Wien, die Stadt der Habsburger, des Kaisers, der Hofburg, Fiaker und Kaffeehäuser. Ist das alles? Kaum wird es Nacht legt Wien sein eng geschnürtes Korsett ab und verwandelt sich in eine moderne Metropole. Voll von pulsierenden Nachtleben, die der Jugend der Stadt einiges zu bieten hat. Für mich sind der Inbegriff dieser Zweischneidigkeit die Stadtbahnbögen. Die Stadtbahn, zur Jahrhundertwende von Otto Wagner erbaut(oder wohl eher geplant), als Zeichen und Überbleibsel des Kaiserreichs. Die Stadtbahnbögen, heute in der Moderne verlassen und unbenützt. Nicht ganz, denn es gibt die Lokale, die die leeren Bögen füllen. Eines davon ist das Seen. Ich war dort bei einer Geburtstagsfeier. Der obere Stock war ganz gemietet und nur für die Gäste zugänglich. Was natürlich sehr angenehm war, denn man hatte in dem sonst eher überfüllten Lokal viel Platz. Aber auch ohne Geburtstagsfeier lässt es sich hier aushalten. Die Ziegelbögen der alten Stadtbahn tragen einiges zu der authentischen Atmosphäre bei. Es ist keine riesige Disco mit tausenden von Menschen. Es ist ein kleiner Club in dem man sich wohlfühlt, ein Club mit viel Charme. Man geht gern hin und man bleibt gerne dort. Das Seen ist eine perfekte Alternative zu Chelsea & Co, für all jene die, wie ich, von den Stadtbahnbögen nicht genug bekommen können.