Als ich noch ein Kind war gingen wir manchmal ins Café Monte Carlo. Ich mochte es dort weil ich es damals als schick empfand und mich aus unempfindlichen Gründen an Marilyn Monroe erinnerte. Auch den Namen Monte Carlo fand ich damals extrem cool. Ich trank immer heiße Schokolade und aß Kuchen. Und beobachtete die Männer im Wettcafe am Ende des Ganges wie sie jubelten und rauchten. Ich wollte mich einmal heimlich hinein schleichen aber eine Kellnerin hielt mich auf und sagte mir ich müsse noch ein paar Jahre warten und dann dürfe ich auch hinein. Was mich aber noch mehr faszinierte als die jubelnden Männer waren die kleinen Häuser die das Monte Carlo zierten. Wie eine kleine Puppenstadt aufgebaut mit Fensterchen die leuchteten. Ich wollte die Fenster immer öffnen aber es ging nicht. Meine Schwester und ich bauten uns aus Servietten und Zahnstochern kleine Figuren und spielten mit der kleinen Stadt. Die Besuche im Monte Carlo waren für mich immer ein kleines Abenteuer.