Il Giardino di Ninfa

Wer sich bei schönem Wetter — wie soll es auch anders sein? — auf der Via Appia zwischen Rom und Terracina befindet und auch nur das kleinste bißchen Zeit hat, muß die Via Appia bei Latina, einer architektonisch von der Ära Mussolinis gezeichneten Stadt, ubedingt verlassen.
Aus der Ebene, zu Zeiten der Römer weitläufiges Sumpfgebiet und daher sehr fruchtbar, fährt man aus Latina heraus in Richtung Monti Lepini. Diese sind die Vorhut der Bergkette, die das Mittelmeer und Adria voneinander trennen.
Nach einer vielleicht halbstündigen Fahrt erreicht man bereits den Fuß der Berge. Hier befindet sich eine einzigartige Stätte überirdischer Naturschönheit. Nicht umsonst gelten die Giardini e Rovine di Ninfa — auf der weitläufigen Anlage sind Ruinen aus den Anfängen des 2. Jahrtausends erhalten — als eine Oase. Ursprünglich eine Siedlung, waren die Gärten im Besitz verschiedener Päpste und wurden unter anderem von Barbarossa teilweise zerstört.
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Erst in den 70er Jahren wurden diese Oase wieder zu neuem Leben erweckt und landschaftsbaulich rekonstruiert. Das Ergebnis ist einer der schönsten und ruhigsten Orte zur Entspannung in purer Natur, die Italien zu bieten hat.
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Nachdem man das Auto auf dem nach Improvisation anmutenden, staubigen Parkplatz stehen und die Eintrittsbude hinter sich gelassen hat, fängt der Genuß an: Man befindet sich in einem Märchen.
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Durch das gesamte Areal, das von Bambuswäldchen, Lavendelhainen und Ginsteralleen aufs üppigste bewachsen ist, fließen eiskalte Bäche mit klarstem Trinkwasser — der Profi hat natürlich Emailbecher aus dem Picknickkorb mitgebracht. Er läßt sich an einem schattingen Ort im saftigen, dichten Gras nieder und schöpft aus dem vollen, während er zischend seine heißen Füße in die Fluten taucht.
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Natürlich ist man hier mittlerweile nicht mehr alleine, wie es noch vor 10 Jahren war. Es werden Führungen angeboten, und die Eintrittspreise sind gestiegen. Doch das sollte einen mitnichten davon abbringen, diesem verzauberten Ort selbst bei stechendster römischer Sommersonne einen Besuch abzustatten. Das Gemüt wird einem die Mühen tausendfach in Form von Glücksgefühl zurückzahlen.
Die jährliche wechselnden Öffnungszeiten — die Gärten haben während der Saison nur an bestimmten Tagen pro Monat geöffnet -, Eintrittspreise sowie Telefonnummern sucht man sich am besten unter dieser Seite (
) selbst zusammen (von dort stammen auch die Bilder).
Auf der italienischen Wikipedia ist auch ein Artikel (
) über diesen Ort zu finden.