Wien Energie Fernwärme

Der Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 — 2000) schuf ein Konzept für die völlig neuartige Gestaltung eines Industriebauwerks. Ihre einzigartige Fassade hat die Spittelau zu einem markanten Teil des Stadtbildes gemacht und hat auch international für Aufsehen gesorgt.

Im Wiener Ortsteil Spittelau findet man die von Hundertwasser erschaffene Müllverbrennung. Als im Jahre 1987 ein Grossbrand die alte Müllverbrennungsanlage von Spittelau zerstörte, wurde ein neues modernes Werk geplant. Beim Wiederaufbau wurden hochwertige Filteranlagen dort eingebaut. Auch von Aussen wollte man eine grosse Veränderung erlangen, bzw. es sollte ein Kunstwerk entstehen.
Man sprach Hundertwasser an, der aber diese Idee nicht gut fand und abgelehnt hat. Der damalige Bürgermeister Zilk konnte ihn dann doch zu diesem Projekt überreden. Hundertwasser machte sich ans Werk und verwendete seine kleinen und grossen goldenen Kugeln. Er bemalte die Aussenwände mit seiner bunten, lebensfrohen Art und legte auch noch Dachgärten an. Im Jahre 1992 war alles komplett wieder hergestellt und auch zugleich ein Kunstobjekt. Diese Müllverbrennung stellt ein wirkliches Kunstwerk dar, das wie ein Phantasieschloss wirkt. Viele Wien Touristen besuchen seitdem diese Müllverbrennung, besonders die Touristen aus Japan, die knipsen jedes Detail.
Wie ich von Einheimischen erfuhr, ist das nicht so ganz zu verstehen, denn in Osaka gibt es die «Zwillingsschwester» dieser Anlage, ebenfalls von Hundertwasser kreiert. Diese wurde 2001 auch sehr farbenfroh in Betrieb genommen.
Zur Zeit sind Erneuerungen und Erweiterungen an der Anlage in Spittelau zu sehen, um die Verbrennung noch effektiver arbeiten zu lassen.
Jetzt wird die von Friedensreich Hundertwasser bunt designete Wiener Müllverbrennungsanlage Spittelau bis 2015 technisch runderneuert. Dadurch soll die Effizienz gesteigert werden. Durch technische Erneuerungen kann künftig auf fünf Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr, die die Filteranlage z.Zt. noch benötigt, gänzlich verzichtet werden.
Die Unternehmensgruppe «Fernwärme Wien» investiert in das Vorhaben rund 130 Millionen Euro. Das bunte äußere Erscheinungsbild des Baus bleibt aber als unverändertes Kunstwerk bestehen.

Es ist erstaunlich, wie wenig viele Wiener über dieses dritte (Dom und Riesenrad sind wohl auf etwas mehr Postkarten zu sehen) Wahrzeichen Wiens wissen. Gut, da ist die Fernwärme, das kriegt man wahrscheinlich noch zu hören. Viele meiner Freunde teilen wohl auch die Meinung der Mehrheit, dass hier «einfach» Müll verbrannt wird und es sich um ein umweltschädliches Ding handelt, dass lustig bemalt ist vom Hundertwasser.
Eigentlich ist aber eines der modernsten kalorischen Kraftwerke, die es gibt, seit es nach einem Brand komplett neu überholt wurde und auch die Hundertwasserfassade bekam.
In den 90ern Jahre gab es heftige Diskussionen über die Dioxinemissionen von Müllverbrennungsanlagen. In Wien entschloß man sich modernste Filteranlagen (Rauchnasswäsche) in die Müllverbrennunsanlage Spittelau einzubauen. Die aus der Verbrennung gewonnen Wärme wird über das Fernwärmenetz an die Haushalte Wiens wieder verteilt. Damit gelingt es, den sonst notwendigen Hausbrand und die dabei entstehenden Schadstoffemissionen zu reduzieren.
Lustig ist auch, dass dem Bürgermeister von Osaka die Anlage so gut gefallen hat, dass es dort nun eine ganz ähnlich aussehende Anlage gibt.

Hundertwasser und Müllverbrennung? Wie bringt man das nur zueinander? An sich wollte er das Projekt immer ablehnen, weil er als Ökologe natürlich nie als Handlanger der schadstoffreichen Verbrennung von Müll arbeiten wollte, bevor nicht alle Mittel der Müllvermeidung ausgenutzt wurden.
Naja, scheinbar war der Eitel größer und so liess er sich dann doch erweichen für die Idee, nachdem die zum damaligen Zeitpunkt modernsten Filter eingebaut wurden. Damit hat er auch Industrie zum Teil unsres Lebensraums gemacht, Technik, Kunst und Ökologie zusammengebracht. Wer kann das schon von sich behaupten?
Man mag den grossen goldenen Phallus schön oder hässlich finden, aber ein Mahnmal für Müllvermeidung, das von überall in Wien (auch nachts) sichtbar ist, ist es allemal.

Die Wiener Müllverbrennungsanlage gehört zu den Wahrzeichen von Wien! Ja wirklich. Diese gehört zu der Fernwärme Wien. Die Müllverbrennungsanlage wurde 1971 gebaut. Das Besondere an dieser, ist, dass sie von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. So entstand die große sowie kleine goldene Kugel. Außerdem wurde diese, stilgerecht, eben nach dem typischen Hundertwasser-​Stil gestaltet! Ich habe vor kurzem gelesen, dass diese Hundertwasser-​Müllverbrennungsanlage dem Bürgermeister der japanischen Stadt Osaka so gut gefallen hat, dass diese auch so ein Gebäude errichten ließ. Wenn hier schon täglich Tonnen von Müll verbrannt werden, dann finde ich es schon gut, dass man zur Verschönerung — dieses einst so unspektakulären Gebäudes — Kreativität bewies! Sehenswert!

Ein Energieunternehmen, das mehr bietet als nur Energie zu liefern. Über die Fernwärme Wien bezieht man den sogenannten Wien Strom, darüber hinaus kann man aber auch auf Anfrage die «Fernkälte» beziehen — diese dient zur Klimatisierung von Häusern.
Darüber hinaus kann man auch Abfall von der Fernwärme Wien abholen lassen.
Wenn man mit der U6 Richtung Spittelau unterwegs ist, kann man die Fernwärme Wien gar nicht übersehen. Sofort sticht einem das imposante, bunte Gebilde ins Auge.
Eine Art Zwiebelturm ragt als Rauchfang in den Himmel.
Eigentlich erinnert der gesamte Bau an Friedensreich Hundertwasser und seine Bauweise.
Obwohl wegen der Rohrleitungen sehr viel Metall verwendet werden musste, wurde dies künstlerisch sehr gut kaschiert.
Für Architekturinteressierte ein Kunstgenuss der Superklasse!

In den meisten Städten ist die Müllverbrennungsanlage wohl eher ein Schandfleck. Tja, Wien ist eben anders. Hier müssen wir uns nämlich nicht für die Anlage verstecken, nein, ganz im Gegenteil: Wir sind stolz darauf! Ich zumindest.
Die hat nämlich der Herr Hundertwasser gestaltet und somit ist sie wirklich schön anzuschauen. Sie ist sogar eine kleine Touristenattraktion geworden.
Übrigens ist sie besonders schön, wenn man nach einer durchzechten Nacht um sechs Uhr Früh mit Heißhunger-​Fastfood auf einer Bank außerhalb der U-​Bahn-​Station Spittelau sitzt und man die Sonne langsam hinter der Anlage aufgehen sieht — das nur am Rande.

Wer das erste Mal diese Müllverbrennungsanlage sieht, denkt bestimmt erst einmal nicht, dass es sich darum handelt. Und an dem Türmchen mit der goldenen Kugel kommt man ja fast gar nicht vorbei. Schon aus der U-​Bahn-​Station Spittelau aus kann man das vom Künstler und «Ökoapostel» Friedensreich Hundertwasser gestaltete Gebäude sehen, was vor allem auch nachts ein echter Hingucker ist. Bunte Farben und asymmetrische Formen machen die sonstige Fassade der unkonventionellen Müllverbrennungsanlage aus. Für mich sind das so typische Wiener Momente: Man kommt aus der U-​Bahn raus und wird durch die grenzenlose Fantasie solcher Gebäude sofort aus den Alltags-​Gedanken gerissen. Die Leute die bei U-​Bahnen gleich an Großstadtmoloche und verdreckte Stationen unter der Erde denken, werden in Wien auf jeden Fall zum Umdenken angeregt.
Auf jeden Fall machen auch Gebäude wie dieses Wien zu der einzigartigen und besonderen Stadt, die sie ist. Und wer hätte gedacht, dass eine Müllverbrennungslage mal auf meiner Liste der schönsten Sehenswürdigkeiten so weit oben rangiert?

Von der Wiener Fernwärme hat schon jeder mal etwas gehört, oder auch den ganz speziellen Turm in der Nähe der Spittelau gesehen. Die Wiener Fernwärme versorgt etwa ein Drittel aller Haushalte in Wien mit Wärme für Wasser sowie Heizungen. Hier werden Abfälle verbrannt und durch chemische Prozesse wird Wärme erzeugt. Gestaltet hat die Müllverbrennungsanlage Friedensreich Hundertwasser. Ab einer Anzahl von 30 Personen kann man in diesem Gelände eine eineinhalbstündige Führung unternehmen. Mir gefällt die künstlerische Gestaltung dieser Anlage jedes mal wenn ich mit dem Auto dort vorbeifahre. Auch abends kann man den Turm bereits von weitem Erkennen, seine runde Form erstrahlt in einem Lichterglanz inmitten der Stadt! Auch von weiter draußen in den Weinbergen von Nußdorf oder am Cobenzl hat man eine sehr gute Aussicht auf die Wiener Fernwärme, vor allem wenn sie gerade am Verbrennen ist, sind die Rauchschwaden nicht zu übersehen.