Wenn man in eine Naturhöhle geht um dort zu essen und/oder zu trinken, sollte man damit rechnen, dass es kalt sein kann. Auch auf La Palma! Die Urlaube auf der Insel La Palma waren und sind für uns imme rein Genuß und das schließt auch den Besuch der Bodega Tamanca ein. Dort geht man nicht nur wegen des Essens und wegen des typischen Weines der Insel hin, sondern auch wegen der Atmosphäre. Dort kann man lange und schöné Abende verbringen und wenn der Padrone einen dann in den Weinkeller entführt um dort frisch abgefüllten Wein zu verkosten, dann ist es auch egal, ob fremdklingende Gaumenfreuden dem ein oder der anderen nicht munden. Geschmäcker sind Gott sei es gedankt unterschliedlich. Man muß sich einfach nur auf das etwas andere einlassen wolle. Alle anderen sollten bei Bratwurst und Kartoffeln in Deutschland bleiben.
Andreas S.
Rating des Ortes: 3 Hamburg
Ich kann mich dem Bericht von Heifisch in vielem anschließen, hatte aber das Glück, hier mit alten Freunden einzukehren, die seit vielen Jahren in Las Manchas wohnen und entsprechend ein wenig aufmerksamer behandelt zu werden. Insgesamt muß man von der kanarischen Küche ja sagen, daß Gerichte und insbesondere Zubereitung meist recht einfach sind; man bevorzugt –wie an den meisten Küstenregionen– Fisch und Fleisch gegrillt ohne viel mehr Gewürz als Salz und Pfeffer, Saucen sind meist eher Fremdwort, sofern sie über mehr als den Sud des Gegarten bei Ofengerichten hinausgehen. Trotz mannigfaltiger wildwachsender Kräuter werden diese oft nur spärlich eingesetzt. In der Tamanca-Höhle ist dies auch nicht anders. Auch der Mojo verde(Sauce aus Koriander, Paprika, Knoblauch etc., ein hiesiger Gradmesser für die Güte einer Küche!!!)ist hier eher durchschnittlich angerichtet, dafür sind einige Weine zumindest trinkbarer als das, was dem gemeinen Touristen sonst so als Tischwein vorgeworfen wird. Das Ambiente ist wirklich urig, aber ich persönlich habe in der kühlen Höhlenluft gefroren — man sollte zu langer Hose hier auch Schuhe und Socken einkalkulieren — schwierig, wenn draußen noch 28 °C herrschen. Dennoch konnte das die Freude an meiner Lieblingsinsel nicht besonders trüben.
Heifis
Rating des Ortes: 3 Berlin
Dieses Restaurant könnte man als«urig» bezeichnen. Es ist als eine Art«Höhle» direkt in den Berg geschlagen und der Fußboden ist mit vulkanischen Kieseln bestreut. Der Gast sitzt an groben Tischen aus Granit unter riesigen Weinfässern und hofft inständig, dass diese ihm nicht auf den Kopf fallen. Angeblich haben viele Spanier diese Bodegas, um ihren selbstangebauten Wein zu lagern, aber auch um dort wilde Feste zu feiern, ohne dass die Nachbarn auch nur einen Ton davon mitbekommen. Uns trieb nicht die Lust auf Partys dorthin, sondern der Hunger und die Neugier — geschickt geweckt durch einen von uns vorbildlich durchgearbeiteten Reiseführer. Der erste Eindruck war durchaus positiv. An der Bar standen diverse Spanier und hielten einen Schwatz(bisher hatten wir immer nur deutsche Touristen getroffen), kleine Kinder rannten fröhlich umher und im riesigen Saal waren erst wenige Tische besetzt. Hierzu muss man anmerken, dass Spanier erst ab 22 Uhr ihr Abendessen zu sich nehmen. Das Ambiente war mir persönlich etwas zu dunkelholzig und anthrazitlastig. Hier sollte es also vorzügliche kanarische Spezialitäten aus der Fleischecke geben — keinen Fisch. Voller Erwartung studierten wir also die Karte und fanden in der Tat eine große Auswahl an Schinken(Pata negra!), Steaks und merkwürdig klingende Vorspeisen. Natürlich mussten wir wieder mal den Fehler begehen, uns von einem Namen zum Bestellen verleiten zu lassen: Chicharrones. Klingt irgendwie lustig, dachten wir. Was dann kam, waren kleine fettige Bällchen, die beim Hineinbeißen eine buttrige Konsistenz hatten — so als beiße man direkt in ein Stück Fett. Geschmack so gut wie keiner — dafür lasen wir dann nach, um was es sich handelte: In Gofio gewälzte Speckgrieben(aber leider nicht knusprig). Also ich fand die super eklig, aber andere lieben sie angeblich… Wir wurden von einem zerstreuten Kellner betreut, der erst beim Salat Essig und Öl vergaß, dann den Wein und dann auch noch Besteck. Eine starke Leistung, denn das Restaurant war nicht voll besetzt und er stand mehr oder weniger nur gelangweilt herum. Eigenartig fand ich auch, dass wir trotz der Einteilung Vorspeisen/Hauptspeisen auf der Karte dann alles mehr oder weniger zeitgleich auf den Tisch gestellt bekamen. Mein Steak war statt medium eher«bien hecho» also durchgebraten und nicht besonders zart. Der Wein war ok, aber nicht der Hit. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum die Bodega hochgelobt wird. Sie gehört eher der soliden Mittelklasse an und ist nichts Besonderes für Menschen, die nicht wegen des Kellerambientes dorthin gehen, sondern weil sie etwas Leckeres essen wollen.