Krippenwelt Stein

KrippenWelt Stein am Rhein
Einmal mehr ein Museum welches einen Eintrag verdient.
Nicht nur, aber besonders um Weihnachten, lohnt sich der Besuch in diesem «Kleinkunst Museum» aus mehreren Gründen.
Das Haus
Das 711 Jahre alte und damit älteste noch bestehende Haus (1302 !) des mittelalter Städtchens beherbergt die Krippensammlung.
Das Haus wurde in privater Initiative restauriert und (ver-)modernisiert.
Ein Hingucker ist es zwar geblieben — absolut. Aber vom uralten Charme ist leider nicht mehr viel erhalten geblieben. Es zollt da den Richtlinien für Brandabschnitte in öffentlichem Raum wohl seinen Tribut.
Das Haus blieb so als «ältestes Aller» nicht wirklich gewürdigt. Das ist sehr bedauerlich.
Die Krippen
In diesem Jahr ist die Ausstellung dem 30 jährigen Bestehen der Schweizerischen Vereinigung der Krippenfreunde gewidmet und präsentiert die schönsten und liebsten Exponate ihrer Mittglieder.
Die Interpretationen aus aller Welt, ob traditionell katholische, russisch orthodoxer Kitsch, zentralafrikanische Ebenholz-​Schnitzerei oder modernes Recycling «von Müll»… der Szenerie bleibt Ihr romantisch (verklärtes) Wesen fast immer irgendwie erhalten.
Die vielen Werke des in Florenz lebenden Künstlers Roberto Cipollone sind besonders erwähnenswert. Aus verschiedenen Materialien geschaffen, haben seine Figuren doch immer modellierte ausdrucksstarke Terra Cotta Gesichter. Seine Drei Könige hätte ich sehr gerne nach Haus genommen… hatte aber grad nicht CHF 2700.- in der Tasche … (-;
Das Museum
Für ein kleines, privat geführtes, Museum ist es in einem beeindruckend makellos gepflegten und Zustand.
Die Ausstellung ist, wie das Thema verrät, reduziert auf die KrippenWelt verteilt auf drei Stockwerke und das unterirdische Gewölbe.
Leider sind die Informationen zu den einzelnen Exponaten, ihr Alter und Erschaffen, die Künstler und Hintergrundgeschichte sehr dürftig bis gar nicht vorhanden. Von einem Museum erwarte ich persönlich nicht nur Eye-​Catcher sondern eben auch Wissen. So ist man dann nach gut 30 Minuten doch satt gesehen — aber gelohnt hat sich das 10er Nötli definitiv.
Das Bistro im Museum ist sehr schön und gemütlich. Grossartig ist, dass es keine ⁰⁸⁄₁₅ Kiosk-​Süssigkeiten gibt. Sondern Alles — von kleinen Christstollen bis zur «Niedelwähe» ist selbst gebacken, frisch und zu fairen Preisen erhältlich.
Es wird aber noch weit mehr als nur Gebäck (was ich ja vergöttere!!!) geboten.
Zum Essen war ich aber ja nicht da.
Fazit;
Sehenswert — sicherlich für alle welche Weihnachten feiern — gläubig oder nicht.
Klein, liebevoll gepflegtes Bijou für Krippenliebhaber. Als Museum noch entwicklungsfähig.