Im Weinhaus Hochmayer ist die Zeit stehen geblieben, sowohl von der Einrichtung, wie von der Speisenauswahl und den Preisen. In Wien gibt es ja noch deutlich über 100 Beisl, von denen ich im Laufe der letzten 3 Jahre so um die 20 kennengelernt habe. Das Weinhaus Hochmayer gehört wegen seiner Authentizität meiner Meinung nach in die Kategorie sehr erhaltenswert. An dieser Stelle für den Tipp, mein Dank an den Wiener-Beisl-König Wolfgang. In Frankfurt kenne ich nur eine Wirtschaft, die ich in diese Kategorie einstuften würde und diese ist meine Stammgaststätte: Zu den 3 Steubern Wie im Weinhaus Hochmayer verkehren dort zu über 90% Stammgäste. Eine solche Institution betrete ich mit Achtsamkeit, so als wäre ich bei einer mir noch fremden Familie eines neuen Freundes zu Gast! Wie im Zu den 3 Steubern gibt es vielleicht ungeschriebene Gebote? — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — - Exkurs: Drei der 3S-Gebote von Jürgen, habe ich spaßeshalber auf das Hochmayer übertragen: — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — - 1. Nicht nach dem Service rufen, mit Winken oder mit sonstigen Gesten auf sich aufmerksam machen. 2. Die Damen sollten von Salatbestellungen absehen. Es gibt hier keinen Salat und wenn man danach fragt kann man sich auf, «Wir sind kein Wellnesstempel!» gefasst machen. 3. Am besten man setzt sich hin, bekommt seinen Getränk und wirft als neuer Gast einen Blick in die Karte. Bitte nicht nachfragen ob das alles ist, wo denn die Schnitzelkarte wäre etc. Das ist alles überflüssiges Gebabbel, was auf der Karte steht gibt’s und das wars. Steht der Krug mit Sturm auf der Theke gibt’s Sturm, ist da kein Krug, ist Sturm aus. So einfach ist das. — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — - Wie in meinem Stammlokal liegt im Hochmayer eine A5-große, grüné, eingeschweißte Speisekarte aus. Einfache Wiener Hausmannskost, frisch zubereitet und ohne Firlefanz! z.B.: Ein Hausbrot mit(10 dag) G´selchtes(100g Rauchschinken) mit frischem Kren 4,-€, ziehe ich jeder Vapiano-Pizza mit Industrie-Press-Schinken vor. z.B.: Ein Großes Gulasch nach Art des Hauses 7,-€, schlägt jede Vapiano-Dosen-Bolognese um Längen. Also! Werdet Stammgast, dann spricht euch der Wirt bald mit Vornamen an, kennt euer Trinkverhalten und eure Trinkfrequenz. Dann seid ihr Teil der Familie! Und wenn das Hochmayer für euch nicht passt, werdet einfach in einem der über 100 anderen retteswerten Beisl Stammgast, damit ich diese in den kommenden Jahren noch besuchen kann !
Alex B.
Rating des Ortes: 3 Wien, Österreich
Weil ich Beisl so gerne mag und ich sie ja auch vor dem Verfall retten möchte gebe ich 3 Sterne. Aber ich bin auch ganz ehrlich: von allen Beisl, die ich kenne ist dieses das Schlechteste. Wenn auch wahrscheinlich super original mit Personal, dass zum Inventar gehört, aber man muss auch etwas mit der Zeit gehen und sich nicht ganz so «gehen» lassen. Wenn das Essen top gewesene wäre dann könnte man dem ganzen noch né 2. Chance geben… aber dem war nicht so. Die Eiernockerl waren zuviel Ei und alles andere zu wenig. War nicht der Kracher. Preislich natürlich sehr moderat, wer gerne auf ein Glaserl geht ist hier gut aufgehoben.
Lilly S.
Rating des Ortes: 2 Wien, Österreich
Urtypisches Wiener Beisl, dass bei Einrichtung, Service und Essen vor sehr sehr langer Zeit stehen geblieben ist. Allerdings sind auch die Preise in dieser Zeit stehen geblieben. Ein Achtel Wein für 1,20−1,80 €! Wo bekommt man das sonst noch? Der Riesling war nicht überragend aber gut, für den Preis ein super Deal. Leider waren meine Kasnocken gar nix. Wenn man die Form in der sie hier gereicht wurden überhaupt noch als Kasnocken bezeichnen darf… Als mein Teller kam habe ich im ersten Moment gedacht, dass meine Bestellung vertauscht wurde und ich ein Omelette bekommen habe. Dem war nicht so, sondern ich hatte Kasnocken für die wohl sehr billiger und geschmackloser Käse in eine Pfanne gegeben wurde. Dann kamen Nocken und Speck drauf, kurz warten, auf den Teller stürzen, Petersilie obendrauf und tada. Wenn ich nicht super hungrig gewesen wäre, hätte ich das nicht gegessen. Der Wirt war einigermaßen bemüht, aber es ist wirklich schade, dass dieses Beisl den Anschluss verpasst hat. Da hätte man wirklich was draus machen können…zudem in einer Lage, die mit Öffis gut zu erreichen ist und in einer geschäftigen Gegend liegt.
Wolfgang K.
Rating des Ortes: 5 Wien, Österreich
Das Weinhaus Hochmayer ist — wäre es ein Wildtier — vom Aussterben bedroht. Wären alle Unilocaler WWF-Mitglieder oder umweltbewusste Artenschützer so könnte das Wildtier gerettet werden. Da dies nicht der Fall ist, braucht es lokales Publikum, das hier die wohl preiswertesten und ehrlichsten Weine Simmerings konsumiert und die unglaublich preiswerten Speisen verzehrt. Klarerweise ist es kein Gourmettempel oder gar ein Bobo-Lokal. Das sieht man schon von draußen. Die Einrichtung hat es mir angetan, so findet man nur mehr sehr selten diese feine Art der Bemalung und das Bild im Nichtraucherraum hat eine ganz bestimmte Note. Sollte man sich anschauen. Idealerweise mit anderen Beislrettern, die möglicherweise auch schon vom Aussterben bedroht sind. Fast nirgends habe ich noch die alten Ottakringer-Krügerl gesehen seit zig Jahren, fast nirgends gibt es diese Zeitlosigkeit und die Möglichkeit in eine eigene Welt abzutauchen. Nur für Liebhaber des Beisl, des Weins und des Weinhauses an sich. Aus der imaginären Jukebox kann man die Textzeilen hören, die hier herpassen: Weu mia bleibn draußn auf da Stroßn Und es is haaß und laut und spät Und mia rennen durch a Nocht die nie vageht A bißl glücklich und fast ned allaa Mit dir in dera Stadt So hart und kalt So kalt wia Stan
Martin A.
Rating des Ortes: 5 Wien, Österreich
Bin rein zufällig hier reingestolpert und war gleich am Eingang überrascht. Ein uriger Gastraum hat mich empfangen und auf Nostalgie eingestimmt. In diesem Lokal ist die Zeit stehen geblieben(im positiven Sinne) Die Einrichtung besteht aus ganz rustikalen Holztischen, die so schön sind, dass sie keine Tischdecke benötigen! Auch die Stühle: schwere Wirtshausstühle vom Tischler, wo gibt’s denn das sonst noch! Was auf den Tisch kam war auch Super. Gulasch, Specklinsen, Krautfleckerl etc. Einfache Wiener Hausmannskost, ehrlich zubereitet und ohne Schnick Schnack, wie alles hier sehr ehrlich. Die Chefin steht selber im Lokal und kümmert sich um die Gäste. Was soll ich sagen; die Preise sind mehr als kundenfreundlich! 1⁄8 Heuriger EUR1,15 1⁄8 Wein EUR1,20−1,90 Schnaps EUR2, — Hauptspeisen EUR5,60−6, — Gut fand ich auch den gemütlich-urigen Nichtraucherraum. Im elften Bezirk auf jeden Fall eine Empfehlung!!!