Schifffahrt Untersee und Rhein

Schifffahrtsgesellschaft
Untersee & Rhein
Auf dem schönsten Abschnitt des Rheines überhaupt — da wo er noch trinkbar sauber ist — verkehrt die schöné Flotte der «URh» um Ihr (übrigens sensationell restauriertes) Flaggschiff MS Schaffhausen.
Ab Schaffhausen beginnt eine unvergleichliche Flussfahrt entlang den unberührten wilden und traumhaft schönen Ufern des jungen Rheinlaufes hoch nach Stein am Rhein. Von wo aus sich der Kurs nun den Untersee hoch schlängelt und durch die Enge des See-​Rheins bei Gottlieben bis nach Kreuzlingen — dem Tor zum Bondensee zwängt.
Die gamze Fahrt dauert (gemütliche) 4h45 !
Wer noch nicht genug hat kann hier auf die «Weisse Flotte» des Bodensees wechseln und weiter tuckern… I like it!
Einige Highlights warten auf der Route. dieses idyllischen wie geschichtsträchtigen Gewässers. So muss für die Brückendurchfahrt unter der Diesenhofener Holzbrücke, das Sonnensegel auf dem Oberdeck abgesenkt werden um nur eines zu verraten.
Die Landestellen lassen sich beliebig mit Wanderungen und Bahnanschlüssen kombinieren …
Die Gastronomie allerdings ist mässig bis dürftig. Das Angebot ist teures ⁰⁸⁄₁₅ Programm, langweilig und uninspiriert und auch der Service weist nicht die freundlichste Bedienung aus.
Gönnt Euch diese Fahrt — nehmt aber euren Picknick-​koffer mit auf Deck — dann ist es nahezu Perfekt.
4 Sterne

Stein am Rhein, kleines beschauliches Städtchen, fast jedes Haus ist bemalt mut schönen Mitiven, hat mir gut gefallen

Den Rhein von Schaffhausen bis zum Städtchen Stein am Rhein erkundet man am Besten mit der Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein. Auch kurz URH genannt. Von weiteren unorthodoxen Möglichkeiten erfahren Sie im Laufe der Reise. Nur soviel: von Stein geht’s natürlich auch mit eben dieser URH über den Untersee bis Steckborn oder sogar Konstanz und Kreuzlingen weiter.
Vor Abfahrt wagen wir aber erst einen kleinen Streifzug durch Geschichte und Technik: Es ist zu vermuten, dass der Rhein und auch der Bodensee schon immer befahren wurden; von steinzeitlichen Ufersiedlern, Germanen; Römern etc. Aber hier sprechen wir von Schiffen, auch Dampfschiffen. Am 30.09.1817 schaufelte die DS Stephanie als erstes größeres Schiff durch den Bodensee. Am 22.04.1825 legte zum ersten Mal ein Dampfschiff in Schaffhausen an. Es war das Königlich-​Bayerische Dampfboot Max Josef. Am 03.07.1850 erfolgte dann die Gründung der Schweizerischen Dampfboot-​Aktiengesellschaft für den Rhein und Bodensee. Die Schiffe wurden damals mittels einer Dampfmaschine oder Turbine über die schönen Schaufelräder angetrieben. Aber das wissen Sie sicherlich. Heute stehen die MS Schaffhausen, die MS Thurgau, die MS Arenenberg, die MS Munot, die MS Stein am Rhein und die MS Konstanz auf Untersee und Rhein zu Diensten. Mit Dieselmotoren und Schottelruder– oder Festpropeller. Am Untersee, von Steckborn nach Gaienhofen, gibt es sogar eine Solarfähre. Aber da hat ja auch der Kirchturm Solarzellen, in Steckborn.
Die Fahrt von Schaffhausen nach Stein am Rhein mit dem Schiff dauert heutzutage exakt zwei Stunden und sie kommt einem länger vor, als ein unendlicher Traum visueller und olfaktorischer Wahrnehmungen. Schon bei der Abfahrt von der Rheinfallstadt flussaufwärts blättern sich die Seiten des Bilderbuches auf: der Munot und die ganze Unterstadt wird in ihrer Gänze fassbar und sie verschwinden dann in der Sommerglut. Links und rechts des geschwungenen Flusslaufes finden sich schöné Wohnhäuser, Rebberge und am Ufer vertäute Weidlinge; traditionelle hölzerne Flachbodenboote, die mit zwei Stehrudern oder in seichtem Wasser mit einem Stachel (langen Holzstangen) fortbewegt werden. Dieser Bootstyp wurde schon vor 5.000 Jahren von den Kelten gebaut und ist am Rhein ein probates Fortbewegungsmittel.
Schon bald nach Schaffhausen sind wir im Grenzgebiet, links des Rheins flussaufwärts gesehen ist nun Deutschland und rechts die Schweiz. Eines ist aber beiden Ufern gemeinsam, sie sind absolut idyllisch, Meter für Meter. Meist unbefestigt und oft unter Naturschutz. Das heißt aber nicht, dass sie für Menschen tabu wären. Im Gegenteil, der Rhein ist im Gegensatz zu vielen schönen Gewässern überall frei zugänglich. Für Wanderer, Fahrradfahrer und andere Exoten. Nur im Schaaren sind wir etwas rücksichtsvoll. Obwohl es das Naherholungsgebiet der Schaffhauser ist, bergen der Schaarenwald und das Ufer rechts des Rheins viele seltene Tiere und Pflanzen. Ich kenne sogar eine komfortable Steinpilzgegend, die ich Ihnen aber nicht verraten werde.
Etwa auf halber Webstrecke erreichen wir Diessenhofen, das durch seine 1814 errichtete, gedeckte Holzbrücke besticht. Sie werden es nicht glauben, rheinabwärts, zur Wetterseite hin, ist die Brückenwand mit ovalen Schindeln bedeckt, wie die traditionellen Häuser in der Gegend. Auf dieser Seite gibt es zu allem Überfluss auch Fensterläden und Geranienkästen. Da sage doch einer, die Diessenhofer hätten kein Humor. Flussaufwärts wird auf Schnickschnack verzichtet, da springen die Kinder aus den Fenstern ins Wasser. Bei meiner jüngsten Tour gab es noch eine Merkwürdigkeit; der Wasserstand war hoch, das Sonnendach wurde heruntergefahren und selbst die Schweizerfahne gesenkt. Ich schwöre, das machen ordentliche Schweizer noch nicht mal beim Papstbesuch, geschweige denn bei Berlusconi und Konsorten. Apropos: früher wurde bei Dampfschiffen auch der Schornstein heruntergeklappt. Das können Sie sich ja denken.
Nach Diessenhofen mit dem Siegelturm, der Burg Unterhof und dem Oberen Amtshaus wird die Gegen zumindest auf der Schweizer Seite freier. Wiffen, grün-​weiße Signaltafeln weisen wie immer den Weg durch die Untiefen. Der Geruch von frisch gemähtem Gras oder Heu streift an der Nase vorbei und ab und zu auch der von Grillfeuer. Links beginnt der Höhenzug des Wolkensteins mit seiner Finsteren Grub und den Hexen und später der des Hohenklingens mit der stolzen Burg Hohenklingen. Nun hat uns die Schweiz beidseitig wieder und wir erreichen Stein am Rhein. Das Städtchen wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt und zeichnet sich durch den gut erhaltenen Altstadtkern, die fantastisch bemalten Häuser, die schmucken Erker und die fantasievollen Wirtshausschilder aus. Wenn Sie mal da sind, finden Sie mich im Roten Ochsen.