Leopold Hirschler Schneidermeister

Meine Großeltern mütterlicherseits waren Schneidermeister. Als Kind habe ich gerne ab und zu etwas geschneidert, was dann fast immer ein Reinfall wurde. Dann ging ich zu meiner Oma und die hat es für mich gerettet. Sie wohnte bei uns und eine gute Nähmaschine war schließlich auch da. Ich scheine das Talent nicht geerbt zu haben.
Irgendwann habe ich es dann aufgegeben, mir etwas zu schneidern. Ich konnte nicht jedes Mal andere um Hilfe bitten, auch wenn mittlerweile meine damalige Schwägerin eines älteren Bruders auch Schneiderin war und gleich daneben wohnte.
Also später ging ich dann zum Schneidermeister Hirschler auf der Wagramerstraße. Ich wollte, dass er mir eine Hose mit Dehnbund, die ich in Griechenland ergattert hatte und die mittlerweile kaputt war, mit dem gleichen Schnitt, aber mit einem besseren Stoff, nähte. Das war natürlich überhaupt kein Problem dort. Nach einer Woche hatte ich eine wunderschöné schwarze Hose in der Hand und musste nicht wieder nach Griechenland fahren, um solch einen Schnitt zu bekommen.