Zahnarztpraxis Huber

Ja, wer geht denn schon gerne zum Zahnarzt? Ja, ich bestimmt nicht — ehrlich gesagt lief ich früher lieber mit einer Hamsterbacke rum, als zum Zahnklempner zu gehen — einfach ausgedrückt, ich bin — wenn es um meine Zähne geht, eine kleine, feige Mimose! Alle Wissens, ewig lässt sich bei Hamsterbackensyndrom die Angelegenheit nicht rausschieben, und die Quittung, die kommt dann auch gleich! Ich wandte mich an den Zahnarzt gleich bei mir um die Ecke — Zahnarztpraxis Dr. med. med. dent Daniel Huber sein Name. Nach dem Anruf durfte ich umgehend antraben, und bekam erst mal eine Rüge, weil ich nicht sofort gekommen war. Ich erklärte ihm — so gut das mit Hamsterbacke ging, dass mir der Berufsstand Zahnarzt Unbehagen bereitete — vor allem bei meinen eigenen Beisserchen! Zu meinem Erstaunen zeigte er grosses Verständnis. Er begutachtete behutsam mein Problem und grinste: «Das isch Ihre lingi, oberi Wiessheitszah … de nämet mer grad use!»
Schweiss rann mir von der Stirn und mein Herz hämmerte mir wild an die Schläfen.
«Sie müend kei Angscht ha, mir schaffet Schmerzfrei!», erklärte er mir ruhig, nach dem er der Assistentin erklärte, was er alles für den Eingriff brauchte.
Noch ein Röntgenbild, danach ging es los und er öffnete mir den Mund mit einem dafür vorgesehenen Keil — und dass tat so richtig weh!
Was danach geschah, weiss ich nicht. ich hielt meine Augen krampfhaft geschlossen, versuchte angestrengt an was anderes zu denken, während die nette, und nebenbei auch noch hübsche Assistentin meine Halt hielt.
Es knirschte zwei drei Mal, dann ein Druck im Kiefer und zum Abschluss ein unangenehmes Ziehen — zum Glück vorbei!
Ich war überrascht — nach den Horrorgeschichten, die ich schon von Weissheitszähnen gehört hatte — zogen sie ihn ohne grosses Brimborium heraus. Gekostet hat mich das unerfreuliche Vergnügen CHF. 55.00. Seit dieser Zeit gehe ich regelmässig zu ihm … er macht das für einen Zahnklempner ganz ordentlich.