Infoscreen Austria Gesellschaft für Stadtinformationsanlagen

Zu Infoscreen hab ich kein besonders gutes Verhältnis.
Natürlich ist es ganz nett, auf großen Bildschirmen mit Kurznachrichten versorgt zu werden, während man in der U-​Bahn-​Station steht und ansonsten nur alle 20 Sekunden auf die Wartezeitanzeige schaut, die noch immer bei fünf Minuten steht.
Allerdings schauen immer weniger Leute auf den Schirm, da die Meisten unterwegs schon fast jede freie Minute nutzen müssen, um ihre Mails zu checken beziehungsweise auf ihrem Smartphone etwas zu lesen.
Zwar finde ich letztere Entwicklung auch etwas befremdlich, wo es auch Länder gibt, wo die Leute noch ganz selbstverständlich mit anderen Wartenden zu plaudern beginnen.
Was mich an Infoscreen stört, ist die schlechte Berichterstattung. Sie setzen um wenig Geld irgendwelche unmotivierten Studenten vor einen Computer und lassen ihn APA-​Meldungen checken. Sobald etwas neues da — muss es soweit verkürzt werden, dass es in die 5 Zeilen hinein passt, die das System vorgibt.
Man könnte die Wartezeit ja auch etwas sinnvoller nutzen als mit der Illusion informiert zu sein. Kurzfilme, Stopmotion, usw.

Die Infoscreens sind schon eine recht praktische Angelegenheit. Bevor man sich langweilt oder über die Heute-​Zeitung ärgert kann man sogar einigermaßen am Laufenden bleiben. Zwischen den U-​Bahnen kann man sich Politik, Lifestyle oder Sportnachrichten berieseln lassen. Die Stories mit Bruno, dem etwas gewagten Maskottchen, sind sogar recht lustig und bringen mich immerhin zum Schmunzeln.
Man sollte die Infoscreens aber nicht falsch verstehen. Es dient doch in erster Linie der Werbung in besserer Aufmachung. Dadurch wird der Nachrichten Teil sehr klein gehalten und reicht bestenfalls zu einem sehr groben Überblick des Tagesgeschehens. Trotzdem ist es eine gelungene Sache und bringt eine willkommene Abwechslung in die alltägliche U-​Bahnfahrt.

Ich mag die Infoscreens. Wirklich eine tolle Erfindung — dickes Lob!
Obwohl man ja nie wirklich lange auf die U-​Bahn warten muss, kann sich die Zeit doch ziemlich ziehen, wenn man allein ist und nur Löcher in die Luft starrt. Wie gut, dass man die paar Minuten auf etwas Interessanteres starren kann: die Infoscreens.
Auch wenn teilweise ziemlich viel Werbung über den Bildschirm flimmert, bekommt man doch immer einen kurzen Überblick über die aktuellen Tagesthemen, Veranstaltungen etc.
Und unglaublich, aber wahr: Manchmal bin ich so in den Infoscreen vertieft oder es kommt gerade eine Meldung, die ich unbedingt noch lesen will, dass es mich sogar stört, wenn (endlich) «Bitte zurücktreten! Ihr Zug fährt ein!» zu lesen ist.

Und schon wieder warten auf die nächste U-​Bahn. Diese Warterei nervt. Entweder, man hat die überaus intellektuelle und aufschlussreiche Gratis-​Zeitung «Heute» bei sich (Sorry für Ironisierung) oder man starrt gebannt auf einen der Screens, die in sehr vielen U-​Bahn-​Stationen eingezogen sind. Diese Screens bieten, wie der Firmenname schon sagt, Infos. Rund um die Stadt. Seien es Konzerte, Veranstaltungen oder einfach nur «Unnützes Wissen» (à la Serie in der Zeitschrift Neon) in Form von der «Zahl des Tages». Die Menschen, die dahinter stehen, sitzen in einem großen Bürogebäude unweit des Rochusmarktes und lesen die neuesten Bücher, hören die neuesten CD’s, bearbeiten Meldungen der APA (Austria Presse Agentur) und schauen, dass wir WienerInnen immer die aktuellsten Nachrichten on screen haben und damit im Bild sind. Oder bereichern sie einfach nur das Warten an den U-​Bahn-​Stationen? Sei’s, wie es sei — ich bin leicht aus der Ruhe zu bringen, wenn ich gerade gebannt auf die Screens starre und sich ein menschliches Wesen genau vor mich hinstellt und mir die Sicht versperrt — ahhh!