Besin Mini Markt

Spätkauf und Konsorten, aus dem Stadtbild in deutschen Städten kaum mehr wegzudenken, haben sich in Wien nicht etabliert. Liegt vermutlich am hiesigen Arbeits– oder Gewerberecht, jedenfalls findet man die praktischen Läden, die einem auch spätnachts noch ein billiges Bier verkaufen, hierzulande nicht. Sehr schade, wie ich finde.
Ein kleiner Hauch von Berlin umweht einen, wenn man den Besin-​Mini Markt in der Spitalgasse betritt: Genau so sah der Späti bei mir um die Ecke aus, als ich eine Zeit in Berlin gewohnt habe. Mit einem einzigen Unterschied — im Besin gibt’s wesentlich mehr Obst und Gemüse, und wesentlich weniger gekühlte Getränke. Außerdem hat er «nur» Montag bis Sonntag und von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Aber trotzdem, allein aufgrund dieser rein architektonischen Ähnlichkeit war mir der Laden auf Anhieb sympathisch.
Die angebotenen Waren sind von recht guter Qualität und die Auswahl kann sich für einen so kleinen Laden durchaus sehen lassen. Wer also samstagabends noch schnell etwas braucht, dem sei der Besin-​Mini Markt durchaus ans Herz gelegt.

Minimärkte gibt es viel zu wenig in Wien. Andererseits, wenn ich mir deren Arbeitszeiten ansehe, dann würde ich auch keinen aufsperren wollen. 6 Tage in der Woche und davon 12 Stunden am Tag, lassen mein Freizeitprogramm doch eher dürftig erscheinen. Doch sind diese Minieinkaufsmärkte einfach nur sympathisch. Das Personal versucht dir jeden Wunsch zu erfüllen. Die Produkte werden für dich eingepackt, die Verkäufer haben keinen Vertrag unterschrieben in dem sie der Unfreundlichkeit verpflichtet sind, und teilweise werden auch Produkte verkauft, die für mich neu sind. Wenn ich in den Besin Mini Markt gehe, empfängt mich eine gut gefüllte Vitrine mit türkischen Lebensmitteln. Produkte die zum Teil selbst gemacht sind, doch aber alle frischer Herkunft. Frisches Obst, frisches Gemüse, frisches Brot, frischer Käse auch am Wochenende. Eigentlich gibt es keinen wirklichen Grund warum ich da nicht einkaufen sollte.