Wochenmarkt in Dinxperlo

I love it here, always great to come. I love the fish and the really delicious fries!

Wir kommen gerade von Dinxperlo.
Hier sind Nachbarn, die den Ort noch gar nicht kannten (soll es ja geben…) .
Gleich waren sie begeistert, und das obwohl der schreiende Jakob, der Bäcker mit den besten Rosinenbrötchen der Welt, ein Obst– und Gemüsestand sowie zwei weitere Stände wegen der Urlaubszeit nicht da waren. Wie immer waren die Fischstände umlagert, «de Frietsspecialist» mußte lange Schlangen abarbeiten und die Eisbude hinter dem Hähnchenstand links (Café Bonebo) mach nach wie vor das beste Eis in Dinxperlo. Im C1000 dagegen hatten die Deutschen mal wieder alles geplündert, was irgendwie Rosinen beinhaltet. Wir konnten gerade noch das letzte große Rosinenbrot ergattern. Warum erwähne ich immer wieder das Rosinenbrot? Weil es das in Deutschland so nicht gibt: Brötchen, die so voll mit Rosinen (Krenten) sind, das man kaum noch Teig dazwischen findet. In Deutschland darf sich ein Gebäck oder Brot bereits so nennen, wenn es mal neben Rosinen gelegen hat!!! Und dann der Käse: Immer noch 1,20 im Kilo billiger als hier und bitte nicht in so hömeopathischen Dosen wie hier zu kaufen, so max. 500 Gramm schwer. Die fangen erst mal bei einem Kilo an zu verkaufen.
Und wo gibbet bitte schön schon ein süßes Brötchen mit ner Bulette, angerösteten Zwiebeln und Curryketchup? Eben …
Naja, ich habe mir dann da meinen Jahresvorrat Kopfschmerztabletten besorgt. In Deutschland gibt es nur max 20ziger Packungen zu kaufen. Dort auch 100er. Da ich Migränepatientin bin, weiß ich wie ich die Ibuprofen zu nehmen habe.

Für mich war der Besuch auf dem «Fischmarkt» in Dinxperlo schon als kleines Kind ein Erlebnis.
Die Gerüche, die Dunkelheit und der leckere Backfisch blieben für mich immer ein bleibender Eindruck.
Früher kam mir der Markt unendlich groß vor, heute weiß ich, er ist recht übersichtlich, aber es hat sich relativ wenig geändert.
Noch immer kommen die Besucher bis aus dem tiefsten Ruhrgebiet, noch immer werden Blumen «versteigert», Geflügelfleisch verkauft, dazu allerlei Krimskrams.
Das Angebot an den Fischständen hat sich erweitert, heute gibt es dort frittierte Krabben, Tintenfischringe und Kibbelinge (kleine Fischstückchen), außerdem verschiedene Soßen.
Für mich ist der Markt immer noch eine Instutition, eine, die man riecht, hört, schmeckt und fühlt.

Da werden Kindheitserinnerungen wach!
Früher ging es schon regelmäßig mit meinen Eltern zum Wochenmarkt. Als die Grenze noch Kontrollen hatte und der Sprit in Holland noch generell billiger war
Heute ist der Besuch auf dem Markt allemale noch einen Besuch wert. Hier gibt es noch Marktschreier, Probierstände und alles, was ein guter Wochenmarkt so beherbergt.
Im Umfeld muss man schon ein wenig nach einem Parkplatz Ausschau halten.
Nicht vergessen: Vor Verlassen des Marktes einen Backfisch auf die Hand oder eine Pommes aus der Tüte mitnehmen!

Alleine schon die beschriebene Grenze zu Deutschland (Suderwick) ist einen Besuch wert. Man fährt die Hauptstraße entlang und SIEHT auch, dass auf der einen Seite Deutschland und auf der anderen Seite die Niederlande sind
Der Ort hat eine nette Ausstrahlung. Lohnend auf dem Markt ist auf jeden Fall der Kauf von Kaffee.
Da ich persönlich absolut keinen Fisch esse und allein der Geruch mir den Magen verdreht will ich jetzt lieber nichts zu den Fischständen schreiben, außer dass meine Freundin recht angetan war.
Typisch für die Niederlande sind ja auch die Pflanzen. Auch diese werden zahlreich angeboten und mit einem etwas größerem Auto bzw. weniger Leuten im gepäck hätten wir wohl auch die eine oder andere Großpflanze mit genommen.
Aufgrund der Nähe zur deutschen Grenze kann man wieder von Glück reden, dass der Holländer recht weltoffen ist und anscheinend Spaß daran hat, andere Sprachen zu lernen (und auch zu sprechen). Irgendwie spricht hier jeder Deutsch — und das meistens auch noch sehr gut.
Wer ein wenig länger bleibt, kann sich auch mal das Glockenspiel der Kirche anhören. Während meines Besuch zumindest hatte man eine musikalisch Untermalung von gefühlten 4 Stunden
P. S.: Ist Dinxperlo das Dingenskirchen von Holland?