Vor acht Jahren waren wir das erste Mal in diesem Restaurant essen und waren begeistert. Nun kamen wir im August wieder in die Gegend und es zog uns wieder zum Restaurant U Tetreva. Was uns an diesem Tag direkt aufgefallen war, die recht vielen Touristen(Sonntag und Schulferien) und der Wintergarten(ein Anbau an der Seite vom Restaurant), daran konnten wir uns nicht mehr erinnern. Ich denke fast, das gab es damals einfach noch nicht. Auf der Speisekarte überwiegt Fisch und noch mehr Wild, deswegen waren wir auch wieder gekommen. Ich hatte mich für folgendes entschieden: Hühnerleber mit Ananas 94,-Wildschweinragout mit Pilzen, Semmelknödel 160,-Palatschinke mit Obst, Eis und Schlagsahne 70, — 100 Tschechische Kronen sind rund 4 Euro. Vor acht Jahren waren die Speisen noch etwas günstiger, verständlich, aber für unsere Verhältnisse immer noch preiswert. Die Hühnerleber mit ihrer äußerst schmackhaften Sauce war der Hammer, das Wildschweinragout super zart und der Palatschinken ein krönender Abschluss. Das alles für rund knapp 13 Euro, super. Fazit: Das Restaurant ist bestimmt kein Geheimtipp mehr, wie noch vor einigen Jahren. Aber mein/unser Geschmack wird voll getroffen, daher volle Punktzahl.
Govind
Rating des Ortes: 1 Köln, Nordrhein-Westfalen
Wie in meinem Komentar zu Pelleprats Beitrag schon angegeben haben wir hier noch vor zwei Jahren definitiv solide bömische Küche zu akzeptablen Preisen gegessen. Heute waren wir wieder da und leider schlägt auch hier die Tesco-isierung Tschechiens erbarmungslos zu. Ob es womöglich ein anderer Pächter, ein anderer Koch oder einfach nur ein idiotisches Konzept ist, sei dahingestellt. Was passiert ist: Wir haben nachmittags, an einem geschäftigen, wunderschönen Samstag im Juni, dort zwei Café Latte bestellt, dazu Blaubeerkuchen und Blaubeerknödlig. Der Kuchen war bestenfalls ok, aber definitiv nicht frisch. Die Knödlich entsprachen dem Großhandel-Äquivalent von Tesco’s Hausmarke UND waren auch noch alt. Die Sahne aus dem N2-Spender. Der Hammer: Die Latte waren irgendsoein Surrogat von Nescafe, also ein Instant-Chemo-Zeug, das aufschäumt und dann aussieht wie ein Latte. Abgesehen davon, dass das natürlich mindestens auf schlechten Geschmack hindeutet –so nicht Stillosigkeit– die Tatsache, dass wir die Latte stehengelassen haben und zwei normale Kaffee bestellt haben, wurde geflissentlich übersehen. Was definitiv stillos ist, wenn man vorgibt, ein besseres lokales Restaurant zu sein. Die Kaffe waren übrigens auch nur marginal besser, ich war ewig nicht beim MAC(20 Jahre?), aber ich glaub, der ist dort erheblich besser. Vom geplanten Abendessen haben wir dann dankend abgesehen und grade stattdessen dann lieber hier im Haus den mitgebrachten Spargel mit Hollondaise selbst zubereitet … Wild bekommt man hier in der Umgebung sicher besser woanders, ich werde berichten! Der Imbiss hinter dem U Tetreva hat übrigens stark ausgebaut, wird(im Gegensatz zum U Tetreva) anscheinend auch von Tschechen freqeuntiert, hat eine größere Wildauswahl und das Essen sah besser aus. Wir sind nur deshalb nicht hin, weil dort drinnen, wirklich drinnen, keine Sitzplätze(nur unter der halb offenen Pergola), dafür wäre es heute Abend noch zu kalt gewesen. Auch gibt es jetzt weiter vorne, also auf der Zufahrtsstrecke, die nicht von Marienbad kommt, ein weiteres Restaurant, das liegt ein bisschen den Hang hoch, ich hab deshalb nicht auf die Karte geschaut. Toll: Der Weg um den See ist erweitert worden, die andere Straßenseite ist jetzt sehr gelungen miteinbezogen, so dass man nichtmehr das letzte Stück auf der Straße zurücklaufen muss und sogar noch weitaus größere Runden drehen kann und direkt am Parkplatz wieder auskommt. Das ist wirklich gut gelungen. Na, dann kann die Tourilawine ja anrollen, dem hat man ja auch mit dem standardisierten Phantasialand-Food schon entgegenkommend den Weg bereitet. Bedauerlich, ein weiters Kleinod den Rezessions-Bach hinunter.
Pellep
Rating des Ortes: 5 Gaienhofen, Baden-Württemberg
Nachtrag: Es geht bergab, ach was, sie sind so tief in einer Talsohle, dass es nicht tiefer geht. Ich möchte mir Weiteres ersparen, aber nie wieder ins U Tetereva”. Unfähigkeit und Unzuverlässig geben sich heute hier die Hand. Das Restaurant Kladska, von ghovinda erwähnt, ist Spitze, dazu aber ein anderes mal mehr. _________________________________________ Es war tiefer Winter, als wir vor zwei Jahren von Mairenbad(Marianske Lazne) einen Ausflug durch den Kaiserwald machten. Vorher hatten wir viel über die Naturschönheiten und auch von den Besonderheiten der Umgebung gelesen und wollten nun den Smradoch oder auf Deutsch: Stinker sehen. Der Smradoch ist eines der vielen Naturreservate im Gebiet des Kaiserwalds: Ein Moorgebiet das durch eine konzentrierte Ausströmung von Mineralwasser und Gas, das als Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff aus Mofetten(Schlammvulkanen) austritt, gekennzeichnet ist. So erklärt sich der Name Stinker von selbst. Auf unserer Fahrt sahen wir das tief verschneite Gasthaus Utetreva. Ein seltsamer Anblick, waren das doch Holzhäuser in schweizer alpinen Stil. Soweit zur Vorgeschichte. Dieses Jahr wollten wir das Naturschutzgebiet Soos nahe des Kurortes Franzensbad besuchen. Wir hatten ein Hotel reserviert das ich hier nicht extra erwähnen möchte, damit einer meiner Beiträge nicht wieder gelöscht wird. Jedenfalls verließen wir es in weniger als 5 Minuten. Hinzu kam ein interessantes Erlebnis mit der Polizei. Nein sie hat uns nichts getan, nur sahen wir mehrere Autos mit Wegfahrsperren und waren dann sehr um unser Gefährt besorgt. Ich hab einen Polizisten danach befragt und wußte nun, im Zentrum darf man max. 30 Minuten parken(inkl. Gepäck ausladen .), dann ab ins Parkhaus an den Rand des Ortes oder nach 35 Minuten kommt die Kralle. Resigniert fuhren wir wieder ab, nirgendwo ein freies Zimmer. In Deutschland war ja auch durch Christi Himmelfahrt ein langes Wochenende. So kamen wir schließlich nach Marianske Lazne(Marienbad), wo wir bisher fast immer im Pacific abgestiegen waren. Einmal waren wir im Bohemia und über das Frühstück im Bohemia sag ich hier auch nichts da ist ja auch nichts drüber zu sagen. Das Pacific nebenbei gesagt ist großartig. Im Zuckerbäckerstil und wirklich empfehlenswert. Am Abend wollten wir dann zum Essen in die Goldene Kugel(U Zlate koule). Das war wohl einmal das beste Restaurant in Tschechien und wir waren oft Gast. Reisender schaue es dir an, es ist immer noch sehenswert, aber zum Essen wende Dich ab und fahre weit hinaus in den Kaiserwald dort findest Du in der Einsamkeit der Wälder und Moore das Restaurant U Tetreva, was soviel wie Zum Auerhahn heißt. Und jetzt bin ich beim Thema! Das U Tetreva gehört sicher nicht zu den großen kulinarischen Erlebnissen aber es gibt eine unglaublich gute regionale böhmische Küche mit aussergewöhnlichen frischen Wildgerichten. Wir haben in den folgenden Tagen öfters dort gegessen. Ein Wort zur Atmosphäre. Das Restaurant ist im Stil eines Jagdhauses eingerichtet und voller Jagdtrophäen, die aber nicht aufdringlich wirken. Stilvolles Jagdgeschirr, eine schöné Tischkultur, kein Kitsch allles ergibt ein rundes Bild. Die Portionen sind etwas große, um nicht zu sagen sehr groß. Wenige Worte zum Essen. Ich hatte unter anderem eine Kartoffelsuppe mit Knoblauch und Steinpilzen, nach der man den Löffel ableckt. Fasan auf altböhmische Art, Knödelvariationen, Fruchtklöße mit Blaubeerfüllung auf Vanilleschaum, Hasenrücken an Weichselsauce. Draußen eine wohltuende Stille, Natur pur und der Geschmack von Wald in der Luft. Das war so gut, wir haben gleich reserviert und in 14 Tagen werden wir für eine Woche dort sein. Reserviert? Ja, es gibt auch einige Fremdenzimmer, gar nicht so unkomfortabel und ich werden dann noch einmal diesen Beitrag ergänzen. Video link: