Anfang Juli wurde ich von einer Freundin gefragt, ob ich bereit wäre mit ihr in ihrem Ford-Transit nach Alhaurin el Grande in Spanien zu fahren, um von dort den Umzug der beweglichen Habe ihrer Tante und ihres Onkels nach Deutschland als zweiter Fahrer und Strecken-Scout mit zu machen. Tante und Onkel sind in einem betagten Alter und wollen nun nach einigen Jahren in Spanien, im Alter die mangelnde ärztliche Versorgung auf einem wunderschönen Berg mit noch viel schönerer Aussicht ins Tal bei Alhaurin el Grande, mit den Segnungen des deutschen Gesundheitswesens tauschen. Für diesen Trip waren 5 bis 7 Tage vorgesehen. Da für mich Spanien(aus welchen Gründen auch immer) mit Barcelona belegt war, habe ich ohne auf die Landkarte zu schauen, der Freundin sofort und ohne Bedenken zugesagt. Nachdem ich dann die Fahrtroute überprüft habe musste ich feststellen, daß hin und zurück eine Strecke von ca. 4460 km vor uns liegen werden. Hat mich dann doch etwas erschreckt. Um 5.15 Uhr ging es hier los, nach einer schlaflosen Nacht(Reisefieber) Richtung Spanien, ja schon fast Afrika! Wir kamen auch zügig voran über die A 5 Richtung Basel, in Mülhausen über die franz. Grenze. Hier über Dijon, Lyon(Mittag 12 Uhr), Montpellier, Narbonne, über die spanische Grenze. Angehalten haben wir nur um Maut zu bezahlen, zu tanken oder mal aufs stille Örtchen zu gehen, ansonsten in einem Rutsch durch. Ich hätte mir ja mal gerne Barcelona angeschaut, aber meine Freundin dachte gar nicht dran zu halten, obwohl es schon 18 Uhr war hat sie nochmal Gas gegeben. Kurz vor Valencia endlich, sind wir von der Autobahn abgefahren in ein Autobahnhotel«La Plana» Kann ich jedem empfehlen, der hier mal vorbeikommt.(Siehe Foto unten) Nach dem einchecken und einem Mordshunger im Bauch, sind wir dann im Restaurant gelandet. Hatten ja den ganzen Tag noch nichts gegessen, obwohl wir einiges dabei gehabt hätten. Hier haben wir uns ein Bier(Serveca) und ein Steak mit Salat bestellt. Als ich den ersten Schluck Bier intus hatte, wurde mir auch schon mulmig und ich dachte mein Stuhl würde wackeln. Habe dann die Finger vom Bier gelassen, auf mein Steak gewartet und es vorgezogen Wasser zu trinken. Die spanischen Steaks sind ja nicht gerade mein Fall. Kurz zuhause angerufen, Männe dachte wir wären wohl irgendwo bei Barcelona. Als ich ihm sagte wir wären 300 km südlich von Barcelona hat er schon gestaunt. Aber ich sag nur«Frauen Power» Am nächsten Morgen… mitten in der Nacht… sind wir dann nach einem schnellen Frühstück weitergefahren über Valencia, Alicante, Murcia, Lorca, Puerto Lumbreras, Vera, Mini Hollywood (hier wurden schon verschiedene Westernfilme gedreht) nach Almeria. Almeria ist eine wunderschöné Stadt im maurischen Stil, leider hatten wir ja keine Zeit uns länger aufzuhalten. Also weiter Richtung Malaga auf der Küstenstraße. Gerne hätte ich im Meer gebadet, aber meine Freundin meinte Tante und Onkel hätten einen Pool. Wie sich herausstellte war auch einer vorhanden, leider schon ohne Wasser. Gegen 15 Uhr kamen wir nach Malaga, auch diese Stadt wäre sehenswert gewesen. Wir fuhren am Flughafen vorbei, Richtung Alhaurin de la Torre, Alhaurin el Grande weiter in Richtung Coin. Ca. 2 km hinter Alhaurin bogen wir links ab auf eine Waschbrett.- Schotterpiste und fuhren dem«weißen Abgrund»(Barranco blanco) entgegen. Die Suche nach Tante und Onkels Haus hat sich trotz sehr guter Lageskizze als sehr schwierig herausgestellt. Zwei vergebliche Anläufe mit Wenden auf schmalsten Wegen über Brücken ohne Geländer.(Siehe Foto unten) Die 3. und richtige Brücke war durch Filmaufnahmen von einem englischen Team gesperrt. Die netten Leute mussten zuerst ihren Kran und ein Trampolin abbauen, damit wir die Brücke passieren konnten. Danach ging es immer den Berg hoch, vereinzelt kam auch mal ein Haus(Villa) aber leider nicht die von Tante und Onkel. Nachdem wir den höchsten Punkt des Berges erreicht hatten und es nicht mehr weiterging, habe ich gestreikt und erklärt «Ich fahre keinen Schritt mehr weiter» Geh Du mal los und such das Haus. Nach 15 Minuten kam die Freundin zurück und hatte die Tante und den Onkel gefunden. Nach dieser Odyssee haben wir nach einem leckeren Abendessen auf Barranco blanco sehr gut geschlafen. Zwei Tage haben wir den Transit gepackt, zwischendurch schnell Coin angeschaut und einen bayrischen Löwen erstanden.(Siehe Foto unten) Ich wunderte mich, was manche Leute so alles in einen neuen Lebensabschnitt mitnehmen.(echte Picassos, alte Perserteppiche, uralte Spätzlebrettle und alte Nylonhemden) Am 3. Tag Abfahrt von Barranco blanco, den steilen Berg wieder hinunter. Tante und Onkel voraus nach Granada. Hier waren wir gegen 13 Uhr.(Siehe Foto unten) Schnelldurchgang durch die Alhambra um 14.20 Uhr ging es wieder weiter. Der Onkel war ein sehr ortskundiger Reiseführer. Ansonsten haben wir von Granada außer die sehr schmalen Zufahrten zur Alhambra nichts gesehen. Weiterfahrt über