Isola di san servolo

Hier wohnten ab dem 8. Jh. fast fünfhundert Jahre lang Benediktinermönche, denen folgten ¹¹⁰⁸⁄₉ die Nonnen vom Kloster Santissimi Leone e Basso aus Malamocco, das nach Erdbeben und Sturmfluten vollständig zerstört worden war. Anfang des 15. Jahrhunderts kamen einige Dutzend von den Türken von der Insel Kreta vertriebenen Nonnen hinzu, 1615 zog das Kloster nach Cannarégio um. 1725 wurde die Insel zum Hospital insbesondere für venezianische Nobili, die nicht ganz richtig im Kopf waren. Gemeine Verrückte durften dagegen frei rumlaufen oder kamen ins Gefängnis. Ab 1809 war hier die Zentralirrennstalt, die 1978 vom Psychiater Franco Basaglia geschlossen wurde. Die Psychiatrie wurde auf das Festland verlegt.
1977 entstand hier das Europäisches Zentrum Venedig für die Berufe der Denkmalpflege (Centro Europeo di Venezia per i Mestieri della Conservazione del Patrimonio Architettonico) als ausführendes Organ einer Stiftung, die vom Europarat, der Europäischen Gemeinschaft, dem Europäischen Parlament, der Internationalen Universität Venedig und nationalen Verbänden und Ministerien gegründet wurde.
Des Denkmalpflege-​Zentrum organisiert Ausbildungskurse in Kunsthandwerk/​Denkmalpflege und hat sich immer stärker 2 zusätzlichen Zielen gewidmet: Traditionelle Restaurierung und moderne Bautechniken sowie Anwendung von traditionellen und innovativen Techniken der Instandhaltung und Konservierung. Die Kurse richten sich nicht ausschließlich an Handwerker, sondern auch an Architekten, Techniker und Unternehmer.
Am 24.10.1979 wurde die Fondazione San Servolo vom Vorsitzenden der Assoziazione Pro Venezia, Elbert, gegründet, die ihrerseits das Institut zur Erforschung sozialer und kultureller Ausgrenzungen (Istituto per le Ricerche e gli Studi sullEmarginazione Sociale e Culturale) mit Sitz auf der Insel einrichtete. In weiterer Folge entstand auf S. Servolo die Internationale Universität Venedig (VIU), ein Zusammenschluß der Universitäten Venedig, Barcelona, Boston, Durham (Noth Carolina), München, Tel Aviv, Shaghai und Tokio.