TÜWI

Vor langen langen Jahren war ich Stammgast im Tüwi. Wir sind immer zwischen Arena, Flex und Tüwi gependelt, an manchen Abenden waren wir sogar an allen drei Orten. Im Tüwi wars immer am familiärsten, ich kann mich an Auftritte grottenschlechter Punkbands erinnern, die vor 10 Leuten gespielt haben. Die Stimmung war immer exzellent und allen wars egal wie mies die Band eigentlich war. Das billige Bier hat das sicher auch geholfen.
Zum Chillen am Nachmittag ist der Garten des Tüwi eine wunderbare Location, allerdings zieht es mich dann doch eher in den gegenüberliegenden Türkenschanzpark. Anyway, gut, dass es das Tüwi gibt, eine der echten Bastionen der linken Szene Wiens.

Das Tüwi ist ein durchaus sehr bekanntes Studentenlokal.
Es liegt auf der Peter Jordan Straße, im 19ten Wiener Gemeindbezirk und ist daher sehr nah an der Boku gelegen.
Daher sind die Preise natürlich sehr studentenfreundlich. Die Atmosphäre ist immer gut und meistens ausgelassen.
Man fühlt sich hier einfach wohl.
Vor allem im Sommer, wenn man im Scharnigarten sitzen kann macht es einen Heidenspaß hier her zukommen.

Was noch erwähnbar ist, sind die monatlichen Jam-​Sessions (musikalische Gruppenimprovisationen), die jeden ersten Sonntag stattfinden… heut wäre eine — ich bin nicht dort!
Jeder kann hinschaun, keiner braucht was können, alle dürfen alles und besonders Stimmung sollte jeder machen. Das sind vielleicht keine Tüwi-​Mottos, doch ich «verdrehe ihnen mal die Zunge».
… Keyboard, Schlagzeug und kleine «Schlagwerkschmankerl» waren zur Verfügung gestellt. Ein alkoholisierter Stammkunde setzte sich schnell an die Tasten und versuchte was vorzugeben. Ich nehme hier vorweg, dass er in den Morgenstunden aufstand, als wir spät verbliebenen, vom Besitzer Freibier spendiert bekamen… Jedenfalls spielten wir die Nacht durch, mit verschiedensten Leuten. Es waren viele Gitarren da (haben die Besitzer mitgebracht), daher kam ein jeder zum Spielen. Egal ob mit, oder ohne Instrument.
Um halb sieben, hatten wir ein Workshop über Midi-​Gitarren, geführt von einem verwahrlosten Spezialisten und gingen von einer günstigen Location zur nächsten: die Wiener Linien!
Es war eine tolle Nacht und diese kann ich nur weiterempfehlen — Einziger Nachteil: Wenn du mit Nichtskönnern da sitzt, ist der Abend eventuell versaut. Hierarchie setzt sich allmählich eh durch… Kehrseite: Es sollte sich jeder trauen, denn man ist ja nicht zum Wettstreiten da!

Ein echter Freiraum in der Nähe des Türkenschanzparks. Einer der wichtigsten linksalternativen Treffpunkte und für mich gleichzeitig auch der angenehmste. Denn hier geht’s immer sehr offen und undogmatisch zu, auch divergierende Meinungen werden hier zugelassen und vernünftig diskutiert, anstatt sie — wie das leider manchmal anderswo der Fall ist — niederzubrüllen und auszusperren. Auch die seltsamsten Gestalten mit den verworrensten Ansichten, die hier manchmal zur Tür hereinkommen, werden hier zumindest mit Respekt behandelt.
Über den ständigen Konflikt mit dem Bezirksvorstand wurde schon viel gesagt, ein Wort noch zur Nachbarschaft: Großteils sind diese recht nett und verständnisvoll, auch wenn’s mal nachts etwas lauter auf den Straßen wird — manche allerdings sehen sich da anscheinend jedes Mal bemüßigt, die Polizei zu rufen. Ihr gutes Recht, aber wenn man nur einen netten Abend im Tüwi verbringen will kann die Präsenz der Polizei durchaus unangenehm sein.
Im Tüwi finden in unregelmäßigen Abständen allerlei (Soli-)Feste und Feierlichkeiten statt, die teilweise ein größeres Publikum anlocken, sonst ist’s hier immer angenehm geräumig. Alles in allem ein Freiraum zum Wohlfühlen.

Eine Außenstelle der benachbarten BOKU, an der auch Studenten anderer Richtungen ihre Freude haben dürfen. Ballungsraum basisdemokratischen Gedankenguts und damit immer wieder im Visier konservativer «Ordnungshüter», denen jede Ordnung, außer der eigenen, ein Dorn im Bodenstandsauge ist.
Das TÜWI blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, deren Zwischentitel Begriffe wie Schließung, Protest und Gesellschaftspolitik beinhalten müssten. Doch es hat der Diktatur der Angepassten die Stirn geboten, hat sich im Ring gehalten und bietet auch heute noch selbstverwalteten Kulturraum für Diskussionen, Partys und Konzerte. Und darüber hinaus einen kleinen, fairen Bioladen mit Obst, Gemüse, Brot, Kaffe und Tee aus nachhaltigem Anbau.
Atmosphärisch herrscht hier gemütliche Abgefucktheit vor, die gerade den undergroundigen Charme des TÜWI ausmacht. Die Preise für die Getränke sind bewusst niedrig gehalten, man steht schließlich für eine Idee und nicht für den Markt.
Brodelnde Stimmung habe ich hier zuletzt bei einem HipHop-​Jam erlebt. Lokalmatadore ließen ihre Gedankenexplosionen über Rap-​Salven in die Mikrophone fließen. Auch das ist TÜWI.

Offiziell eigentlich der Türkenwirt, wird das von der Boku-​Hochschülerschaft verwaltete Lokal «das Tüwi» genannt. Gelegen in der gut betuchten Gegend des Cottageviertels (die Tochter des berühmten Bundeskanzlers Leopold Figl wohnt im Nebenhaus), ist es wohl eine Bastion der Jugendkultur im sonst altbackenen Viertel. Dieser Mix beinhaltet ziemliches Konfliktpotential, das Tüwi stand schon oftmals kurz vor der Sperrung.
Hier gibt’s schräge Konzerte, Grillfeste im Schanigarten, Tischfußballturniere, politische Diskussionen (Im Lokal selbst finden sich oft Kampfschriften gegenüber dem politischen System, Marx und Lenin lassen grüßen.) und vieles mehr.
Überraschenderweise habe ich hier schon einige gar nicht so unbekannte Bands aus verschiedensten Teilen Europas gesehen, das Tüwi dürfte vielleicht unter Bands einen gewissen Ruf als Afterconcert Location haben, ich wüsste sonst nicht, wie es die dorthin verschlägt. An das Tüwi ist noch ein Bioladen angeschlossen, der zwar gute Qualität liefert, aber nur ein sehr kleine Auswahl an Speisen besitzt.

Das Tüwi ist ein gemütliches, linksalternatives Vereinsokal und gehört irgendwie zur Universität für Bodenkultur.
Es wird daher von den dort Studierenden, Hippies, Anarchos und anderen besucht.
Das Programm wechselt zwischen Punk– und Weltmusikkonzerten, Drum’n’Bass Parties, politischen Veranstaltungen, Grillerei im Garten, Volxküche (Freiwillige organisieren Lebensmittel, kochen zusammen und wer essen will, kann dies gegen freie Spende tun), Jamsessions und Soliparties (Parties deren Einnahmen als Solidaritätsbeitrag für verschiedenste Initiativen gespendet werden).
Es gibt einen kleinen Bioladen und einen hübschen Gastgarten, der im Sommer gut besucht wird.
Direkt daneben befindet sich der Türkenschanzpark, der der größte angelegte Park in ganz Wien ist.
Leider hat das nichtkommerzielle Tüwi immer wieder Probleme mit der recht konservativen Bezirksverwaltung und braucht daher immer Unterstützer, die sich für die Erhaltung dieses freundlichen und beliebten Freiraums einsetzen.

Interessantes Lokal irgendwo weiter draußen in Wien, denn wenn es später wird kommt man wirklich nurmehr mit Fahrrad oder Taxi zurück in die Stadt. Ansonsten herrscht eine lockere Atmosphäre im Lokal selber, welches auch über einen Garten verfügt.
Die Gäste waren alle freundlich und gut gelaunt, das Servicepersonal war ein bisschen verplant, aber bemühten sich trotzdem die Freundlichkeit aufrecht zu erhalten, auch wenn sie was falsch gemacht haben.
Zudem bietet das Tüwi die Möglichkeit, dass jeder selber Veranstaltungen durch führen kann, welche mit der Pflicht verbunden werden, dass die Gäste einen Mindestbetrag konsumieren müssen, sonst muss man draufzahlen.