A. Katzer

Kitsch und Andenken inmitten der Innenstadt — bei A. Katzer gibt es herrliche Post– und Weihnachtskarten, Taschen, kleine Souveniers, hübsche Blechschilder, Teedosen und was einem denn sonst alles noch einfallen könnte. Dazu noch ziemlich viel Papeterie-​ware, Kalender und viele viele Kleinigkeiten.
Wenns denn schnell noch ein schönes Billet oder ein kleines Geschenk sein soll, dann ist man im Katzer sicher gut aufgehoben, genauso wie für Touristensouveniers, denn der Laden ist quasi nie wirklich überfüllt und daher entspannter als die Mozart-​Shops in der Kärntner Str oder am Stephansplatz.

Nicht daß es nicht Papierwarenhandlungen zur Genüge gäbe. Die allen kleinen Schulmäusen das Taschengeld aus dem Tascherl ziehen würden mit ihren SpitzerMappeSchultascheLinealundwasweissich Serien mit Spiderman, Piraten, Lillyfeen und Kittykatzen. Plaste ohne Ende, aller Anfang der Konsumsehnsucht. Aber bei Katzer gibts dazwischen auch noch — die Bastelbögen. Nostalgische Blätter mit Getier, Blumen, Engeln und Bäumen, oder in Gold kleine Rahmungen, Fische, Löwen… Die passen immer und überall. Auf Briefe. Einladungen, Dekorationen. Oder wenn der kleine Prinz kommt. So né schöné Arche Noah ham wir noch nie gezeichnet.

Liegt es einfach am eigenen Namen oder doch am Katzenkulturimperialismus, dass die freundlich grüßende Mieze mit dem Mascherl und dem fehlenden Mund übermäßig aus dem Schaufenster winkt? Dieses Schaufenster gehört schließlich zur Traditionspapierhandlung A. Katzer auf der Wollzeile.
Während man im ersten Stock das findet, wofür man den Katzer schätzt und schon lange als Privatoffice-​Ausstatter engagiert, nämlich erlesene Schreibwaren und Bürozubehör, ist im Erdgeschoss Tourismusfreude und Kittyismus angesagt. Hier findet der geneigte Tourist das heiß ersehnte Sisi und Franz-​Kaffeeservice für die Puppenküche, Kitschkrüge für das Bier oder das Klimtene Kartenspiel. Und eben den beliebten Ramsch aus der Kitty-​Werkstatt.
Doch auch Goldborten und Goldschriftzeichen für die imperialen Geburtstagsgrüße findet man hier. Oder Nostalgiebastelbögen in Emailoptik — ganz im Stil der Altwiener Tradition. Was fürs Oma-​Aug.
Elefantenhaut, Japanseide, Biedermeierpapier, Leinen, Pergament und Spinnenpapier — bei Katzer kann man ins Staunen kommen, welche papiernen Oberflächen sich unserer Kenntnis– und Erinnerungsebene entziehen oder entzogen hatten.
Und was ich mir durchaus auch einreden lasse, sind die Servietten mit den viktorianischen Prints. Könnten durchaus authentisch sein — den Katzer gibt es schließlich seit 1837 und damit teilt er sich die Geburtsstunde mit dem Zeitalter der alten Queen Victoria.

Was Zeichen– und Schreibwaren betrifft war und ist der Katzer immer noch mein Liebling. Vielleicht liegts an dem charmanten Chaos im Laden, aber an der guten Beratung im oberen Stock gibts keinen Zweifel.
Schon als es darum ging einen Malkasten für die Volksschule zu besorgen bin ich hier gelandet. Später, für die aufwendigeren Sachen, bin ich gezielt zum Katzer gegangen, es war immer das richtige dabei und konnte mit einem guten Gefühl aus der Tür gehen.
Für ausgefallene Kugelschreiber oder Geschenkartikel gibts hier übrigens auch reichlich Platz. Ich hab schon einige Glückstreffer landen können.