Nepomukkirche

Auf dem Fussweg von der Stadt in Richtung Prater über die Praterstrasse, kann man fast auf halben Weg eine kleine Verschnaufpause einlegen und in die Nepomukkirche gehen.
Über ein paar Stufen erklimmt man den Eingang, kämpft sich durch den Windfang mit den schweren Türen und steht in der frühhistorischen Kirche, deren Inneres sehr aufgeräumt wirkt, ausser dem Altarbereich der fast eine barocke Anmutung vermuten liesse.
An den Seitenaltären sind Fresken zu finden, jedoch fixiert man seinen Blick immer Richtung Hauptaltar, mit seinem weiss-​goldenen Altarmöbel, dem grossen Fresko darüber und dem Sternenhimmel über ihm.
Insgesamt, ein etwas anderer Kirchenbau, den man ansonsten nur zwischen Häuserfronten erwarten würde, dieser aber freistehend ist, sehr kubisch, mit Turm in der Mitte über dem Eingang.

Entered this church as part of the Viennese «night of churches» where churches all around the city are open through the evening/​night. From the outside it doesn’t look so spectacular but inside it was really nice. Especially as it was all lit up in different coloured spotlights. It’s a Protestant church so it isn’t as glorious and spectacular as the Catholic churches in Vienna.

Die Nepomukkirche, benannt nach dem Schutzpatron des 2ten Bezirk, ist eigentlich einer meiner persönlichsten Fixpunkte in dem Grätzl, wo ich praktisch mein ganzes Leben lebe. Getauft, Erstkommunion und Firmung — das alles habe ich hier erlebt. Damals das war noch eine Zeit, in der die katholische Kirche nicht so von Skandalen gebeutelt war (weil’s man auch einfach nicht so gewusst hat). Damals war die Zeit, wo ich den Pfarrer in der Kirche voll gern gehabt hat. Dem konnte man wirklich sein Herz ausschütten.
Als ich damals noch das kleine Kind war, war ich auch voll von dem Kreuzgang begeistert. Einmal machten wir im Zuge des Kommunionsunterrichts eine Führung zu Plätzen in der Kirche, die voll gruselig waren — dort wo normalerweise niemand hinkommt. Bis hinauf in den Glockenturm. An das erinnere ich mich heute noch.
Meine letzten Erinnerungen stammen von meiner Firmung. Damals hat es meine Mutter organisiert, dass wir von einem Fiaker vor der Kirche abgeholten wurden — das ist irgendwie eine Familientradition. Das hat für Aufsehen gesorgt!

Das Dunkel der Kirche saugt einen sofort ein, wie ein schwarzes Loch im Universum. Ich komme hier gern her und schaue auf den Sternenhimmel über dem Altar. Oft bin ich die einzige Besucherin und bleibe eine ganze Weile ungestört. Wenn man auf der Praterstraße seinen Einkaufsbummel macht, sollte man auch in der Nepomukkirche vorbeischauen. Die Geschichte der Nepomukkirche ist auch nicht uninteressant. Alles begann mit der privaten Verehrung eines Muttergottesbildes, welches das große Feuer im Jahre 1729 heil überstand und daraufhin für wundertätig erklärt wurde. (Heute befindet sich das Bild auf dem Hochaltar der Nepomukkirche.) Danach wurde das Bild an einem Baum angebracht und darüber eine kleine Kapelle errichtet. Es wurde berichtet, dass es sogar vor der Pest Schutz geboten hat. Nachdem das Bild nach einem schweren Sturm, bei dem der Baum völlig zerstört wurde, unversehrt blieb, errichtete man an dieser Stelle eine Kapelle und 1780 wurde die Kirche gebaut.