Der Grieche

Vom optischen Eindruck her ist das Restaurat sehr gelungen mit Einfallsreichtum wurde das alte Gasthaus wirklich zu einem griechischen Restaurant umgekrempelt, auch mit witzigen Details, die es mir leicht gemacht haben, mich wohl zu fühlen. Ich glaube, der Gastgarten war früher größer, aber dafür gibt es einen Bereich, der zwar überdacht ist, aber man fühlt sich trotzdem, als würde man im Freien sitzen. Für heisse Sommertage genau das Richtige.
Zur Karte: die ist riesig. Für meinen Geschmack wäre es vorteilhafter, hätten sich die Wirtsleute für ein kleineres Angebot entschieden, denn dann könnten sie sich besser auf die Qualität konzentrieren. Aber das Speisenangebot ist gross, und dementsprechend greift die Küche zwangsläufig auf Fertigware zurück: Fertige Kartoffelscheiben, fertige Speisewürze, etc. Also typisch griechisch ist was anderes. Gehe ich von meinen Ansprüchen an Frischgekochtes ab, wars aber durchaus essbar. Schade, dass man den Salat selber anmachen musste ein hauseigenes Dressing wäre doch auch reizvoll, oder?
Komisch fand ich die zur Hühnerbrust servierte Zitronensauce, die sich als sehr dicke und sahnig präsentierte. Das fand ich schade. Sehr schrullig fand ich das über den ganzen Teller samt Rand gestreute Paprikapulver, das laut Kellner zur Dekoration dienen sollte. Geschmäcker sind verschieden ich hätte jedenfalls z.B. einen fetten Zitronenschnitz mit einen Rosmarinzweigerl als Garnitur besser gefunden.
Zum Service: Erfreulich war der anfängliche Gruss aus der Küche frisches Weissbrot mit einem würzigen Aufstrich und der zum Abschluss servierte Desserthappen, ein Zimtstrudel. Das fand ich sehr aufmerksam und ich frage mich, ob das sich für die Wirtsleute auch rechnet.
Der Retsina war sehr gut, ebenso die Bedienung, der Kellner (vermutlich der Wirt) war sehr nett und hat sich meine Kritikpunkte mit Interesse und Diskussionsfreude angehört.
Fazit: das Essen ist jetzt nicht so der Hammer, aber schon allein wegen des Services kann ich mir vorstellen, wiederzukommen.