Trattoria Al Parco

Einer der bekanntesten Winzer in der Stadt Buttrio in der Nähe von Udine ist Paolo Meroi, der das Weingut Davino Meroi besitzt. Mit Herz, Seele und großer Begeisterung pflegt Signore Meroi seine Weingärten in den Hügeln von Buttrio. Am liebsten fährt er mit seinem kleinen alten Fiat Panda 44 die schmalen und steilen Schotterwege hoch, um seine Reben zu pflegen, zu hegen oder einfach nur nachzusehen, ob alles ordentlich wächst und gedeiht. Er darf auch stolz sein auf das was er aus den Trauben macht Spitzenweine, die internationale Vergleiche nicht scheuen müssen. Man trifft den Signore Meroi aber auch oft am Fogolor (offener Herd mit Grillstelle) im gemütlichen Speisesaal der Trattoria Al Parco. Dieses Restaurant ist dem Weingut angeschlossen. Hier bereitet er Fleischspezialitäten ai ferri zu. Das Al Parco ist ein Paradies für Fleischliebhaber. Die Steaks zählen zu den besten in ganz Italien. Das Restaurant liegt unweit der Kirche (der Campanile hat ein spiegelverkehrtes Ziffernblatt) in einem Park und an einem kleinen Teich. Bei Schönwetter sitzt man im schattigen Garten und kann das tolle Essen genießen. Als Vorspeise konnten wir zwischen Schinken von Osvaldo mit gebratener Zucchiniblüte, einem gemischten Salat, Risotto mit Pilzen oder Bruschetta wählen. Das Fiorentina– oder Filetsteak, die Bistecca oder die Medaillons sind zart, gut abgehangen und von bester Qualität. Die Steaks werden erst am Tisch mit zwei Sorten Salz, Pfeffer und bestem Olivenöl gewürzt. Dazu gibt’s hausgemachte Kartoffelchips. Das Fiorentinasteak besitzt eine ordentliche Größe und wird rare gegrillt außen schön gebräunt, innen noch zart, ein wahres Gedicht. Wer noch Platz für eine Nachspeise hat, lässt sich am besten vom Kellner beraten. Wir griffen zu einer Platte mit Käse der Region. Zum Essen trinkt man natürlich den hauseigenen Wein, der Cuvee Nestri ist süffig und passt ausgezeichnet zum Steak, der reinrassige Merlot Ros di Buri hat viel Extrakt, riecht nach Veilchen, Heidelbeeren und Gewürzen. Vom Spitzenwein Dominin erzeugt Signore Meroi nur 600 Flaschen im Jahr. Mit 15%-Alkoholgehalt ist dieser Wein sehr kräftig. Der hauseigene Prosecco aus der Merlot-​Traube ist dagegen der optimale leichte und prickelnde Aperitiv. Die Weine von Meroi gibt es nicht im Handel, man kann sie nur vor Ort kaufen. Eine Überraschung ist wie immer die Rechnung, die trotz der Qualität und Vielzahl der Speisen und Getränke sehr moderat ausfällt. Da geht sich noch eine Kiste Nestri aus, die man als wohlschmeckendes Souvenir nach Hause mitnehmen kann. Ein besonderes Lob gebührt den Kellnerinnen und Kellnern, sie sind unter der Regie des Restaurantleiters Signore Fredi freundlich, kompetent und hilfsbereit. An Sonn– und Feiertagen kann es im Al Parco voll werden, dann empfiehlt sich eine vorherige telefonische Reservierung. Das Restaurant ist mit Ausnahme von Mittwoch geöffnet, im August sind Betriebsferien.