O Alambique

Kulinarisch bietet die Algarve viel Mittelmaß, Convenience und geschmacksarme. Aber fettige Touridtenmenüs.
Da freut man sich umso mehr, wenn man durch Unilocal,Tripadvisor, Michelin und Millau auf ein richtig gutes Restaurant aufmerksam gemacht wird, das jeden Vergleich locker standhält.
Das O Alambique ist in jeder Beziehung Spitze.
Preis-​leistung «««««
Ambiente «««««
Freundlichkeit «««««
Geschmack «««««
Getränke «««««
Auch wenn das Restaurant ein Reklamationsbuch hat, gab es nichts zu meckern. Gefallen Hammer auch die angegebene musikalische Beschallung.

Gestern habe ich für das Essen in der Villa Medici in Carvoeiro fünf Sterne vergeben. Gemessen daran, müsste ich für unser Menü im O Alambique sieben Sterne vergeben. Das war mit weitem Abstand das Beste, was es für uns an der Algarve zu essen gab. Und das will etwas heißen, denn unser Hotelrestaurant Clube de Mar (Suites Alba Resort & Spa) zelebrierte uns allabendlich ein mehrgängiges hüftsteifes Menü mit Aromapünktchen, essbahren Blüten, amuse geuille, photogenen Tellertürmchen, usw.usw., sodass wir nach nun insgesamt 8 Menüs kulinarisch auf der Flucht sind.
Alambique bezeichnet übrigens ein portugiesisch– maurische Kaffeekännchen.
Schon wenn man dieses liebevoll von der deutschen Inhaberin Marlen Schmid eingerichtete Restaurant betritt, fühlt man sich wohl und angekommen. Ein Fenster des Restaurants ist mit allerlei Aufklebern /​Auszeichnungen (z.B. Gault Michelin usw.) versehen und lässt Gutes erwarten.
Außer dienstags öffnet das Haus täglich um 18.30h. Montags gibt es ein 4-​Gang-​Menü für 25 Euro. Vom November bis zum Februar ist das Haus auch mittwochs geschlossen.
Wir waren zu früh und überraschten das internationale Team beim gemeinschaftlichen Abendessen. Ohne Stress erhielten wir dennoch einen Platz, eine Karaffe Wasser und etwas zum Vor– Freuen und zum Lesen (die Speisekarte).
Ein Couvert für 2-​Personen bot reichlich erlesenes Brot und sehr interessante und wohlschmeckende Vorspeisen. Als Weinbegleitung wählten wir einen regionalen trockenen und gut temperierten Weißwein (Flasche 17 Euronen). Es folgte ein Gruß aus der Küche in Form eines Glases Lauchcremesuppe.
Inzwischen hatte sich der zwischen Silves und Algoz (Poco Barreto) liegende Feinschmecker-​Hotspot mit ca 16 Gästen gefüllt und war damit für einen Mittwoch gut besucht. Engländer, Franzosen, Belgier und wir zwei Schrumpfgermanen stellten den gut geschulten Kellner und Sommelier vor keine großen Aufgaben. Unaufdringlich, sympathisch, aufmerksam sind die Attribute, die mir hier ad hoc einfallen.
Unsere Vorspeisen waren ein Gedicht (Kokos-​Shrimps in Mangosauce und ein Frühlingssalat mit Birnenspalten und Ziegenkäse ohne Walnüsse. Zuvor hatte uns die Inhaberin nach Unverträglichkeiten befragt und Walnüsse verträgteine frühere Verlobte halt nicht.
Im Hauptgang gab es Rindergeschnetzeltes mit Rösti und Schweinelendchen auf Mango-​Chutney an Bratkartoffeln und Gemüsen.
Ich mache es kurz. Super lecker wie auch der Nachtisch, eine Orangen– Limettentarte.
Beim Abschiedsschlückchen auf das Haus mussten wir dankend wegen der hiesigen
Promillebestimmungen ablehnen und wurden aber dennoch herzlich von der Inhaberin und ihrer perfekten Servicekraft an der Tür mit Handschlag verabschiedet Wenn es nicht so abgedroschen klingen würde, hätte ich gesagt, wir kamen als Gäste und gingen als Freunde.
Was mir noch aufgefallen ist: Vorgewärmte Teller, Flaschenkühler, Stoffservietten, Tischwäsche, Kerzen, ständiger Besteckwechsel, eine Terrasse, Abverkauft von erlesenen Seifen und Chutney’s, ebenerdige Sanitärraume, eine Bar und ein großer Parkplatz.
Und die Chefin kocht höchstselbst !

… unser M. hatte die glorreiche Idee:
«Lasst uns doch mal gemeinsam irgendwo schön Abendessen gehen!»
Also ran ans Werk und im Internet nach einer Lokalität gesucht.
Bei Unilocal finde ich in Silves ein Restaurant, dass wenigstens mehr als nur eine Bewertung hat.
Kurze Frage in die WhatsApp Runde, was die anderen davon halten und nach dem OK, geht es los.
Um nicht vor einem vollen Haus zu stehen, möchte ich einfach einen Tisch für 10 Personen vorab reservieren.
Dies fällt wahnsinnig leicht.
Man hat die Möglichkeit telefonisch oder wie in meinem Fall, per E-​Mail zu bestellen.
Schon wenige Stunden nach dem Abschicken meiner Mail in Deutsch und (Google-​) Portugiesisch gibt es eine wahnsinnig freundliche und nette Antwort in Deutsch mit der Bestätigung.
Also machen wir uns auf den Weg von Guia nach Silves.
Der erste Schock — kurz vor Silves schickt uns unser Navi rechts in eine kleine Straße.
Es geht kurvenreich durch das wunderschöné Portugal, noch einmal links abbiegen, über einen Bahnübergang und plötzlich sagt unser Navi:
«Sie haben ihr Ziel erreicht»
Fragende Blicke im Auto und wir landen auf einem unbefestigten Parkplatz neben einem kleinen Haus direkt an der Straße, welches in einem bläulichen Ton gemalert ist.
Wir steigen aus und die erste Frage in die Runde:
«…sagt mal, wer hat das denn ausgesucht?»
Alle Blicke gehen in meine Richtung.
Die letzte Zigarette aufgebraucht und wir treten gemeinsam in dieses kleine, von außen sehr unscheinbare, Haus in blau.
Der Gang durch die Eingangstür ist so ein wenig wie der Eintritt in eine andere Welt.
Drinnen erwartet uns ein freundlich, lächelnder Kellner, der uns sofort zu unserem großen dunklen Holztisch für 10 Personen direkt neben dem Kamin bringt.
Auf dem Weg dorthin fällt sofort auf, dass dieses Restaurant mit ganz viel Liebe und Stil eingerichtet ist.
Der Tisch ist wunderschön eingedeckt.
Im Kamin liegt ein Holzscheit, der einfach nur für eine romantische Stimmung sorgt.
Der Blick meiner Begleiter auf den Tisch, ins Gesicht des Kellners und in das liebevoll eingerichtete Restaurant wird zunehmend besser.
Als nach der prompten Getränkebestellung dann auch die Speisekarte (übrigens in portugiesisch, englisch und deutsch) zu jedem in die Hände kommt, ist plötzlich überall nur noch ein freudiges Lächeln zu sehen.
Von unserem Tisch aus kann man direkt in die Küche schauen und sieht, dass dort alle Speisen frisch zubereitet werden.
Die Lust und Neugier auf den heutigen Abend steigt bei allen immer mehr.
Die Speisekarte ist nicht überladen aber für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Ob nun Fisch, Lamm, Fleisch oder Geflügel — schon beim Lesen läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Während wir auf unser Essen warten, können wir nun endlich in diesem tollen Ambiente in Ruhe Gespräche führen.
Als ersten Gang haben wir uns für das leckere, selbst gebackene Brot entschieden.
Dazu werden Oliven, lecker eingelegte Möhren, ein leckerer Aufstrich mit Thunfisch und Butter gereicht.
Als dann plötzlich die Hauptgerichte serviert werden, beginnen ringsum plötzlich die Augen zu leuchten.
Nach ein paar Häppchen sieht man plötzlich Menschen am Tisch sitzen, die vor Verzückung ihre Augen schließen und einfach das Essen in vollen Zügen genießen.
Kurz danach geht das große Probieren los.
Man hört solche Sprüche bei uns am Tisch:
«…sag mal, schmeckt dein Essen auch so wahnsinnig lecker, wie meins?»
… und schon wird mal von dem Teller des Nachbarn ein kleines Stückchen probiert.
Ich schaue in diese glücklichen Augen meiner Freunde am Tisch als plötzlich wieder diese Frage gestellt wird:
«…sagt mal, wer hat das denn ausgesucht?»
Nur dieses Mal schaue ich in total glückliche Augen und antworte ganz stolz:
, … na Ich und K. hat geholfen.
Nach dem Hauptgang probieren wir noch einige, der wahnsinnig leckeren Desserts aus.
Auch hier sind sich alle einig, dass diese einfach super toll schmecken.
Zum Ende des Abends gab es noch eine kleine alkoholische Spezialität des Hauses, persönlich durch die Chefin überreicht und als Runde, die auf das Haus ging.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass sich ein Stopp an dem, unscheinbaren blauen Haus, auf jeden Fall lohnt und ein Erlebnis sein wird.
Wer also an der Algarve Urlaub macht, sollte auf jeden Fall dieses nette kleine Restaurant in der Nähe von Silves besuchen.
PS:
Übrigens war unser Resümee des Abends beim Verlassen des Restaurants, sofort dafür zu sorgen, dass wir für den kommenden Montag wieder diesen tollen Tisch am Kamin bestellen.
Montags gibt es nämlich in diesem kleinen Restaurant für ca. 25, — € ein komplettes Menü mit Dingen aus dieser leckeren Speisekarte.

Estupendo restaurante a las afueras de Silves. Los lunes de verano hay música en directo y es una delicia. Hemos probado las vieiras con salsa de mantequilla y vino, el lomo de cordero con costra de Romero, el filete de San Pedro, y la mousse de chocolate blanco y negro. Todo riquísimo. El trato súper-​amable y atento. Eso sí: no vengas con prisa porque se toman su tiempo para cocinar y que todo esté perfecto. Muy recomendable.

Gran experiencia. El restaurante es de tamaño mediano– pequeño por lo que es imprescindible reservar antes de ir. Comida excelente y trato muy personal. Importante ir con calma ya que cada plato se prepara en el momento

Das O Alambique wurde 1998 von der Deutschen Marlen Schmid eröffnet und ist ein echter Geheimtipp für stilvolles, exquisites und preiswertes Essen an der sonst etwas überteuerten Algarve.
Das Restaurant ist täglich außer diesntags von 18:30 bis 22:00 Uhr geöffnet. Gelegen an der N269, nahe der kleinen Stadt Silves, sieht man es dem Restaurant von außen nicht unbedingt an, welch positives Erlebnis einen innen erwarten würde.
Ambiente: Das Restaurant bietet eine angenehme Atmosphäre. Eine gelungene Mischung aus portugiesicher Ursprünglichkeit und modernen Elementen. Alle Tische sind weiß eingedeckt. Im Hintergrund läuft sehr angenehm chillige oder soulige Musik. Die meisten Gäste scheinen Portugiesen und Langzeitmieter an der Algarve zu sein. Selbst gut besucht, wurde die Atmosphäre nicht zu laut. Es gibt keine Trennung zwischen Raucher und Nichtraucher, aber wir haben als Nichtraucher dadurch keine Einschränkung erfahren.
Die Speisekarte ist auf der Website abgebildet und bietet neben einer Vielzahl fester Fisch– und Fleichgerichte eine wöchentlich wechselnde Themenkarte, z.B. Quitten-​, Rösti– oder Kastanienwoche. Aber auch Vegetarier finden eine Auswahl von wohlschmeckend klingenden Gerichten. Ein Tipp sind die selbstgemachten Eissorten, z.B. Toffee. Nachfragen!
Preise: Suppen bis 5 EUR, Vorspeisen bis 8 EUR, Hauptspeisen zwischen 12 und 17 EUR, Nachspeisen 4 bis 8 EUR. Tipp: Die 2 EUR für das Couvert am Anfang (Brot mit verschiedenen Aufstrichen) sind zu empfehlen.
Die Qualität haben wir als sehr gut erlebt, geschmacklich ein echtes Highlight an der Algarve zu fairen Preisen. Die Sossen zu den Fleischgerichten schmeckten toll. Wir haben zu zweit 53 EUR am Abend ausgegeben und hatten teure Hauptgerichte, Nachtisch und Kaffee, jedoch keine alkoholischen Getränke.
Fazit: Das O Alambique ist auf jeden Fall einen Besuch mit längerer Anfahrt wert. Wir haben uns sofort sehr wohl gefühlt und hervorragend gespeist. Deswegen unsere Empfehlung.