Semmelweis Frauenklinik der Krankenanstalt Rudolfstiftung

Geburtsklinik Semmelweis
Nach dem berühmten Dr. Semmelweis benannt ist diese Klinik auf Geburten spezialisiert. Ich habe mich, als ich nach Wien kam, einmal hier genau erkundigt, weil es mich interessierte wie sich die Geburten seit den Berichten meiner Mutter und Oma geändert haben.
Sanfte Geburt mit Anwesenheit der Väter
Heute ist sanfte Geburt möglich, auch eine Wassergeburt, wenn gewünscht, oder eine im Gebärstuhl. Selbstverständlich werden mittlerweile die Väter in den Geburtsprozess eingebunden, und dürfen auch an der Schwangerschaftsgymnastik teilnehmen. Bei der Geburt ebenso, falls die Väter das aushalten.
Die Geburt meiner Freundin Angi
Ein Jahr später bekam eine Freundin Angi ein Baby und sie war auch in der Semmelweis Klinik.
Ich habe sie oft dort besucht und es war eine sehr ruhige familäre Atmosphäre, ohne den Krankenhausstress. Sie hatte ein schönes helles Zimmer ganz für sich alleine und konnte dort sogar kleine Tätigkeiten, wie das Rollen ihrer buddhistischen Briefchen, die sie als Buddhistin damals für ein Event machte, ausüben.
Leider verlief ihre Geburt nicht unproblematisch, es war eine Frühgeburt und sie mußte dann in ein anderes Spital überstellt werden.
Fehlgeleitete Stadtpolitik
Bei normalen Geburten ist diese Klinik aber sicher perfekt. Hier gibt es auch Hebammenausbildungen und sie ist ganz auf die Bedürfnisse der Frauen eingestellt.
Das die Klinik aus Geldmangel der Stadt Wien 2011 gechlossen werden soll, finde ich persönlich sehr schade. Weil der Koloss AKH so viel Geld verschlingt, müssen die viel leichter überschaubaren kleinen Kliniken verschwinden, die persönlich sind und den Frauen das Gefühl geben als Mensch und nicht als Patientennummer behandelt zu werden. Ich halte das für eine sehr falsche Einstellung und finde dass die Klinik unbedingt hier im 18 Bezirk erhalten bleiben muss.

Nach 12 Jahren als Einzelkind kam meine kleine Schwester zur Welt und das in der Semmelweisklinik im 18. Wiener Gemeindebezirk.
Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, da ich ja schon etwas älter war. Die Semmelweisklinik ist in einer sehr schönen Umgebung gelegen und rund herum sind viele Bäume wodurch sie gleich viel sympathischer wirkt als das AKH zum Bespiel.
Da es Winter war, war alles mit Schnee bedeckt und wirkte sehr freundlich und nicht wie ein typisches Krankenhaus. Die Zimmer für die Mütter sind sehr schön und man ist meist zu viert in einem Zimmer.
Das Krankenhauspersonal ist sehr bemüht und versucht sein bestes, damit sich die Familien wohlfühlen. Die Hebammen sind immer bereit, falls die Mütter und Väter fragen haben oder andere Anliegen.
Auch wenn wir alle froh waren, als meine Mutter und meine Schwester zu Hause ankamen, war der Aufenthalt in der Semmelweisklinik durchaus angenehm, wenn man von den Schmerzen der Geburt absieht.

Meine Tochter ist dort geboren, ich aber auch.
Die Klinik liegt in einer weitläufigen, schönen Parkanlage, um dieses Areal ist in den letzten Jahren heftiger Streit entbrannt, die Gem. Wien hat ein auf dem Areal liegendes Haus u. Grundstück veräußert, nun befürchten manche nicht ganz zu Unrecht den Ausverkauf dieser Gründe.
Wunder wär’s ja keines, liegt die Immobilie im besten 18. Bez. am Fuße des Schafbergs und würde sich zur Aufstockung des Villenviertels nur allzugut eignen.
Früher wurde neben der Semmelweisklinik auch ein Kinderheim auf diesem Areal betrieben, das Zentralkinderheim, eine Stätte für Findlinge und Vollwaisen.

Die Semmelweis Frauenklinik ist die Berühmteste in Wien, wenn es um Geburten geht. Der Begründer Dr. Semmelweis hat damals herausgefunden, wie wichtig Hygiene ist und einen Versuch gemacht: Bei einigen Geburten wusch er sich immer wieder die Hände zwischendurch, bei anderen nicht. So fand er heraus, dass viel mehr Kinder bei den gewaschenen Händen überleben und keine Infektionen verursacht werden.
Deswegen zieht sich bis heute dieser gute Ruf rund um diese Klinik.
Ich persönlich war nur ein Mal dort, eine Bekannte nach der Geburt besuchen. Bei ihrer Entbindung ist alles gut verlaufen, Details kenne ich natürlich nicht. Ich konnte mir nur ein Bild von den Zuständen im Krankenhaus machen.
Und das ist es was mich etwas stört, es ist so Leblos, kalt und nicht sehr gemütlich eingerichtet. Der Speisesaal ist eine Anhäufung von Stühlen und Tischen und die Zimmer selbst sind auch nicht grad die Wucht.
Und da letzten Endens nur das Ergebnis, also die gute Ärztliche versorgung zählt, gibt es nur einen Stern abzug.

Mit großem Respekt betrete ich den Garten der Anlage und frage den Portier nach einem Café. Leider gäbe es nur Maschinen, die Plastikbecher auswerfen, nämlich im Keller der Geburtstation. Ich höre keine schreienden Babies, oder kreischende Mütter, aber erfreute Verwandte und FreundInnen, die ebenso erwartungsvoll neuen Menschlein begegnen wollen. Auf Haus 2 verwiesen, spaziere ich rauchend durch den Garten, und versuche mein Geschenk richtig als Überraschung in meinen Händen zu halten.
Es ist auch im Haus sehr still, ich bin freilich erst zum Ende der Besuchszeit eingetroffen und schleiche in den zweiten Stock. Meine Freundin im lichtdurchfluteten Zimmer lacht als sie mich sieht, ihren kleinen Buben im Kinderbettchen wiegend. Wir sehen das Baby fasziniert an, und beschliessen einen kleinen Spaziergang zum Kinderschlafzimmer zu machen. Er ist noch zu klein für eine Kinderwagenrally durch die Gänge, aber er grinst. Die Schwestern sehen uns an und unterbreiten einen Benutzervertrag, meine Freundin unterschreibt.
In ein paar Tagen hat sie alle Kontrolluntersuchungen hinter sich, dann gehen wir im Augarten spazieren.

Die Semmelweisklinik ist wohl die bekannteste reine Frauenklinik Wiens. Die Klinik schaut sehr nett aus. Es gibt ein eigenes Haus für die Ambulanz und ein weiteres mit Kreissaal und Wochenbettstation. Die Ausstattung ist top. Das einzige was gefehlt hat war eine Klimaanlage, da es im Hochsommer hier schon recht warm wird.
Die Klink soll bald in das neue Spital in Floridsdorf übersiedeln.