Wiener Postsparkasse

Die Wiener Postsparkasse ist eine Institution für sich. Das Gebäude ist sehr groß, hat allerdings seit der Renovierung etwas von ihrem ursprünglichen Charme verloren. Der ‘Bankteil’ ist mittlerweile auf eine Seite der Schalterhalle gerückt, die anderen Schalter sind Postsendungen vorbehalten. Und durch die vielen Schalter muss man eigentlich auch nie allzu lange darauf warten, seine Post aufzugeben bzw. Geldgeschäfte abzuwickeln.
Die Bänke vor der Bank (Stubenringseite) laden zum entspannen ein. Über den Fleischmarkt (also die andere Seite) kommt man direkt in die innere City, aber Wienerinnen und Wiener wissen das sowieso. Ich mag die Bank recht gern und finde das Gebäude auch sehr imposant und irgendwie auch eindrucksvoll.
Am Weltspartag gibts immer ein kleines Platzkonzert der Postkapelle… zünftig.

Mittlerweile ist es die Schaltzentrale der BAWAG, jener Bank, die viel früher als alle anderen ihren Crash erleben durfte. Österreichs berühmtester Gefangener, Helmut Elsner, war mal ihr Chef. Heute gehören die PSK und die BAWAG zusammen und drum ist das Gebäude da am Stubenring nun der Hauptstandort der BAWAG.
Errichtet wurde es nach Plänen von Otto Wagner. Markant ist das Gebäude und der Stil von Otto Wagner ist klar zu erkennen. Die Fassade bilden quadratische Mamortäfelchen mit Aluminiumpunkterln (edel ausgedrückt Applikationen).
Rein gekommen bin ich auch nur einmal als ich bei einer Veranstaltung war. Keine Ahnung um was es da gegangen ist. Aber geil ist er schon der Kassensaal mit dem hohen Raum und den Dachglasfenstern. Und woher kennen wir Alten die Postsparkasse noch. Na klar! Vom 500 Schilling Schein.

Die Wiener Postsparkasse ist mir zwar ein Begriff, ich kam mit ihr aber nie in Berührung. Wieso ich aber trotzdem diesen Bericht schreibe, sind die zwei Bänke, die man vor ihr findet.
Den hier setze ich mich im Sommer öfters gerne hin und beobachte das Treiben am Gürtel, vor allem an schönen warmen Sommerabenden mit einem Eis in der Hand lässt es sich hier schön rast machen, zwischen den ganzen historischen Gebäuden rundherum, direkt beim Ring, mit seinen 4 Spuren und hunderten Autos die vorbeifahren, die einen aber nicht stören, da die Bänke etwas weiter eingezogen sind und nicht direkt am Gehsteig.
Ein tolles Plätzchen, dass mich an schöné Erinnerungen erinnert.

Verehrte Leserinnen, verehrte Leser, sehr geehrter Herr Kanzleirat!
Einzig und allein darauf bedacht, Ihr wertes Wohl zu steigern, hat der von Ihnen und allen anderen potenziellen Lesern hochgeschätzte hiesige Autor weder Kosten noch Mühen gescheut und präsentiert Ihnen an dieser Stelle die (imaginäre Trommelwirbeluntermalung setzt ein) einzigartige, unvergleichliche, phänomenale, lang erwartete und alle Erwartungen übertreffende, nobel– und pulitzerpreisverdächtige, auf zunächst zwanzig Teile angelegte, schreibblockadenbeendende und schreibblockadenauslösende und wie immer radikal unterbezahlte Serie «Wo in Wiens mit modernen Baukunststücken ausgiebig behübschten Straßen finde ich die beeindruckendsten, bahnbrechendsten und überhaupt maßgeblichsten Profanbauten der Moderne?» (imaginäre Trommelwirbeluntermalung erreicht ihren Höhepunkt, endet anschließend abrupt).
Die mit diesem Beitrag beginnende Serie mag auch Ihnen, verehrte Leserin, verehrter Leser, verehrter Herr Kanzleirat, ein willkommenes Hilfsangebot sein und den Modernisten in Ihnen ergötzen, stützen und bestärken.
Ergebenst
Ihr hiesiger Autor
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Postsparkasse
Wann, wo, wie beginnt, wann, wo, wie endet sie? Und überhaupt. Was ist sie denn eigentlich, die schöné Moderne? Gewichtige Fragen tun sich auf zu Beginn der letzten von uns und überhaupt allseits hochgeschätzten Liste. Wir nehmen sie dankend zur Kenntnis und weisen ihnen, kaum angekommen, den Weg nach Draußen. Kollege Wikipedia mag weiterhelfen. Hier, im modernen Boulevard– und Dreigroschenblatt Unilocal regiert das Dilettantentum. Zügig hingeworfen, tendenziös weil hochgradig subjektiv, recherchefrei dürfen, ja sollen sie sein, die Texthappen. Nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen? Wir wollen den Gepflogenheiten Folge leisten und sparen uns folglich Diskurse theoretischer und sonst welcher Art. Modern ist, was auf unsrer feinen Liste steht. So einfach ist das.
Wir beginnen sie, so soll es sein, mit einem ausgesuchten Spitzenwerk. Eine Ikone des Funktionalismus ist es, ein rationalistisches Bravourstück sondergleichen, das Gebäude der k.k. Postsparkasse am Georg-​Coch-​Platz. Und neben der Kirche am Steinhof Otto Wagners größtes Werk. 1904 begonnen, nach kaum dreißig Monaten Bauzeit vollendet, ist vom Historismus, von des Architekten «freier Renaissance» nichts übrig geblieben, der Prunk der Gründerzeit dem Nutzstil des angehenden 20. Jahrhunderts gewichen. Als gelungene Synthese ästhetischer und funktionaler Gesichtspunkte präsentiert sich die in weißen Sterzinger Marmor gekleidete Hauptfassade zum Ring hin. Ihre Aluminiumnieten dienen rein optischen Zwecken. Modernste Materialien ließ Wagner verwenden, nach Kosten, Verwendungszweck und Haltbarkeit ausgewählt. Artis sola domina necessitas.
Die Sichtbarmachung der Ingenieurskunst sollte der fruchtbaren Synthese von Kunst und Technik zum Durchbruch verhelfen. Ein für Europa wegweisender Zugang. Die Grundrisse der zu beiden Seiten der Mittelachse untergebrachten Büros waren, von übergeordneten Räumen abgesehen, flexibel, die Zwischenwände nach Bedarf versetzbar. Die Innenausstattung, Bodenbeläge, Teppiche, Sessel, Hocker, Tische, Schränke, Pulte, Lampen, selbst Safes und Heizungselemente entwarf Wagner selbst. Jede Türschnalle, jedes noch so unbedeutende Detail. Auch im großen Kassensaal, dem architektonischen und geschäftlichen Zentrum des Baus. Glas, Aluminium, Eisen bestimmen den trotz aller Sachlichkeit feierlich wirkenden Raum. Über ihm der schlichte, zweischalig glasüberdachte Innenhof. Das intensive Oberlicht dringt durch Kassensaal und Glaskachelfußboden bis ins Kellergeschoss mit seinen Postfach– und Sortierräumen. Der schmucklose, strahlend weiße kleine Kassensaal, auf Asphalt verklebte Holzfußböden, die eigens entworfenen Postsparkassenhocker. Die unerreichte Sachlichkeit des Werks bezwingt die intendierte des Rezensenten. Er fügt sich seinem Schicksal.
Das Ende naht und unser Arbeitgeber, ja der will Ergebnisse sehen. Wir beugen uns dem Druck und schreiten ein letztes Mal die Siegerlisten ab. Furchtlos und unerschrocken gehen wir dem Schlussstein entgegen, zwischen ihm und uns nichts als zwanzig maßgebliche Werke modernen Architekturschaffens in Wien. Unter ihnen, so muss es sein, die wunderbare Postsparkasse. Noch einmal sammeln wir Sachverstand und Urteilsgabe, weisen ihr, integer und unbestechlich wie eh und je, den ganz zweifellos hochverdienten ersten Platz im Ranking zu, gratulieren herzlich und sagen Servus. Leise, wie es sein muss in Wien. Schön war’s, liebe Freunde, Kollegen, Wieneroberer, schön.

Ein weiteres architektonisches Jugendstil-​Highlight: Otto Wagners 1904 – 1906 im Stil der Wiener Secession erbautes Postsparkassengebäude. Gemäß dem Anspruch das Schöné mit dem Praktischen zu verbinden wurde hier gearbeitet und das Gebäude zählt heute zu den bedeutendsten der frühen Moderne. So wurden hier nicht nur die neuesten Materialien der damaligen Zeit verwendet sondern auch viele andere neue Ideen mit hineingebracht. Aber ich will mich jetzt eigentlich gar nicht in Kleinigkeiten verlieren, denn ich finde, man muss das einfach selbst sehen. Mittlerweile ist das Gebäude die Zentrale der BAWAG P. S.K. und man kann es auch als Tourist zu den Öffnungszeiten der Bank frei begehbar von innen besichtigen.