Ansitz Fonteklaus

Das erste Mal in den Bergen und dann hier gelandet. Einen besseren Einstieg gibt es nicht. Die Familie Gfader betreibt ein sehr ordentliches und liebevolles Hotel. Das Essen ist sehr empfehlenswert, Vegetarier kommen auf ihre Kosten und in den Genuss delikater Spezalitäten aus Südtirol. Die Zimmer sind sehr schön und es ist sauber. Jede Seite des Hauses bietet einen herrlichen Blick. Highlight ist der Naturpool mit Froscheinlage und herrlichem Blick in die Berge und auf den liebevollen Bienenstock der dafür sorgt, dass die Apfelbäume gedeihen. Ums Haus herrliche Wiesen auf denen Stühle zur Verfügung stehen zum Sitzen im Schatten oder in der Sonne. Da höher gelegen, sehr lange Sonne und toller Ausblick. Wir möchten auf jeden Fall wieder hin.
Publikum etwas älter, aber dennoch geht es auf der Terrasse am Abend gesellig zu.

bad im edelweiher mit aussicht
Sie startet recht ernüchternd, die klitzekleine Straße, hinauf zu einem zauberhaften Platzerl der Extraklasse in gut 900 Meter Höhe auf der Eisackostflanke. Aber nach der bedrohlich wirkenden Untersicht der Brennerautobahn beginnen sofort die blumenübersäten Wiesen, schlängelt sich das Wegerl durch dottergelben Hahnenfuß, schneeweiße Margeriten und duftigblaue Glockenblumen um schattig im urigen Nadelwald unterzutauchen. Vom Morgenregen abgekühlt, beginnt der Boden in den warmen Sonnenflecken zu dampfen und seine wundersamen Waldgeister auszuschicken in einen herrlich klaren Maitag hinein. Früher, als das einstige Jagschlößchen als verlassenes Gemäuer dahinvege-​tierte, hausten dort die Geister wüster Ritter und einer von ihnen scheute sich doch gar nicht, auch beim Tageslicht den Leuten Angst und Schrecken einzujagen. Die gruseligen Zeiten mußten inzwischen einem Gasthof weichen, den es selbst im verwöhnten Südtirol in dieser Art nicht so häufig gibt. Auf einem Sonnenbalkon in völliger Ruhe können sich die Augen kaum sattsehen. Im Sommer kühlt ein hübsch angelegter Naturteich Baden einmal ohne Chemie! Drinnen hat die Wirtefamilie Gfader behutsam und geglückt renoviert, die beiden Suiten unterm behäbigen Dach gehören zum Kuscheligsten, was ich im Eisacktal kenne. Noch bin ich nicht an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse gesessen und habe mit feinen Eisack-​taler Weißweintropfen in den Sonnenuntergang hineingebechert, aber das werde ich mir noch gönnen, da verlasse ich mich ganz auf die guten Waldgeister. Pfannengeist Andreas Gfader muss dann dafür sorgen, dass auch der Magen nicht zu kurz kommt.
Seine deutlich veredelte Regionalküche ist interessant: Hauchdünn schneidet er das Lammcarpaccio auf marinierten, rohen Kartoffelscheiben (9,00 EUR), das man nach Lust und Laune mit Olivenöl und Balsamico abwandeln kann. Ich begnüge mich mit ein paar Tropfen Zitrone und tue gut daran. Fein auch die beiden lockeren Klößchen der Tomatencremesuppe mit Basilikumnockerln (5,00 EUR). Beim Anblick meiner nudeligen Hauptspeise weiß ich, dass ich auf ein Dessert verzichten muss, weil ich nicht zu Fuß von Klausen heraufgewandert bin, wie die Damen am Nebentisch. Papardelle, die ganz breiten Nudeln, mit Wildhasenragout (7,50 EUR) serviert der schlanke, schnautzbärtige Arnold Gfader im Eisenpfandl, da bleiben sie länger heiß. Also nicht nur ein Gag der Küche, obwohl rustikales Anrichten ganz gut hierher passt.
Kleiner Wermuststropfen: es gibt kaum offenen Weine und die paar halben Flaschen, die zwar auf der Karte stehen, wären für mich Benzineselritter immer noch zu viel gewesen. Die Lösung liegt in einem der hübschen Zimmer. Nachgeradezu ideal, wenn man die wanderbare Umgebung auch noch dazu benützt, die nötigen Freiräume für ein Mokkahalbgefrorenes mit Himbeerschaum (5,00 EUR) zu schaffen. Wobei ein paar Schwimmzüge im Naturteich mit Weitblick als Betthupferl garantiert dafür sorgen, dass in der klaren Nachtluft keine verwesten Ritter ums Kopfkissen kreisen