Tourismus. Einzig der 95 Meter hohe Tour Perret, eine Art Aussichts– und Orientierungsturm, hat von den zahlreichen Gebäuden bis heute überdauert. Seit 1960 ist er für die Öffentlichkeit gesperrt.
(Siehe Foto unten)
Aufgrund ihrer Ausrichtung auf den sich gerade entwickelnden Alpentourismus und die saubere Energiequelle der Wasserkraft kann die Messe als eine Art früher Vorläufer heutiger Umwelt– und Tourismusmessen angesehen werden.
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