Mein Hund schafft es ja, Dominanz und ängstliche Feigheit nahtlos miteinander zu verbinden. Interessanter Weise aber nicht beim Tierarzt — dort ist er ruhig, und artig, selbst im Wartezimmer macht er auf lässig cool. Ob es dort Katzen in ihren Kisten, Hamster oder Wellensittiche in ihren Käfigen hat — er bleibt ganz entspannt bei mir sitzen, und tut so, als gäbe es die anderen gar nicht. sein Blick stets zur Tür gerichtet, die sich öffnet, wenn jemand aufgerufen wird. Wenn wir dann von Tierärztin Pascale Binz aufgerufen werden, begrüsst er sie, als wäre sie eine Langjährige Freundin von ihm. Sie darf und kann alles mit ihm machen, er lässt es sich ohne zu zittern, wimmern und Gejammer, oder sonst irgendwelchen Faxen geschehen: Ob sie Fieber messen muss, ihm eine Injektion verpasst — kein Problem, als dank leckt er sie ab und streicht, wie eine räudige Katze um ihre Beine. Bin schon jedes Mal ein wenig erstaunt darüber! Ob das Liebe ist?