Alpha Institute

Aufmerksam geworden auf das Alpha Institute bin ich durch Anzeigen im Bordmagazin der Air Berlin. Da ich meinen Lebensschwerpunkt mehr nach Spanien verlegen wollte und mich auch mit meinen Nachbaren verständigen wollte, habe ich einen einwöchigen Anfängerkurs gebucht. Ich war ein bisschen skeptisch wegen der großmundigen Versprechung von bis zu 900 Wörtern in 6 Tagen, muss aber heute sagen, dass hier nicht zu viel versprochen wird. Diese Woche Sprachtraining war zwar teuer aber ihren Preis wert. Zu den ca. 1200 Euro für den Kurs kommen noch die Hotelkosten der Flug und die Verpflegung, so dass man mit ungefähr 2000 Euro für das Sprachtraining rechnen muss. Der Veranstalter hat Verbindungen zu einigen Hotels, die alle in Laufweite zum Alpha Institut, das sich im Pueblo Español im Zentrum von Palma de Mallorca, befinden.
Die Kurstage beginnen um 9 Uhr und enden so zwischen 17 und 18 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 7 Personen begrenzt. Wir waren 5 Schüler im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Jeder Kurstag basiert auf einer Lektion. Der Tag beginnt damit, dass man sich in einem Raum auf angenehmen Fernsehsesseln räkelt und die Beine hochlegt. Dann wir der Raum abgedunkelt und es ertönt eine angenehm einlullende Musik während auf der Leinwand beruhigende Farbspiele projeziert werden. Dies dauert so ca. 5 Minuten in denen man in einen Zustand zwischen Wachsein und Schlafen gerät. Der Alpha Zustand. In diesem Zustand ist der Geist besonders aufnahmefähig. Dann kommt jeweils eine Tageslektion. Zuerst der Satz auf spanisch gesprochen und auf die Leinwand projeziert und dann auf deutsch und nochmal auf Spanisch. Eine Lektion dauert im Schnitt eine halbe Stunde und danach kommt schnelle und aufreizende Instrumentalmusik mit sich schnell verändernden Farbspielen. Dann ist man innerhalb kürzester Zeit hellwach und die Lektion wird in einem anderen Raum fortgesetzt. Ich wurde immer wieder gefragt, ob man da nicht einschläft. Die Antwort ist ja und nein. Ich bin nie eingeschlafen, aber unsere 2 Youngsters wollten, wenn sie schon mal in Palma de Mallorca sind, unbedingt den Ballermann kennenlernen. Dort geht es aber erst so um Mitternacht richtig los. Entsprechend unausgeschlafen kamen sie auch am nächsten Morgen zum Unterricht. Und einer von ihnen hat auch nach 5 Minuten leise vor sich hingeschnarcht. Der war definitiv nicht mehr im Alpha Bereich.
Vom ersten Augenblick wird der Unterricht nur auf Spanisch geführt, nur wenn ein Schüler partout nicht kapiert gibt es Hilfe auf Deutsch. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf dem gesprochenen Wort. Der Tag gestaltet sich immer abwechslungsreich mit Konversation und Rollenspielen. Natürlich müssen auch mal Vokabeln gepaukt werden, aber auch das ist nicht anstrengend weil man dazu in den nahegelegenen Park geht. Da erhält jeder Teilnehmer dann einen Stapel Karten mit Vokabeln Vorderseite Spanisch, Rückseite Deutsch, die er dann beim Flanieren unter den Bäumen lernt. Wenn man meint, dass man alles intus hat tauscht man die Karten mit einem anderen Schüler bis man alle Vokabeln durch hat.
Das Mittagessen (im Preis inclusive) wird zusammen in einem nahegelegenen Restaurant eingenommen. Das Essen war o.k. aber doch sehr einfach. Macht nichts, war ja nicht auf einer Schlemmerreise sondern zum Lernen hier.
Nach 6 sehr intensiven Tagen hatte ich das hochgesteckte Ziel von fast 900 Wörtern wirklich erreicht und noch heute kann ich mich an einzelne Sätze die ich im Alpha Zustand wahrgenommen habe erinnern.
Für den der Spanisch oder Englisch schnell lernen möchte eine absolut empfehlenswerte Institution.
Neben den Grundkursen werden auch Fortgeschrittenenkurse angeboten. Möchte man so einen Kurs belegen, dann sollte man am besten anrufen. Man wird mit einem Trainer verbunden der sich ca. 5 Minuten mit einem unterhält und dann eine Einstufung für einen Kurs abgibt der dem Leistungsniveau entspricht.
Eine kleine Anmerkung am Rande die nichts mit dem Alpha Institute zu tun hat. Einer der Kursteilnehmer hatte das gleiche Hotel wie ich. Da er einen frühen Heimflug hatte war er schon weg als ich ausgecheckt habe. Er hatte seine Daunenjacke vergessen und der Portier hat mich gebeten die Jacke mitzunehmen und ihm von Deutschland aus zuzuschicken. Da wir Kursteilnehmer unsere Adressen ausgetauscht hatten hbe ich dem zugestimmt. Habe ihn dann aus Nürnberg angerufen und gefragt wohin ich die Jacke schicken soll. Er nannte mir seine Privatadresse. Nach 10 Tagen kam das Paket wieder zurück. Nicht angetroffen, nicht abgeholt. Wieder angerufen. Ja, es wäre besser ich würde das Paket an die Arbeitsadresse schicken. Also gehe ich wieder zur Post und schicke das Paket an die Arbeitsadresse. Ich lege einen Brief bei und bitte die entstandenen Portokosten von numehr ca. 15 Euro auf mein Konto zu überweisen. Das Geld ist bis heute nicht eingetroffen. Solche Leute vergisst man am besten ganz schnell!