Audimax

Wenn man Frühmorgens zu Vorlesung schleift oder wieder raus, gibt es nichts was einem mehr wachmacht als der Duft von chinesischen Essen, der aus dem Audimax Buffet dringt. Und jeden Tag fragt man sich: Soll ichs ausprobieren? 7,50 für All-​you-​can-​eat klingt doch nach einem guten Deal, ach beim nächsten Mal.
Heute war es dann soweit, dass sich der Gusto auf Chinesisch nicht erst durch den Geruch aus dem Buffet eingestellt hat und es deshalb gleich mal in Angriff genommen wurde: Das ganze ist ja eigentlich ein chinesisches Buffet, umso verwunderter ist man, wenn der Erste Behälter den man öffnet Chicken Nuggets enthält.
Mich persönlich stört das nicht, passiert inzwischen auch immer wieder dass man klassisches Fast Food auch beim Asiaten findet. Das ganze is nur dann wirklich störend für mich, wenn es im Gegenzug auf der asiatischen Seite der Speiseauswahl nicht einmal Knuspriges Huhn gibt.
Alles in allem, eine saubere nette Atmosphäre, ein guter Preis und auch qualitativ ganz gutes Essen. Doch ich will Knuspriges Huhn! Sobald es dass gibt, gibts einen Stern dazu, Deal? :)

Der größte Hörsaal der Uni Wien hat leider so seine Schwächen: Die Audio– Anlage funktioniert viel zu oft nicht oder schlecht und der Beamer ist nicht grad der hellste. Außerdem bräuchte es im 21. Jahrhundert unbedingt Steckdosen an den Sitzplätzen. Gut ist die Klimaanlage, die im Sommersemester stehts für eine angenehm kühle Temperatur im Hörsaal sorgt.
So richtiges Hörsaalfeeling will in dem riesigen Hörsaal leider nicht aufkommen, aber seit der Besetzung hat er doch etwas an Charakter dazugewonnen…

Auditorium Maximum ist eigentlich sein wahrer Name. Sehr großer oder größter Hörsaal, wie ich nach meiner Lateinergänzungsprüfung nun stolz übersetzen kann. Die hatte ich übrigens auch genau dort.
Der Audi Max hat vor allem seine Berühmtheit im letzten Jahr während der Studenten Proteste bekommen. Da saß ich beispielsweise in der 1er Straßenbahn und hörte tatsächlich ein paar Sitzreihen hinter mir einen Mann erklären:” Da vorne ist übrigens das berühmte Audi Max. Das ist der Hörsaal, der gerade von den Studenten besetzt wird.” Ich konnte meinen Ohren nicht trauen, anscheinend hatte es der Hörsaal doch zu einiger Berühmtheit gebracht. Wer weiß wie weit das alles noch gehen würde, vielleicht würde man in 40 Jahren mal Geschichten und Sagen üben den Audi Max erzählen. Gut, vielleicht ist das doch zu übertrieben, aber wer weiß.
So spektakulär ist er aber eigentlich gar nicht. Der größte Hörsaal, gut man merkt die Namensgebung ist schon ein paar hundert Jahre her. So groß ist er dann nämlich auch wieder nicht. Dunkel ist er auch und wenn man einen Platz nach der Mittelreihe belegt wird man auch unschwer was erkennen können. Gut normalerweise geht es ja ums Zuhören. Manchmal ist aber ein Blick auf den Vortragenden auch nicht schlecht. Vergleicht man ihn jetzt mit dem Hörsaal C1 merkt man den technischen Fortschritt. Da sind die Sitzbänke tribünenartig angeordnet, Steckdosen an jedem zweiten Sitz und WLAN für die Studenten. Von dem kann der Audi Max nur träumen. Aber gut, für eine Prüfung oder eine Besetzung eignet er sich immer noch sehr gut, wie man immer wieder feststellen kann.

2009: im Audimax tobt die Belagerung — ein Wunsch auf Veränderung, einige wenige mit Meinung und Verstand, Zielsetzung und Ausführung… viele die sich am Rande bewegen und hier rumlungern und einfach nur Party machen wollen…
…ein Wille zur Veränderung, organisiert und friedlich… die Meinungen gehen auseinander…
der größte Hörsaal der Hauptuniversität Wiens war das Zentrum de Studenten-​Streiks — Zentrum für Diskussion, Dialog, Feiern (…) — eine Transformation des oft so fade und geradlinig wirkenden Vortragssaals — eine Kreation mit etwas sehr persönlichem, etwas lebendigem, nicht einseitigem…
GEGENWART: der UNI-​Alltag hat wieder Einzug gehalten und das Audimax sich wieder den universitären Strukturen untergeordnet — mal schauen, was uns noch alles erwarten wird…

Im Audimax-​Buffet lebt der alte Audimax irgendwie noch. Das alte Holz, das schon so viele Leute inskribieren und den Abschluss machen gesehn hat, ein paar die ihr Studium abgebrochen haben, viele vereinsamte Intellektuelle, das ganze Repertoire eben, das Unis so bieten.
Diese Stimmung, die früher auch das Audimax in seiner hölzernen Abgefucktheit, verbreitet hat, gibts seit dem Umbau zum schicken High-​Tech-​Hörsaal, nur mehr hier im Buffet. Ein Schritt aus dem hübschesn, hellen Audimax-​Gang, hinein in eine andere Welt, in eine Welt vor 30 Jahren. Schön ist das. Jawoll!

Seit das Audimax-​Buffet zum Nichtraucherlokal avancierte, bin ich hier so gut wie gar nicht mehr anzutreffen. Auch wenn’s sehr schade ist. In den ersten Wochen der Umstellung von Raucher auf Nichtraucher waren hier kaum Leute drin, was verwunderlich war, da normalerweise immer voll und man musste sich irgendwo dazusetzen.
Mittlerweile genießt man aber das Flair dieses Buffets wieder und gesellt sich zu anderen StudentInnen. Das Buffet ist ein Selbstbedienungsladen und die hölzerne Theke ein Juwel. Dort holt man sich seinen Kaffee und bestellt den obligatorischen Mittags-​Schinken-​Käse-​Toast, der einem dann meistens sogar zum Tisch gebracht wird.
Die Preise sind okay, wenn auch nicht gerade zu 100% studentenfreundlich. Dafür kann man aber auch Stunden sitzen, ohne gefragt zu werden: «Darf’s noch was sein?»

Der Audimax war Tag für Tag meine regelmäßige Anlaufstation. Hier lernte ich etwas, hier schrieb ich Prüfungen. Hier lernte ich das Internet auf meinem Handy erst schätzen und fing an Solitär zu spielen.
Ich hab viele Erinnerungen ans Audimax, hauptsächlich gute. Als die Studentenproteste waren und die Obdachlosen den Audimax besetzten, meidete ich ihn einfach, hatte ja eh keine Vorlesungen mehr dort, also kenne ich ihn nur so wie er immer für mich war.
Ich erinnere mich noch im Gymnasium, 7. Klasse, wir gingen mit der Psychologieprofessorin an die Uni Wien. Da war ich das erste Mal im Audimax. Hatte damals keine Ahnung, dass ich selbst mal dort lernen werde.
Sagen wirs so: Es ist gut, dass es ihn gibt, aber so überragend toll ist er auch nicht.

Der größte Hörsaal Österreichs, tja, manchmal ist er halt nicht groß genug.
Meine Erinnerungen,. naja, wie soll ich sagen,. Massenveranstaltungen bei denen ich froh war einen Sitzplatz zu haben. geschätzte 10 000 Meter vom Vortragenden weg mit mieser Akkustik, gut, das lag aber mehr am Vortragenden als am Audimax selbst.
Aber naja. die Uni Proteste haben dann ihr Übriges dazu beigetragen das meine Erinnerungen an das Audimax eher mäßig waren, viele oft langweilige Vorlesungen, saufende und kiffende Horden im Hörsaal,. auch wenns ein ansich echt schönes Hörsaal ist sind meine Erinnerungen eher gemischter Natur.

Auch so etwas wo ich erst einmal zweimal hinschauen musste. Da befindet man sich in dem pompösen Hauptgebäude der Uni Wien und in einem der Räume entdeckt man plötzlich rustikale Kneipen-​Einrichtung aus Holz. Das Ganze ist eigentlich keine Kneipe, sondern vielmehr ein Café, das aber doch mal von dem ein oder anderen Studenten zum Biertrinken benutzt wird wenn die Vorlesung mal wieder zu langweilig war.
Eine sehr witzige kleine Einrichtung, die von den meisten Studenten aber heiß und innig geliebt wird und eigentlich fast so eine Art Kultstatus hat.

Meine erste Erfahrung mit dem Audimax war nicht gerade sehr erfreulich, ich saß mit ca 500 anderen Studenten im damals größten Hörsaal Wiens, war mit einem Stowasser bewaffnet und versuchte verzweifelt den lateinischen Text zu übersetzen, den uns der Professor vorlegen ließ. Schrecklich!
In solch einer Situation scheint das Audimax noch viel größer als es ohnehin schon ist, die alten unbequemen Holzbänke knarren unter der Last der Bürde und die viel zu schmalen Holzbretter, die sich Tische schimpfen, lassen zu wenig Entfaltungsfreiheit um die ganze Sache kreativ angehen zu können.
Man sitzt also in erster Linie für Vorlesungen von völlig überlaufenen Studiengängen oder den entsprechenden Aussiebprüfungen im Audimax. Es bleibt aber noch die Möglichkeit, den Hörsaal mit anderen Augen zu betrachten: Etwa bei Kabarets, die dort regelmäßig abends stattfinden. Alfred Dorfer zum Beispiel predigt jeden Donnerstag im Donnerstalk (siehe Fernsehprogramm ORF) aus dem Audimax und die Bänke knarren dann nicht unter der Last der Lehrbücher sondern wegen schallendem Gelächter.
Weiters war das Audimax im Oktober 2009 mehrere Wochen im Rahmen von Demonstrationen gegen Universitäten-​Zugangasbeschränkungen und Studiengebühren von mehreren hundert Studenten besetzt gehalten. Da war vielleicht was los! (
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Alma Mater Rudolphina, älteste und größte Universität im deutschen Sprachraum, gegründet 1365.