Mediaprint Zeitungs-und Zeitschriftenverlag

Ja, ja in das Gebäude der Mediaprint ging ich schon — na laufen konnte ich schon. Meine Mutter hat da nämlich gearbeitet. Und die hat mir da auch einiges erzählt — von der Schaltzentrale der Kronen Zeitung. Damals hat ja der Papa Dichand noch gelebt. Und der kam auch immer in seinem netten Auto und parkte vor dem Haus. Und das sah man dann auch vom Fenster aus. Keine Angst ich bin kein Fan von Hans Dichand. Aber clever war er schon — das muss man ihm lassen. Auch wenn ein Großteil des Erfolgs der Kronen Zeitung auf das Konto von Kurt Falk ging.
Tatsächlich gingen auch andere Persönlichkeiten bei der Kronen Zeitung ein und aus — so zum Beispiel Vera Russwurm oder Udo Jürgens (als er noch nicht so berühmt war). Für alle Austropopfans gab’s mal den Peter Cornelius, der aus und ein ging.
Es wurde bis vor, na vielleicht sind’s schon zwanzig Jahre, einiger Zeit in der Muthgasse auch noch gedruckt (damals auch Bücher und andere Drucksorten). Von den Setzern hat mir meine Mutter immer erzählt. Die gab es damals noch. Die braucht man heute aber nicht mehr, denn durch die moderne Drucktechnik wird ja alles elektronisch gemacht. Auch von dem Problem, dass die Lektoren abgeschafft wurden, um Kosten zu sparen, hat mir meine Mutter erzählt. Kein Wunder, dass man dann oft so viele Fehler in den Zeitungen findet.
Mittlerweile ist das Druckzentrum in den 23. Bezirk gezogen — klar das dort ist ja auch größer. Die Kronen Zeitung hat sich um mehrere Zeitungen erweitert — unter anderem um den Kurier, der ansonsten den Konkurs anmelden hätte können, hätte die Kronen Zeitung ihn nicht gekauft.
Das zum Thema Qualitätsjournalismus. Wenn die Leute den halt nicht lesen, kann man auch keine Zeitung verkaufen. Da muss man sich dann auf die Inserateinnahmen verlassen, die dann halt auch sinken, wenn die Zahl der Leser sinkt.